Primordial – Where Greater Men Have Fallen

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  • #6939921  | PERMALINK

    SirMetalhead
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    Registriert seit: 26.06.2004

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    So, ich wollte mich schon länger mal zu der Platte äußern, hatte bisher aber nur wenig Zeit.

    1. Where Greater Men Have Fallen
    Für mich ist das zu Beginn fast schon der stärkste Song. Musikalisch astreine Gitarrenarbeit, viele Wechsel, der absteigende Gesang in den Strophen hat etwas sehr Leidenschaftliches, passt sehr gut. Find auch die Adressierung im Text („For those who…“, ähnlich bei Bloodied Yet Unbowed vom Vorgänger) ziemlich gelungen. Wie schon gesagt, fiel mir der gedoppelte Gesang im Refrain als erstes auf, den Alans Stimme eigentlich so nicht braucht. Trübt den Gesamteindruck aber nur wenig.

    2. Babel’s Tower
    Spaltet anscheinend die Lager. Ich muss sagen, dass es auch nicht mein Lieblingsstück auf der Platte wird. Langweilig ist er jetzt nicht, aber den Einstieg empfinde ich als recht zäh. Ab 3.30 kommt dann schon eher Stimmung auf. Betrachtet man das Vorangegangene als Vorbereitung dessen, kann ich damit leben. Richtig großartig ist der Soloteil, da gibts nix zu meckern. Den hör ich mir immer wieder gern an. Der Song ist halb-halb für mich, mit Tendenz zum Positiven.

    3. Come The Flood
    Allein der Anfang macht mir Gänsehaut, das ultimative The Gathering Wilderness-Feeling. Überhaupt sind sich diese beiden Platten sehr ähnlich, auch wenn man bei Primordial gerne sagt, dass keine Platte der anderen gleicht. Auch hier muss man den etwas müßigen Anfang überstehen, bis ab 2:50 neue Farbtupfer gesetzt werden. Diesen Akkord hätte man noch mehr auskosten dürfen. Ansonsten steigert sich der Song ebenfalls, der letzte Rumms hätte mir noch gefehlt, aber auch so ist das Jammern auf hohem Niveau. Trotzdem halte ich genau das bei einer Band wie dieser für absolut angebracht.

    4. The Seed Of Tyrants
    Erfrischendes Tempo, erinnert mich sofort an die Storm Before Calm, die ich wegen genau dieser schroffen Grunstimmung so mag. Der Gesang ist interessant, da er sich auf ner anderen tonalen Ebene bewegt als die Gitarren. Passt aber zum aggressiven Charakter. Das Schema, am Anfang auf Monotonie zu setzen und dise gegen Mitte des Songs durch eine neue Stimmung abzulösen, wirkt an dieser Stelle des Albums leider fast schon abgenutzt, irgendwie wird selbst diese Rezeptur auf Dauer etwas eintönig. Auch wenn es an dem zweiten Teil nichts auszusetzen gibt und mir hier die Drums besonders gut gefallen. Auch die auf- und absteigenden Gitarren sind wirklich gelungen. Hier habe ich trotzdem das Gefühl, dass mehr drin gewesen wäre.

    5. Ghosts Of The Carnal House
    Mein heimlicher Favorit. Ein hakiges, aber warmes Riff mit satten Chords, das sich unausweichlich mit Widerhaken ins Gehirn bohrt und zum Mitnicken einlädt. Wie Bass und Gitarre dann mit dem einsetzenden Gesang tanzen find ich absolut genial, gerade durch diese klar angeschlagenen Akkorde. Außerdem kommt mir Alans Gesang hier besonders ausdrucksstark vor. Sicherlich braucht er sich auch in den anderen Songs nichts vorzuwerfen, aber gerade die hellen, langezogenen Worte, die sich mit den tiefen, fast schon growl-artigen Zeilen abwechseln, sorgen für einen eindrucksvollen Kontrast. Interssanterweise empfinde ich die Grundstimmung des Songs nicht etwa als irisch-kalt, sondern fast schon US-Südstaaten-warm. Passt aber trotzdem sehr gut und der Song gipfelt in einem instrumentalen Ende, das sich, ganz typisch, zwischen vielen kleinen Schnörkeln und klaren Linien hin und her nach oben schraubt. So gefällt mir das!

    6. The Alchemyst’s Head
    Ein Song, der im Albenkontext irgendwie immer etwas blass davonkommt. An dieser Stelle bin ich bereits etwas abgenutzt bzw. gesättigt, da sorgen diese fast schon mystischen Spielereien gepaart mit wirklich schrägen Gitarrensalven für leichte Ermüdungserscheinungen. Auch wenn ich es grundsätzlich begrüße, dass die Band solche schroffen Töne anschlägt, bekanntlich bin ich ein großer Freund der Imrama. Dieses Stück gibt mir trotzdem sehr wenig. Vielleicht wirkt es in anderem Kontext besser.

    7. Born To Night
    Ein langes Intro, bei Primordial immer willkommen. Zumal die Band nicht den Fehler begeht, dem Song mit Akustikgitarren oder gar Keyboards irgendetwas wahllos voranzustellen, sondern vielmehr die zu erwartenden Akkorde bereits vorstellt. So wirkt es dann auch ensprechend, anstatt nur Spielzeit zu schinden. Das eröffnende riff ist herrlich scharf und trotzdem klar. Was mich an diesem Song etwas stört, ist die Tatsache, dass man hört, dass Gesang und Gitarren unabhängig voneinander komponiert und aufgenommen wurden. Für mich will das irgendwie nicht zusammenpassen. Über die Fähigkeiten beider Beteiligten muss man nicht reden, aber die öfter mal angesprochene Dickköpfigkeit und das Eigenbrötlertum schlägt sich hier meiner Meinung nach deutlich nieder. Und so geht der Song 9 Minuten, ohne wirklich einen Eindruck zu hinterlassen. Man bekommt zwar schnell ein Bild von dem, was er darstellt, aber leider überzeugt mich das nicht.

    8. Wield Lightning To Split The Sun
    Interessante Wahl für den Abschlus des Albums. Der wigende Rhythmus ist für das Album noch einmal etwas komplett Neues. Auch hier wird der klagende Gesang durch eine zweite Spur eine Oktave tiefer gedoppelt, wäre meiner Meinung nach nicht nötig gewesen, macht das Ganze etwas schwammig. Später fällt diese tiefe Stimme weg und plötzlich gewinnt der Song an Intensität. Wieso nicht gleich, frage ich mich da. Alle Songs bei 50% der Spielzeit abzuwandeln hat die Band eigentlich nicht nötig. Dieses Rezept funktioniert eigentlich auch nur, wenn man es etwas sparsamer einsetzt. Musikalisch ist hier auch nicht viel zu meckern.

    Was bleibt also zu sagen für das mittlerweile 8. Album? Eigentlich das, was ich vor einiger Zeit schon festgestellt hatte. Die Band kennt ihre Stärken und setzt diese auch ein. Das freut den gut gesonnenen Hörer wie auch denjenigen, der sie gerade erst entdeckt. Jemand, für den die Band immer schon zur absoluten Spitze gehörte, ist das vielleicht etwas zu wenig. Ich bin weit davon entfernt, enttäuscht zu sein und ich gestehe der Band auch vollkommen zu, ihren Erfolg auf diese Weise zu festigen. Die kompltte Unbegreiflichkeit ist das Album allerdings nicht, das muss auch gesagt werden dürfen. Ob das nun an der Arbeitsweise der einzelnen Mitglieder liegt oder an der Tatsache, dass man seinen Status lieber erstmal festigen möchte, bevor man sich weiter orientiert, kann ich nicht beurteilen. Zumindest glaube ich nicht, dass die Musiker bereits an ihre kompositorischen Grenzen gestoßen sind. Man hat oft genug gesehen, dass die Alben sich Schritt für Schritt verändern, ohne dabei den eigentlichen Pfad zu verlassen, der die Band so stark macht. In diesem Fall waren mir das persönlich ein paar Schritte zu wenig abseits dieses Pfades. Aber ich kann damit leben und werde auch dieses Album in Zukunft gerne auflegen. Nur vielleicht nicht so häufig wie die anderen.

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    #6939923  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

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    Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich habe viel erwartet und auch viel bekommen, aber meine Favoriten sind dieses Jahr wohl einfach andere. Und Saor’s „Aura“ ist „Where Greater Men Have Fallen“ doch durchaus einiges voraus. Es klingt frisch, hat ’ne malerische Atmosphäre und überzeugt über die komplette Albumlänge, Primordial hingegen merkt man eine gewisse Routine an, die den Zauber für mich insgesamt ein klein wenig kaputt macht und die Immersion zumindest so weit zerreißt, dass es einfach nicht ansatzweise so eine intensive Stimmung wie ein „To The Nameless Dead“ oder „The Gathering Wilderness“ aufbauen kann.

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    #6939925  | PERMALINK

    Peters Dick

    Registriert seit: 18.01.2004

    Beiträge: 12,430

    Sehr schön geschrieben, Sir. Ich bin weitestgehend bei dir, wobei ich uneingeschränkt begeistert bin. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nach wie vor völlig begeistert vom Konzert in HH bin. Dort wurde in den über zwei Stunden Spielzeit u.a. die neue Scheibe komplett gespielt. Ich kannte eigentlich nur den Opener und war während des Auftritts schon völlig begeistert von der Eingängigkeit des neuen Materials – Babels Tower hat mich live beispielsweise völlig umgehauen.

    WGMHF bietet Weiterentwicklung in homöopathischer Dosierung – das kann man unspannend finden oder man freut sich darüber das man das bekommt (weitestgehend) was man sich erhofft hat. Ich jedenfalls bin jetzt schon Fan von dieser Scheibe

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    Übrigens, das ist so eine andere Sache, die ich immer machen wollte, außer Boxer werden: In BEstattungsunternehmen rumlungern. Ich wollte einer von diesen Typen sein, die die Tür aufmachen und sagen >>Herzliches Beileid<<(Charles Bukowski)
    #6939927  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

    Registriert seit: 26.06.2004

    Beiträge: 30,318

    Danke. „Routine“ ist auch ein schöner Begriff, den ich mit diesem Album verbinden würde. Saor – Aura hab ich mir übrigens gestern bestellt. Wollte die noch dieses Jahr holen, da kam die EP-Aktion genau recht.

    @ Peter: Ja, so ein Konzert kann sehr viel ausmachen. Bin eigentlich kein Freund von Releaseshows, aber man nimmt das Material einfach ganz anders wahr – meistens kommt einem das zugute. Timing ist alles 🙂

    #6939929  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    Ich habe noch etwas Mühe mit „Born to the Night“ und „Ghosts of the Charnel House“. Dem ersten Song fehlt einfach der Funke womit dieser Song bei mir zünden könnte und plätschert etwas an mir vorbei, muss ich mir wohl noch einige Male geben.
    Bei „Ghosts…“ will mir das Riff am Anfang stimmungmässig nicht recht zum Album und im Allgemeinen auch nicht recht zu Primordial an sich passen… Gerade bei Beginn des Songs tragen die Bandmitglieder vor meinem inneren Auge Sonnenbrillen und setzen die Mimik und Gestik einer 30 Jährigen Heavy Metal-Band auf der mittlerweile 6ten Abschiedstour auf. Dank dem Sir das ganze jetzt noch irgendwo im Süden der USA. :haha: Relativiert sich mit dem Einsetzen des Gesangs aber verwirrt mich jedes Mal wieder. Würde ich den Song ohne Albumkontext oder auf einem Dread Sovereign Album besser finden? Vermutlich.

    SirMetalhead Saor – Aura hab ich mir übrigens gestern bestellt. Wollte die noch dieses Jahr holen, da kam die EP-Aktion genau recht.

    Bin da auch gespannt was du davon hältst, kann Painajainens Aussage diesbezüglich hier nicht nachvollziehen.

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    #6939931  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Nach euren ganzen Beiträgen kann ich es kaum noch erwarten die Scheibe endlich zu hören. Müsste bald in meinem Briefkasten liegen.

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    #6939933  | PERMALINK

    Arndvar

    Registriert seit: 18.10.2011

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    Hab die Plattte jetzt auch endlich bestellt. Die Vorfreude ist riesig.

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    walking side by side with death, the devil mocks their every step the snow drives back the foot that's slow, the dogs of doom are howling more Musik-Sammler    |     Last.fm
    #6939935  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

    Registriert seit: 26.06.2004

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    ich erwarte eure Meinungen 🙂

    @ Fleisch: Ja, ich bin auch nach wie vor irritiert. Freut mich, dass ich nicht allein dastehe mit dem Empfinden, dass das in „Ghosts…“ nicht die Band ist, die man kennt :haha:

    #6939937  | PERMALINK

    banger1979

    Registriert seit: 02.03.2009

    Beiträge: 1,324

    so, ich habe nun auch den ersten vollständigen Durchlauf hinter mir. Besonders auffällig zum Vorgänger ist, wie ich finde, dass die Songs qualitativ deutlich unterschiedlicher sind. Wo auf „Redemption…“ gleichmäßige Gutklassigkeit herrschte (abgesehen von Bloodied yet unbound) finden sich hier ein paar richtige Granaten (Titelsong, „Babels Tower“ und vor allem das finale „Wield lightnings to split the sun“) aber auch das mäßige „Come the flood“ und „The Alchemists Head“ ist für mich sogar ein Fast-Ausfall. „The Seeds of Tyrant“ und „Ghosts…“ werden ganz sicher noch wachsen.

    Es ist wieder abwechslungsreicher und düsterer, auch wenn der letzte atmosphärische Kick dann doch fehlt.

    Dennoch bin ich sehr zufrieden und erwarte vor allem mehr Langzeitwirkung als beim Vorgänger.

    --

    #6939939  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    Ich muss sagen, „Where Greater Men Have Fallen“ ist für mich eine der grösseren Überraschungen 2014 gewesen. Ich fand zwar bisher jedes Album der Iren mindestens gut, gleichzeitig konnte aber vorallem das überall gelobte „To The Nameless Dead“ bei mir niemals eine solche Euphorie auslösen, wie bei vielen. Auch „Redemption At The Puritan’s Hand“ war ein äusserst starkes Album, das durch seine Zähheit und Schwere beeindruckte, jedoch fehlte der letzte Funken Genialität.
    Ebendieser Funken war für mich bisher nur auf der „The Gathering Wilderness“ vorhanden, welche für mich auch klar die beste Primordial ist und das einzige Album, dem ich sofort Klassikerstatus zusprechen würde. Insofern war ich äusserst überrascht, dass die Neue für mich schon ziemlich nah an „The Gathering Wilderness“ herankommt. Es fehlt zwar die prägende, schwere Melancholie, dafür sind mit dem Opener, „Babel’s Tower“ oder dem genialen „Wield Lightning to Split The Sun“ ein paar der besten Songs, welche die Band je geschrieben hat. Doch auch der Rest ist viel mehr als Füllmaterial, selbst „Come The Flood“ oder „Ghosts Of the Charnel House“ fügen sich für mich aufgrund des Albenkontext perfekt ein und machen „Where Greater Men Have Fallen“ zu einem wunderbaren Gesamterlebnis.

    #6939941  | PERMALINK

    Epidemic Reign

    Registriert seit: 28.12.2011

    Beiträge: 2,563

    Für mich ist ist das Album eine Enttäuschung. Klar es ist alles andere als schlecht, im Primordial Kontext jedoch eines ihrer schwächeren Alben. Vor allem im Vergleich zu den drei Vorgängern zieht das Album deutlich den kürzeren. Dennoch sind einige tolle Songs darauf (vor allem der Erste & der Letzte), im Mittelteil hat das Album jedoch einige schwächen.

    #6939943  | PERMALINK

    SirMetalhead
    Moderator

    Registriert seit: 26.06.2004

    Beiträge: 30,318

    Epidemic ReignFür mich ist ist das Album eine Enttäuschung. Klar es ist alles andere als schlecht, im Primordial Kontext jedoch eines ihrer schwächeren Alben. Vor allem im Vergleich zu den drei Vorgängern zieht das Album deutlich den kürzeren. Dennoch sind einige tolle Songs darauf (vor allem der Erste & der Letzte), im Mittelteil hat das Album jedoch einige schwächen.

    geht mir leider ähnlich.

    #6939945  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    Die große Offenbarung bleibt aus. So 100% zünden will das nicht, auch wenn ein paar gute Songs dabei sind. Insgesamt flacht’s bei mir aber immer weiter ab. Schade, aber verkraftbar.

    --

    #6939947  | PERMALINK

    Hellcommander

    Registriert seit: 14.09.2005

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    #6939949  | PERMALINK

    Lazarus_132

    Registriert seit: 18.05.2009

    Beiträge: 19,104

    HellcommanderIch finde das Album ausgesprochen stark.

    So und nicht anders! Alles andere ist nur dummes Geblubbere.

    --

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