Jahressampler 2012 – Ergebnisse

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  • #6788015  | PERMALINK

    Bahl

    Registriert seit: 13.09.2005

    Beiträge: 1,745

    NovocaineDa auf meine Anfrage keine Antwort kam, wird einfach mal ins Blaue geschrieben. Bewertung erfolgt nach musik-sammler Schema.

    Larman Clamor – Frogs
    Kaum zu glauben, dass das gute Stück dieses Jahr erschienen ist. Gleichbleibender, entspannter Rhythmus und die rauchige Stimme des Sängers prägen das Lied. Es erinnert an längst vergessene Blues Songs mit einer ordentlichen Portion Rock. Mit 2 Minuten und 27 Sekunden ist es ein verhältnismäßig kurzes Vergnügen, gleichermaßen erweist es sich aber als sehr gut Einstieg in den Sampler. Wer eine raue Mischung aus Blues und Garage Rock à la The Cramps ohne Punkelemente sucht, ist hier gut bedient. Sehr gut 8/10

    Propane Propane – Rise
    Mit fast 6 Minuten kommt nun ein anständiger Happen Rock. Nach einer halben Minute Vorspiel folgt ein Wechselspiel von langgezogenen Vokalen und gut ausgearbeiteten Gitarren- und Schlagzeugklängen, die nach einer ruhigeren Phase im Mittelfeld den Unterhaltungsgrad mit abwechsungsreichem relativ hohen Tempo und schlichtweg guten Riffs über die volle Strecke bis zum Ausklang hoch halten. Es wird doch die ein oder andere Erinnerung an Stoner Rock Konzerte in unterbesuchten Kleinstadtkaschemmen geweckt, wobei sich die dort spielenden Bands eine Scheibe hiervon abschneiden könnten. Kurz und schmerzlos, ein ebenfalls sehr gutes Lied, das die Erwartungen an den Sampler steigert und die Befürchtungen runterschraubt. 9/10

    Meshuggah – Marrow
    Nach einem kurzen recht seichten Einklang wird schnell deutlich, dass der Sampler nicht durchweg sehr gut wird. Das sind also Meshuggah, die Last.fm mir als Progressiv, Math und Death Metal erklären will. Die Saiten klingen bis in die dritte Minute schnell monoton, um dann von ebenso monotonen nervigem Geschrimmel (kein genau definierter Fachausdruck) abgelöst zu werden, es klingt durchgehend unstrukturiert. Der Gesang trifft herzlich wenig meinen Geschmack, nichts gegen kratzige Stimmen, aber die Abstimmung auf die Instrumente erkenne ich nach auch nach zahlreichen Durchläufen nicht, es wirkt durch und durch unharmonisch in negativem Sinne. Das positivste Element des Stückes ist der Ausklang, denn der enthält neben den nervig-monotonen Riffs auch die Erwartung, es überstanden zu haben. Kurzum: Wer diese Form „progressiver“ oder „technischer“ Musik mag, bitte, aber verschont mich damit. 2/10

    Das war es für heute, der Rest wird nach Möglichkeit, Zeit und Lust bis Jahresende ergänzt.

    Was denn für eine Anfrage? Habe ich eine PN übersehen? 😕

    Ansonsten danke für die ersten Bewertungen. Freut mich, dass Dir Propane Propane so gut gefällt, die Band ist auf jeden Fall unterstützenswert und die LPs sehen total Hammer aus.

    Meshuggah: Wenn Du die Band vorher noch nicht kanntest, ist der Song hier – und überhaupt das aktuelle Album – kein guter Einstieg. Es gibt zugänglicheres und schlicht besseres Material von der Band, aber auch da braucht man einige Geduld (hat bei mir mehrere Jahre gedauert, bis mir die Musik gefiel, aber seitdem ist sie umso besser). Also falls Du noch einen Versuch starten willst:
    http://www.youtube.com/watch?v=VRiITvrV8dA
    http://www.youtube.com/watch?v=Bk9G1JlQeFs

    --

    Wurstberge sind auch juristisch schwer einzuordnen.
    Highlights von metal-hammer.de
    #6788017  | PERMALINK

    Novocaine

    Registriert seit: 21.12.2007

    Beiträge: 35,434

    Die Anfrage steht im anderen Thread für die Jahressampler, galt in keinster weise dir selbst.
    Was Meshuggah angeht: Nein, danke.

    Bewertungen gehen jetzt auf eine verdammt lange Zielgerade, kürzester Song von 3 hat 9:17…

    --

    LastFM: Novocaine89 Musik-Sammler: Novocaine bla
    #6788019  | PERMALINK

    Veraergerter_Bahnkunde

    Registriert seit: 26.06.2009

    Beiträge: 9,660

    Zu allererst: sorry, dass ich so funkstill war bis jetzt. Bin aber gerade noch im Urlaub und dann hat sich ebendieser aufgrund eines defekten Anlassers in meinem Auto auch noch zwangsverlängert 😆

    DeineMuddaNa, das freut mich doch, dass ich augenscheinlich nicht ganz verkehrt gelegen habe. 🙂
    Zu den Great Old Ones kann man eigentlich nicht viel sagen, außer : KAUFEN! Das beste Debüt, was ich seit Jahren gehört habe und unglaublich vielschichtig.

    Hab mir jetzt schon einiges auf youtube und sonstwo im Internet angehört und bin fast beschämt, dass mir die nicht aufgefallen sind.

    DeineMuddaDass Blutmond so gar nicht gefallen, kann ich irgendwie sogar nachvollziehen. Meiner Meinung nach eine absolute Album-Band, wo man nur verlieren kann, wenn man einzelne Songs rauspickt. Auf der restlichen Platte gibts weniger Frauengesang, mehr BM-Einflüsse und anspruchsvollere Songstrukturen. Da lohnt es sich, trotz dem abschreckenden Start dranzubleiben.

    Warum um Himmels Willen gab es dann keinen Song mit den erwähnten, mir mehr zusagenden Charakteristika?! :haha:
    Der Song ist echt grauenhaft (bis aufs Intro).

    DeineMuddaSamsas Traum kann man lieben, man kann sie aber auch hassen. Ich kann mit beiden Positionen leben, befinde mich irgendwo in der Mitte. Mich spricht der Song (als einer der wenigen vom neuen Album) an, dass du das anders sehen könntest, habe ich fast geahnt 😆

    Wie ich geschrieben habe: keine Ahnung, wieso das einem gefallen kann 😉

    DeineMuddaBei der Porta Nigra habe ich genau das gleiche Problem. Es gibt Highlights auf dem Album, der Rest hat sich schon ziemlich abgenutzt. Schade drum.

    Mich würde mal interessieren, ob hier mehrere Leute so denken. Lief hier anfangs zwei Wochen durch und jetzt gar nicht mehr…

    DeineMudda

    Draumar werden im nächsten Jahr ein neues Album veröffentlichen. Der Track, den ich dir hier serviert habe, ist von einer 20 minütigen Ep, die zwar sehr schön entspannend ist aber auch sehr schnell vorbeigeht.

    Werd ich weiter beobachten. Die Musik hat was.

    DeineMudda

    Bleiben noch Be’lakor. Und die solltest du dir bei nächster Gelegenheit unbedingt live ansehen. Ein Haufen blutjunger Burschen, die mit einer Begeisterung bei der Sache sind, dass es richtig toll ist, ihnen dabei zuzusehen. Dass sie nebenbei den hoffnungsvollsten Melo-Death unserer Zeit spielen, ist quasi das Sahnehäubchen 😉

    Hab da jetzt auch schon etwas recherchiert und die sind wirklich gar nicht mal so banal, wie ich vermutete. Live sicher cool.

    Und Membaris: da hab ich mich auch etwas umgehört und da hast du echt einen relativ unspektakulären, „schlechteren“ Song auf deinen Sampler gepackt. Die sind eigentlich auch ziemlich stark, da hat der erste Höreindruck etwas getäuscht.

    --

    - Have no fear for the devil my dear - - you know we all need the devil sometimes -
    #6788021  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    Steigis Jahressampler:

    1. Deftones – Tempest
    Deftones sind eine Band, die ich erst in diesem Jahr richtig zu schätzen gelernt habe, auch wenn ich erst das neuste Album sowie dessen Vorgänger kenne. Aber dennoch sind beides richtig starke Alben, von denen mir aber „Koi No Yokan“ mittlerweile sogar ein bisschen besser gefällt. Und mit „Tempest“ hat steigi hier den perfekten Einstieg gefunden. Denn dies ist mit einer der stärksten Songs auf dem Album, der vorallem durch seine unglaubliche Dynamik und den niederschmetternden Gesang zu überzeugen weiss. Der Songaufbau ist dabei äusserst gelungen, von den schwelenden, relativ harten Gitarrenriffs, die mit dem klagenden Gesang übertönt werden, über den grossartigen Pre-Chorus mit seinen suchenden Rufen bis hin zum mitreissenden Refrain. Das erstaunliche dabei ist, dass es die Band in den ersten dreieinhalb Minuten schafft, diese Dynamik aufrechtzuerhalten ohne allzu grosse Tempowechsel oder sonstige Brüche in der Musik. Und eben genau in diesen schwermütigen und wenig aggressiven Momenten gefallen mir die Deftones einfach am besten und „Tempest“ widerspiegelt perfekt warum. Und auch gesangstechnisch ist das hier wohl eines der stärksten Stücke der Platte, auch weil der Gesang hier extrem viel Raum erhält und diesen nutzen kann.
    8.5/10

    2. Apologies, I Have None – Clapton Pond
    Ich kenne den Namen aus dem Visions Magazin und das Albumcover verrät mir, dass ich hier sogar schonmal reingehört habe. Die einzige Frage, die bleibt, ist, warum mir das damals nicht zugesagt hat. Denn „Clapton Pond“ ist ein Reisser allererster Güte. Auch hier muss ich zu anfang vorallem den Gesang positiv erwähnen, da mir vorallem dieser wunderbare Akzent in der Stimme sehr zusagt. Aber auch sonst ist „Clapton Pond“ ein äusserst starkes Stück Post-Hardcore oder was auch immer geworden. Schwermütig, aber dennoch mit einer gesunden Prise Hoffnung ausgestattet überzeugt der Song vorallem durch seine Schlichtheit und Geradlinigkeit, schafft es aber, auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig zu werden. Dies vorallem die tolle Instrumentierung und die gut eingebaute Bridge im Mittelteil des Songs. Und eben, der Gesang ist einfach wunderbar. Super Einstieg und ein Album, das wohl bald bei mir zuhause liegen wird.
    8.5/10

    Cloud Nothings – Wasted Days
    Ich komme nicht mehr aus dem Loben heraus. Cloud Nothings haben mir in diesem Jahr die Türe zum Indie Rock sehr weit aufgestossen und mit „Wasted Days“ wohl den besten Songs des Jahres abgeliefert. Der Grund dafür ist die unglaubliche Stringenz, die Cloud Nothings hier an den Tag legen. Dies und das wohl nahezu perfekte Songwriting, das in diesem knapp 9 minütigen Meisterwerk an den Tag gelegt wird. Es beginnt schon mit einem so simplen wie mitreissenden Gitarrenriff und zieht sich von dort durch den ganzen Song. Der grossartige, klagende Gesang, der zu anfangs immer wieder in diesem riesigen Refrain gipfelt, diese kurze Melodie, die nach dem Refrain folgt und diese Dynamik, die hier an den Tag gelegt wird, dies sind nur wenige der Dinge, welche die ersten drei Minuten des Songs schon zu einem Wechselbad der Gefühle werden lassen. Doch dann beginnt die Faszination „Wasted Days“ erst richtig. Nahezu unscheinbar zerbricht die treibende Kraft der ersten drei Minuten und der Songs wandelt sich in einen schwermütigen, schleppenden und von wunderschönen Gitarrenmelodien getragenen Monolithen, der sich über zwei Minuten lang aufbaut. Von den immer präsenter werdenende Drums getragen, spielen sich die Gitarren in Ekstase, hangeln sich von mini-Ausbruch zu mini-Ausbruch und bauen dabei eine nahezu greifbare, bis zum Zerreissen gespannte Atmosphäre auf. So steigert sich die Band immer weiter in die Wall-of-Sound, irgendwo zwischen The Men und A Place To Bury Strangers, bis dann plötzlich der Bruch kommt, viel sanfter als erwartet und vielleicht genau deswegen so zerstörend und niederschmetternd. Doch wer glaubt, dass er hier schon entkommen ist, dem wird kurz darauf der nun verzweifelt schreiende Gesang einen starken Strich durch die Rechnung machen. Und plötzlich baut sich der Song wieder auf, in sekundenschnelle und dann brechen wohl alle Dämme. Verzweifelte Schreie „I thought I would be more than this!“ und zum Heulen schöne Gitarrenmelodien tragen den Hörer ans Ende. Ein absolut grossartiger Song, der die Höchstnote einfach verdient hat.
    10/10

    4. Kendrick Lamar – Swimming Pools (Drank)
    Ich habe ja recht gestutzt, als ich 3x mal Hip Hop auf der Trackliste des Samplers entdeckt habe, da ich mich mit diesem Genre weiterhin nicht so richtig anfreunden kann. Auch der Anfang des Songs liess micht nicht unbedingt euphorisch werden, geht mir diese Passage doch immer noch ziemlich auf die Nerven. Doch was danach kommt, das liess mich selbst mich als Hip Hop Muffel erstaunt aufschauen. Tolle Rhymes und absolut ehrlich klingende Lyrics, garniert mit einem coolen Refrain. Die autobiographische Note des Albums kommt auch in diesem Song sehr gut zum Tragen und führen dazu, dass ich Kendrick Lamar nicht als Möchtegern-Gangstern abstemplen muss, sondern ihm seine Lyrics wirklich glaube. Und dies ist, zumindest für mich, das wichtigste Kriterium dieser Musik, denn emotional mitreissen kann auch dieser Song mich nicht. Aber ich denke, ich kann nachvollziehen, warum „Good Kid, M.A.A.D City“ zu einem der besten Rapalben des Jahres gehört. Denn wenngleich mich auch Kendrich Lamar wohl nicht bekehren können wird, so ist die Qualität seiner Musik dennoch kaum zu übersehen. Einer Wertung enthalte ich mich dennoch.

    5. Code Orange Kids – Flowermouth (The Leech)
    U
    nd weiter gehts mit Hardcore voll auf die Fresse. Code Orange Kids erinnern mich ein bisschen an Converge, gehen aber viel weniger vertrackt und weitaus sludgiger/direkter an die Sache heran. Die Produktion ist super und der Song weiss zu gefallen, auch wenn ich bereits ein bisschen Abnutzungserscheinungen zu erkennen glaube. Zudem wirkt der Song stellenweise ein bisschen gewollt dynamisch, was ein paar der Breaks eher nervig dastehen lässt. Nach knappen zweieinhalb Minuten ist der Spass auch schon vorbei und lässt mich ein bisschen kalt und wenig berührt zurück.
    5/10

    6. Dinosaur Jr. – Watch The Corners
    J. Mascis und seine Hauptband sind auch ein Spielfeld, mit dem ich mich schon länger beschäftigen wollte, aber leider noch nie richtig dazu kam. Nun ist hier „Watch The Corners“ vom mittlerweile zehnten Album der Herren vertreten und zeigt, dass es langsam höchste Zeit wird. Denn wenn eine Band auf ihrem zehnten Album noch so lässig und relaxt klingt, wie auf „Watch The Corners“, dann scheint doch grosse Qualität dahinterzustecken. So auch bei diesem Song. Hier treffen sich grungige Gitarrenriffs und schwebende Melodien, begleitet von der leicht resigniert, aber sehr entspannt klingenden Stimme von J.Mascis, die nicht nur einmal zu berühren weiss. So spielen sich Dinosaur Jr. durch diese fünf Minuten mit einem unglaublichen Selbstverständnis und -vertrauen, dass es eine wahren Freude ist, dieser grundehrlichen und persönlich gefärbten Musik zuzuhören, auch wenn sich auf den ersten, zweiten und dritten Blick keine richtige Innovation erkennen lässt. Aber wer braucht schon Innovation, wenn er sein Handwerk nahezu perfektioniert hat? Eben.
    8/10

    7. Captain Planet – Pyro
    Visions lässt grüsse, habe ich diese deutsche Band erst gerade durch das Magazin entdeckt und war von der Single „Pyro“ äusserst beeindruckt. So hält sich der Song auch auf diesem mit einigen Perlen bestückten Sampler doch sehr gut im Rennen. Treibender, relativ unkomplizierter Punk Rock, der mit dem tollen, hohen Gesang eine eigene Note erhältt und dadurch weder platt noch unpersönlich daherkommt. Ein weiteres Schmuckstück in diesem Song sind die starken Lyrics, die zeigen, dass es sich hier nicht nur um ein paar gelangweilte Teenager handelt, sondern um Musiker, die den Hörer erreichen und mitreissen wollen. Bei mir haben sie es geschafft, auch mit dem kurzen und knackigen „Pyro“. Ganz tolles Lied.
    8.5/10

    8. Title Fight – Secret Society
    Uh, das wird jetzt schwer. Dank der Beilage im Vision kenn ich das neuste Title Fight Album sogar und hab es mir auch relativ oft angehört, doch so richtig zünden konnten Title Fight bis heute leider nicht. Und wenn ich „Secret Society“ höre, dann weiss ich eigentlich gar nicht so richtig warum. Denn auch dieser Song bietet all das, was ich an dieser Musikrichtung schätze. Tolle Lyrics und ein Sänger, der diese persönlich und glaubhaft rüberbringt, sowie ein dynamisches und songdienliches Instrumentalgewand. Dazu noch die leichten Tempowechsel so um 2:15 herum und das Ganze ist perfekt auf meinen Geschmack zugeschnitten. Und eigentlich gefällt mir das alles ja auch sehr, aber irgendwie reisst es mich immer noch nicht so ganz mit. Auch „Secret Society“ nicht, und dies war leider immer der beste Song auf dem Album. Aber ich werde wohl dranbleiben, vielleicht kommts ja noch.
    7/10

    9. Brutality Will Prevail – The Path
    Schon der Bandname hat mich ziemlich abgeschreckt. Ich mag solchen dicke-Hose Aggro-Hardcore in der Schnittstelle zu Metalcore einfach nicht. So haben sich meine Befürchtungen dann auch ziemlich schnell bewarheitet, auch es wenn glücklicherweise nicht ganz so schlimm ist. Denn der musikalische Teil des Songs weiss durchwegs zu gefallen, unter anderem auch durch die starke Gitarrenarbeit, die dann aber leider ein bisschen in der Belanglosigkeit verläuft. Genau andersrum verhält es sich mit dem Gesang, der mir vorallem in der Strophe ziemlich auf die Nerven geht, sich dann aber in starke, verzweifelt klingende Schreie zu steigern weiss, die dieses aggressive Gebelle schnell vergessen machen. Alles in allen ist das aber dennoch nichts, was ich mir freiwillig anhören würde, auch wenn es deutlich schlimmere Vertreter dieser Richtung gibt.
    4.5/10

    10. Birds in Row – You, Me And The Violence
    Während Brutality Will Prevail ihren Hardcore so spielen, wie ich ihn nicht mag, spielen ihn die hier vertretenen Birds In Row genau so wie ich ihn mag. Verzweifelt, emotional und mehr von persönlichen Problemen geprägt als von politischen. So habe ich diese Band auch entdeckt und schon auf meine Liste genommen, bevor ich diesen Sampler erhalten habe und dieser Song beweist mir auch warum. Grossartiger, verzweifelter Gesang und eine pechschwarze Wand aus Gitarren wälzen sich unaufhaltsam vorwärts und begraben alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Emotional und mitreissend, aber ich glaube, das kommt auf Albumlänge noch viel intensiver daher.
    7.5/10

    11. Japandroids – The Nights Of Wine And Roses
    Japandroids. Liste und so. Eigentlich wollte ich mir die „Celebration Rock“ schon im Sommer holen, habe es dann aber irgendwie verpasst. Dieser Song zeigt mir aber, dass ich dies noch nachholen muss. Wunderbarer, eingängiger, relativ „fröhlicher“ Indie/Noise Rock, der mitreisst und schlichtweg grundehrlich daherkommt. Dabei überzeugen sowohl Songwriting, Gesang als auch die wunderbare Gitarrenarbeit. „We yell like hell to the heavens“. So und nicht anders muss Sommermusik klingen.
    8/10

    12. Marteria feat. Yasha & Miss Pi
    Eigentlich bin ich ja von 3 mal Hip Hop auf dem Sampler ausgeangen, aber das hier hat mich schon ziemlich schockiert. Unglaublich langweiliger, 1000 mal gehörter Dancetrack, der mir einfach nur auf die Nerven geht. Sorry, das ist nicht meine Welt und taugt mir nicht.
    -/10

    13. Grizzly Bear – Yet Again
    Die Qualitätskurve zeigt nach dem starken Rückgang vorhin nun wieder stark aufwärts. „Shields“ ist eines der besten Indie/Folk Alben des Jahres geworden und hat meine Top 15 nur ganz knapp verpasst. Und „Yet Again“ zeigt äusserst gut, warum „Shields“ so toll ist. Auch weil es ein Song ist, der ziemlich schwer zu beschreiben ist. Grizzly Bear zeigen eine ziemlich introvertierte und leicht intellektuelle Seite an sich, die ihnen verdammt gut steht. Hier stimmt eigentlich einfach alles. Die wunderbaren, zurüchhaltenden und dadurch enorm eindringlichen Melodien, kombiniert mit dem tollen Gesang und dem starken Songwriting. Dazu kommt noch diese wunderbar unaufgeregte und sehr tiefsinnige Atmosphäre, die dem Song auch eine leicht „kauzige“ Art gibt und ihn dadurch äusserst stark macht. Genauso wie das ganze Album. Was ich aber lernen durfte, ist, dass man „Yet Again“ eindeutig mit Kopfhörern hören sollte, da man ansonsten leicht die vielen Details zu verpassen, und die machen nunmal eine grossen Teil der Faszination aus.
    9/10

    14. Macklemore & Ryan Lewis . Can’t Hold Us
    Hat mir Kendrick Lamar die Seite des Hip Hop gezeigt, die mir eher zusagt, so zeigen mir Macklemore & Ryan Lewis nun die Seite, die mich eher ratlos dastehen lässt. Ein pumpender, partytauglicher Beat, schnelle, relativ oberflächlich scheinende Rhymes und ein Refrain, der voll auf einen Club zugeschnitten ist. Ne, das ist genau so wenig meins wie Marterias Partysong.

    15. The Gaslight Anthem – Handwritten
    Kommen wir zu einer Band, die ich in den letzten Jahren äusserst lieb gewonnen habe. Auch wenn Brian Fallon sich gerne zu doofen Aussagen hinreissen lässt, so schreiben er und seine Band einfach Musik, die näher am leben kaum sein könnte. Grossartige Lyrics unterlegt mit tollen, mitreissenden und schlichtweg äusserst gut geschriebenen Songs, die auch nach vielen Durchläufen nicht langweilig werden. Dies ist das Rezept der Amis und „Handwritten“ ist eines der Paradebeispiele, wie gut dieses Rezept funktionieren kann. In meinen Augen eine der besten Bands in ihrem Sektor der letzten Jahre, einfach weil sie sich an den Basics orientieren und ihre Musik ganz tief aus dem Herzen zu kommen scheint. So kitschig dies auch tönen mag.
    9/10

    16. Converge – All We Love We Leave Behind
    Das gleichnamige Album ist zwar erst mein zweites Converge Album, zeigt aber dennoch, dass diese Band auch nach über 15 Jahren im Geschäft nichts von ihrer Stärke verloren hat. Wenngleich es hier ein wenig geordneter zu und her geht als noch auf „Jane Doe“, so ist „All We Love We Leave Behind“ ein Hassbatzen erster Güte. Musikalisch auf allerhöchstem Niveau anzusiedeln, brettern Converge äusserst gekonnt durch ihre Songs, schaffen es dabei trotz allem Anspruch weiterhin stark auf der emotionalen Ebene anzudocken, was auch stark an dem grossartigen, verzweifelten Gesang liegt. Und da Converge und ihr neustes Album eigentlich sowieso für Qualität, Tiefgang, Ehrlichkeit und äuserst hochkarätige Musikalität stehen, schliesse ich hier mal die Samplerbewertung ab und sage „danke“ für eine Reise durch 16 (meistens) sehr tolle Songs, die mir sowohl Neuentdeckungen als auch Kauferinnerungen beschert haben und die Zeit zwischen Weihnach und Neujahr auch mehr als einmal versüsst haben. Vielen Dank steigi und ich freue mich auf 2013!
    9/10

    #6788023  | PERMALINK

    Hati

    Registriert seit: 15.02.2011

    Beiträge: 4,571

    Eigentlich ein Unding, dass einige, die die aktuelle Converge-Platte abfeiern, sich nach wie vor nicht mit dem Backkatalog beschäftigen wollen :-X
    Converge ist mehr als Jane Doe

    --

    Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
    Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.
    #6788025  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

    Beiträge: 21,410

    Tja, es gibt so viel zu tun und so wenig Zeit 😉

    --

    Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirus
    #6788027  | PERMALINK

    Hati

    Registriert seit: 15.02.2011

    Beiträge: 4,571

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    Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
    Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.
    #6788029  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    Aber Jane Doe ist fucking awesome

    --

    #6788031  | PERMALINK

    Lazarus_132

    Registriert seit: 18.05.2009

    Beiträge: 19,104

    Axe To Fall und alle anderen aber auch.

    --

    [COLOR=#ff0000]Last.fm[/COLOR] [COLOR=#ffa500]Musiksammlung[/COLOR] [COLOR=#00ffff]Filmsammlung[/COLOR] [COLOR=#00ff00]Comicsammlung[/COLOR] "Die Bestie hat meine Parkanlagen verwüstet! Das verzeihe ich dir nie! NIEMALS King Ghidorah!!!"
    #6788033  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    Das stimmt wohl. Ist halt auch Converge. Und Converge sind awesome.

    --

    #6788035  | PERMALINK

    Moloch

    Registriert seit: 15.02.2006

    Beiträge: 4,288

    Tripps Bewertungen mal kurz kommentiert:

    Planks – Inconsolable (Intro)
    Schönes metallisches Intro, bisl Geschrammel und gleich eine Band, welche ich noch nicht kenne aber deren Name schonmal aufgeschnappt wurde. Gelungener Ersteindruck und die Vorfreude auf den Planks Song danach steigt.

    Planks – Funeal Mouth
    Und weiter gehts mit den Planken. Scheint wohl das Album Intro gewesen zu sein, da direkter Übergang. Irgendwie Black Metal/ Post Rock Mischung. Gefällt, der Gesang kann auch was. Aus der Masse hebt sich die Band mMn nicht ab aber das was dargeboten wird ist gut.
    Schön kurzweiliger Song, tolle Produktion und knappe 7 Minuten die ich mir nicht zurückwünsche. So darf es gerne weitergehen !

    Gibts für schmales Geld beim Label selber: http://www.goldenantenna.com/shop/product_info.php?products_id=173&osCsid=975b933222007d774755211733a20830
    Und wenn du dir nen Gefallen tun willst, bestell gleich die Tempel von Tephra auf CD für 5 Euro mit, dürften dir höchstwahrscheinlich auch zusagen. 😉

    My Sleeping Karma – Eleusine Coracana
    Beim Songtitel muss ich irgendwie an südaermikanischen Rum denken aber das ist ja schonmal nicht verkehrt. Geboten wird aber nicht Samba, sondern Stoner/Psychedelic Rock. Wikipedia sagt, die Truppe stammt aus Aschaffenburg und ich mag was die vier Buben da tun. Verträumtes Intro, viele Wiederholungen und kein Gesang. Definitiv eine gute Nummer, die nach Planks etwas das Tempo rausnimmt und Wünsche nach einer Kräuter Zigarette in den Kopf
    schießen lässt.

    Die Band wird leider trotz ihrer ausgedehnten Touren immer als Geheimtipp gehandelt. In ihrem Bereich IMO eine der besten Bands, gerade live auch traumhaft. Ausnahmslos alles dankenswerterweise instrumental!!

    Blackwaves – 0152 ON
    Es geht langsam weiter. Bandname noch nicht bekannt, scheint in eine ähnliche Kerbe zu schlagen wie die Band davor. Herr Moloch beweisst dahingehend eindeutig guten Geschmack und hat jetzt schon drei Sachen auf den Sampler gepackt, die ich mal näher antesten werde.
    Geboten wird hier sludig/doomige Musik, die etwas flotter zur Sache geht und weitaus mehr Tempowechsel und Motive inne hat, wie die eher entschleunigte Musik von My Sleeping Karma. Ich hoffe ja, dass das so weiter geht.

    Auch eine sträflichst unterbewertete Band. Die letzten drei Alben fliegen alle vergleichsweise günstig bei einschlägigen Mailordern wie etwa Perkoro und co rum. Sehr abwechslungsreich, mit teils guter Synthie unterstützung, ohne die Schwere in der Musik ausser acht zu lassen.

    Redshape – It’s In Rain
    Was..? Elektro? Ok, kommt also der unausweichliche nicht Metal Teil, den man immer gerne auf dem Sampler versteckt. Wirkt sehr minimalistisch und „chillig“. Baut sich auf einem Motiv immer weiter auf, variiert es leicht und bringt irgendwann Sampels ein.
    Nichts was ich privat wirklich höre aber kann ich mir super in einem Club oder auf dem Mass Effect Soundtrack vorstellen. Nennt sich das dann Minimal oder welchem Genre darf man das zuordnen? Ich hab da ja den überbegriff „Wup Wup“.
    Summa sumarum kein Ausfall aber auch keine Bombe.

    Das ist in der Tat hier eher so Club-Mucke (im Gegensatz zu den anderen elektronischen Sachen auf dem Sampler, aber dazu gleich^^), aber auch als Album durchaus hörenswert. Minimal ist es eher nicht, der wäre durchaus noch stumpfer und repetativer und ja, auch wesentlich minimalistischer. Ich hab von reiner elektronischer Tanzmusik nicht so sehr Ahnung das ich eine Kategorisierung bei allem vornehmen kann, deswegen läuft sowas hier für mich auch nur grob unter „Elektro“. 😆

    Aluk Todolo – Occult Rock I
    Songtitel = Vorfreude
    Fängt auch gut an, wieder klassische Instrumentierung mit knarzendem Bass und analog klingdenem Schlagzeug. Schönes Geballer, Flanger kommt langsam dazu. Hier will man also eine hypnotische Wirkung erziehlen. Das klappt auf jedenfall, da der Schlagzeuger knapp 9 Minuten
    nur das selbe spielt und es keinerlei Tempovariation gibt. Die etwas verwaschene Produktion unterstützt das ganze auch noch. Erinnert entfernt an Ash Borer. Hm…die würde ich irgendwie lieber hören, wobei der Song hier nicht verkehrt ist. Klingt die Band immer so oder wurde diese Nummer bewusst als Gegenpol zu Redshape genommen? Vermute eher das, da der Sampler doch durchdacht in seiner Reihenfolge wirkt.

    h0az hat ja schon ein bisschen was dazu geschrieben. Ich machs mal noch einfacher, wenn dir der zweite Song auf dem Album auch gefällt, hol dir das Ding:

    http://www.youtube.com/watch?v=C94AcGAMXb4

    Bzw. den Rest des Albums gibts auch bei Youtube. Die gute Produktion kommt dem Album sehr zugute. Ich mag die anderen Alben der Band auch sehr gerne, aber die sind schon deutlich schlechter vom Sound und dazu auch nicht so abwechslungsreich wie das neue Album.
    Das ich jetzt den reinen Prügeltrack draufgehauen hab, liegt aber auch daran, das es die Band sehr kurzfristig auf den Sampler geschafft hat. Und ja der Redshape Song vorher war so positioniert, das der Song hier noch mehr Wucht hat.

    oOoOO – NoWayBack
    Definitiv der komischste Bandname des Sampler. Und wieder Elektro aber mit Gesang – sehr zu meinem bedauern. Gelangweilt wirkender weiblicher Gesang über sehr getragenes ein Noten Gedudel vom Keyboard. Könnte aus Drive sein. Hach, schöner Film gewesen.
    Dumm nur, dass die Musik davon nicht besser wird. Dieses Lounge/Club Zeug taugt halt zum minderjährige Mädels klarmachen aber ich bevorzuge da dann Formate wie Prodigy und Co.

    Hat mit Club-Mucke eher weniger zu tun und die einzigen Mädels die du mit dem Zeug klar machen könntest, wären Hipstermädels die sich gut mit obskuren Mikrotrends, welche in der Blogosphäre ud bei Pitchfork entstanden sind, auskennen. Weiß nicht ob das deine oder meine bevorzugte Zielgruppe ist. 😉
    Der Name wird übrigens Ooooooooooooooooh ausgesprochen.^^

    Swans – MOther Of The World
    Oh mein Gott, was für ein nerviges Intro.Ein Akkord auf der Gitarre, ein „erotisches“ Keuchen des Frontmans und ein Hi Hat Schlag. Und das für 2 Minuten ohne Variation oder Veränderung. Hypnotischer Effekt und alles, schon klar aber hier ist es einfach nur nervig.
    Die Orgel rettet einiges aber der Gesang bleibt das nervige Hauptmotiv. Will der Mann wie eine Eule klingen oder sie? Ist das so eine
    Frau der Marke Björk, die nur Laute produziert und keine normale Musik hinbekommt? Swans speichere ich auf jedenfall unter ARTE Musik ab. Nach 5 Minuten klingt das ganze dann mal nach Musik aber auch nur kurz, bevor es wieder komisch wird.
    Nullnummer.

    Arte-Fans werden Swans wahrscheinlich auch größtenteils zu stumpf sein. Der Track ist noch vergleichsweise harmlos, da gibts auf der Scheibe und vor allem live noch wesentlich kompromissloser ab. Ich vermute jetzt mal blind das du keine Freude dran haben wirst, auch an früheren Alben der Band, die noch teilweise anders sind.

    B.Son – 1000 Uf
    Fick ja, so muss das sein. gar nicht mitbekommen, dass da was kam. Nach der Tortur sind 20 Minuten B.Son noch schöner. War das vielleicht der geheime Plan dahinter? Sind SWANS nicht die Band, die der Sampler verdient, sondern die Band, die Gotham braucht?
    Auf jedenfall sind B.Son toll und hier wippt der Kopf schön mit, bevor man automatisch das Holzfällerhemd anzieht und im Chevi gen Wald fährt Bäume fällen. Warum? Weil es männlich ist!
    Ich glaub, während dem Song ist mein Bart gewachsen.

    Exakt, muss mir auch nach jedem hören erstmal wieder die Brusthaare kürzen. 😈 Kaufen!

    Dead Can Dance – Amnesia
    Ich gebs zu, dass ist das erste Lied das ich von der Band höre. Kenn den Namen seit Aeonen von Jahren aber ja, nie angehört.
    Sehr getragen. hat was von Fields of the Nephilim und Konsorten. Musik die „cool“ sein will und es ist. Damit kann ich erstaunlich viel anfangen, obwohl es ja ähnlich in Wirkung und Ausführen ist, wie null null null null null null weiter oben. Der Gesang regelt hier aber einfach. Sehr cool das ganze.

    Auch wenn das neue Album und der Song hier recht elektronisch steril klingt, ist die Band eher für ihren relativ warmen und einzigartigen Gothic-Weltmusik-Sakral-Misch-Masch bekannt (klingt schlimmer als es ist). Auch hier hab ich keine Ahnung ob da interesse zum Nachhacken besteht, aber zwei weitere Song gibts mal gratis mit auf den Weg.

    http://www.youtube.com/watch?v=B35SMfHN5f8

    http://www.youtube.com/watch?v=QJhVM930YXY

    Ehnahre – Old Earth III
    „Erinnerst du dich daran, wie wir als Kinder auf Töpfen trommelten und das Musik nannten?“
    „Ja, lass uns das gleichmal mit Bass und Gitarre aufnehmen und 27 Flaschen Jägermeister dabei trinken.“
    Und genau so klingt diese vertonte Abtreibung.

    Ich finds trotzdem cool.
    Klar, ist schon fieser, unstrukturierter Krach, der unter dem Pseudo-Intelektuellem Label Avant-Garde-Metal läuft, aber sowas muss auch mal sein.

    The Hirsch Effekt – Agitation
    Name schonmla wo gelesen, keine Ahnung was sie machen aber es kann nur besser werden.
    Ha, sachen gibts, deutschsprachiger Mädchen Ro.. pardon Alternative Rock. Und deutscher Text, eine sau nervige Stimme. Wie gerne hätte ich jetzt eine der 27 Jägermeister Flaschen. Wie kann man das und B.Son auf den selben Sampler packen?
    Was habe ich dir getan Moloch, was nur :'(

    Öh,……..
    ich mags. Will ich in Gedanken aber nicht nahe an anderen deutschsprachigen Alternativ-Rock (den die Band meiner Meinung nach auch überhaupt nicht spielt) sehen, den find ich nämlich meistens auch beschissen.

    Tim Hecker & Daniel Lopatin – Whole Earth Tascam

    Rauschen. 5 Minuten lang Rauschen mit ahhh und ohhh und ein wenig Wub Wub ausm Hintergrund. Erinnert an die Burzum Elektro Werke und ist ähnlich spannend für mich. Immerhin singt niemand aber das wars auch schon. Für mich zu minimalistisch.

    Bin mittlerweile auch der Meinung das ich den Song auch gut rauslassen hätte können. Wirkt halt auch am besten auf Albumlänge, hier ist das zu isoliert.

    ThisQuietArmy & Year Of No Lig – Langue De Feu
    5 Minuten Rauschen, ich erkenne so langsam ein Muster. Dann ab Minute 6 wird das Rauschen eine rauschige Gitarre. Warum diese beiden Lieder direkt nacheinander kommen ist fraglich. Sollten Hecker & Loptain das Intro zu diesem Song sein? Auf jedenfall passiert hier wieder sehr wenig, wenngleich 2 Minuten davon echt gut waren. Bei einer Songlänge von 9:44 ist das aber halt
    etwas mau. Na ja, noch eine Nummer. Das reissts sicher raus.

    Wenn dir gerade die Gitarrenparts gut gefallen, dann check UNBEDINGT Year Of No Light Solo an, die sind wesentlich zwingender und direkter, trotz ausgedehnter Song:

    http://www.youtube.com/watch?v=yhnkD7YxJ1s

    Von dem zwei Minuten Intro Fade-In nicht irritieren lassen.
    Für mich auch die beste Live-Erfahrung 2012, nicht von dieser Welt.
    Die Ausserwelt war leider nicht von diesem Jahr, sonst hätte ich den Track auf den Sampler getan…

    ThisQuietArmy ist live zwar auch interessant, mir auf Platte aber zu ziellos. Mag die Kollabo eigentlich ganz gerne, kann deine Kritik aber verstehen.

    Fazit zum Fazit:

    Schön das wir zumindest im Doom/sludge-Bereich auf einen Nenner gekommen sind. Gerade Blackwaves (die meist als Blckwvs in den mailorder-listen auftauchen) und B.son sind zwei Bands die mir sehr am Herzen liegen.

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    Es folgen: Erste Bewertungen zum Sampler des Tripps! 🙂

    1. Vattnet Viskar – Weakness

    Vattnet Viskar ist eine Black Metal Band aus den Vereinigten Staaten, die noch ziemlich jung ist. Bis jetzt wurde erst eine Demo und eine EP veröffentlich.
    Der Song beginnt mit einem bedrohlichen Intro aus Rückkopplungen, Basswummern, Geflüster und Kirchenglocken und metzelt dann auf der Stelle drauf los. Die Gitarrenarbeit ist ziemlich kompetent ausgeführt, düster und gleichzeitig auch melodisch, das Schlagzeug geht auch gut nach vorne (auch wenn es stellenweise schon sehr arg nach Trigger klingt).
    Soviel dazu sagen kann ich irgendwie auch nicht, außer dass es mir insgesamt schonmal sehr gut gefällt, der Song geht gut nach vorne und vor allem das schön verhallte Gitarrensolo kann einiges und mit Akustikgitarren wie im Outro kann man mich sowieso immer begeistern. Guter Start! 🙂
    8,5/10

    2. Dodecahedron – View From Hverfell II: Inside Omnipotent Chaos

    Zum einen ist ein Dodekaeder ein geometrischer Körper, nämlich ein 12-Flächner und zählt zu den platonischen Festkörpern.
    Zum anderen ist Dodecahedron eine Band aus Belgien, die offensichtlich Deathspell Omega ziemlich knorke finden. Vor allem die ersten zweieinhalb Minuten hätten auch problemlos auf DsOs Si Monvmentvm landen können, ohne dass es jamendem aufgefallen wäre. Was im Falle von Dodecahedron allerdings schon fast etwas untypisch ist, da hier tatsächlich so etwas ähnliches wie Melodien auftauchen und die Band im Normalfall wie eine angepisst-lärmige Mischung aus oben bereits erwähnter Band aus Frankreich, Gorguts und Mayhems Ordo Ad Chaos klingt.
    bei 2:20 schlägt der Song allerdings um, klingt in einem dissonanten Akkord aus und es wabern hohe, unverzerrte Gitarren durch edn Raum die durch ihre unharminschen Tonfolgen ein bedrohlich-verstörte Atmosphäre erschaffen. Die Becken verhallen im Hintergrund und man wird von tiefen Gitarrenakkorden überwalzt, die in ein ziemlich cooles, atmosphärisches Riff mit einer leichten Anwandlung zur Melodik übergehen. Damit klingt der Song auch ziemlich schön aus.
    Joa, die Band und das Album kenn ich ja schon und zeige mich überzeugt. Der Song bildet keine Ausnahme: Darauf ein „Yay!“
    9/10


    3. Deathspell Omega – Fiery Serpents

    Und da kommt auch schon der Papa: Deathspell Omega zelebrieren hier ihren Trademark-Sound, dissonant, hektisch, voller Breaks, bösartig und unnachgiebig. Von Black Metal ist bei Deathspell Omega inzwischen kaum noch was zu hören, außer dass die Jungs ihrer Musik nachz zu urteilen mit der sie umgebenden Gesamtsituation nur bedingt zufrieden zu sein scheinen.
    Über den Song selbst was zu schreiben ist hier eher schwierig, die „Riffs“ werden hier in Höchstgeschwindigkeit nacheinander abgeschossen, das Drumming ist völlig hektisch und legt ein wahnwitziges Tempo vor, der Gesang ist angepisst wie eh und je. Jepp, das sind Deathspell Omega!
    8,5/10

    4. Soen – Oscillation

    Nach dem kakophonem Geballer der letzten 2 Songs tut das etwas Entspannung mal ganz gut: Soen ist die neue Band vom Ex-Opeth-Drummer Martin Lopez (mit Steve DiGorgio am Bass) und spielt fancy Prog Metal, der sich – so wie ich das rauszuhören meine – in Gefilden von natürlich Opeth, Tool und Pain Of Salvation bewegt. Ich kannte die Band vorher nicht, aber der Song gefällt mir schonmal sehr sehr gut. Der Gesang ist durchgehend clean und erinnert stimmlich an einen etwas tieferen und weniger nasalen Mikael Akerfeldt, die Arbeit der Saitenfraktion ist schön rhythmisch vertrackt (eine Stelle im Song klingt fast schon nach Meshuggahs Bleed), macht aber auch in den cleanen Passagen (Opeth!) einen super Job. Hinzukommt auch der toll eingesetzte Fretless Bass und das dynamische Schlagzeugspiel von Martin Lopez.
    Ich finde hier nichts zu meckern und sehe mich gezwungen mir dieses Album zu holen. Das Cover ist übrigens auch sehr toll wie ich finde:

    10/10

    5. Elysian Blaze – Pyramid Of The Cold Son

    Bei Elysian Blaze handelt es sich um ein Ein-Mann Projekt aus Australien. Mutatiis spiel Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard ein. Mutatiis singt. Danach legt Mutatiis auf den Masterkanal 10 verschiedene Halleffekte, die alle auf das Maximum gedreht werden.
    Musikalisch geboten gibt es – neben Hall – eine atmosphärische Mischung aus Black Metal und Funeral Doom, was – wie im Falle dieses Songs – durchaus auch mal zu Songlängen von über 20 Minuten führen kann.
    Der Song ist in 3 Kapitel aufgeteilt, Deliverance, The Chosen One und Gathering Of Stones, leider erschweren diverse Halleffekte das Verständnis des Textes und machen eine Orientierung somit nicht einfach. ^^
    Die Musik selbst wechselt elegant zwischen schweren Doom Riifs (Skepticism!) und Black Metal Parts und verknüpft das Ganze mit schönen Keyboardmelodien und wirkungsvollen Ambientanteilen. Die Stimmung die der Song verbreitet ist – wie die Kombination der Genres schon vermuten lässt -sehr trist und bedrückend. (Deliverance)
    Irgendwann in der Mitte bricht der Song allerdings ein und geht in einen sehr minimalistischen und fast schon rituell anwirkenden Part über, in dem Keyboard und Gesang dominieren. Er schwillt bedrohlich an und wird nur durch Tomschläge vorangetrieben (könnte auch die Snare sein. Oder die Bassdrum oder die Splash, schwer zu sagen :)) und geht dann in Teil 3 – Gathering Of Stones über.
    Der Song findet hier langsam über sehr zähe, schwere – soll heißen doomige – Riffs wieder in schnellere, schwarzmetllische Gefilde und rundet den Song damit gekonnt ab.
    Insgesamt ein ziemlicher Brocken, das Teil. Gefällt mir prinzipiell auch ziemlich gut, neigt aber stellenweise doch eher zum Plätschern und hat seine Längen. Aber bei dieser Sorte von Musik geht auch mehr um die Atmosphäre als um durchgehende kompositorische Meisterleistung, deswegen ist das in Ordnung! 🙂
    7,5/10

    6. Kanye West/Jay-Z – N***az In Paris


    0/10

    7. Spawn Of Possession -Where Angels Go, Demons Follow

    Unglücklicherweise habe ich der neuen Spawn Of Possession noch keine Beachtung geschenkt. Ein Fehler wie mir auffällt. Spawn Of Possession bleiben ihrer Linie treu und spielen Death Metal immer noch so wie ich ihn mir vorstelle: brutal, bösartig, schnell und voller Breaks.
    Die technischen Fähigkeiten der Musiker sind natürlich über jeden Zweifel erhaben, und die Gitarren verbinden gekonnt technische Meisterleistungen mit cooler Melodieführung. Dabei ziehen sich die Breaks durch den ganzen Song ohne dabei deplaziert zu wirken und das die Gitarrensoli am Ende killen nochmal alles. Fetter Scheiß!
    10/10

    8. Wrathprayer – Sun Of Moloch

    Ich hab ja auch schon damit geliebäugelt einen Song von Wrathprayer auf den Sampler zu packen (From The Depths Of Phlegeton), da ich ihr Debutalbum The Sun Of Moloch ziemlich geil finde. Wrathprayer kommen aus Chile und spielen eine ultra-übellaunige Mischung aus Death und Black Metal. Vorliegend haben wir hier den Titeltrack ihres Albums.
    Der Song beginnt mit einem doomig-düsteren Riff und metzelt danach gleich los. Die Schlagzeug hämmert drauf los und die Gitarren shredden fiese, tiefe Tremoloriffs herunter. Der Gesang erinnert dabei stellenweise an Portal, nur mit viel mehr Hall.
    Allzuviel zu schreiben ist schwer, aber es lässt sich abschließend auf jeden Fall feststellen dass Wratchprayer scheißefickenpissearsch geil sind! Argh!!!!!
    10/10

    Weitere Reviews werden in Kürze an Edith weitergereicht, bis dahin schonmal vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. 🙂

    …uuuuuuund es folgt der Bewertung zweiter Teil:

    9. Dark Sonority – Deres Blod Vжre Over Dem!

    Wenn ich eine Black Metal Band sein wollte, die möglichst durchschnittlich ist, dann:
    – Käme ich aus Norwegen
    – Hätte ich inzwischen auch eine recht moderne Produktion
    – Wäre ein Songaufbau lediglich ein Wechsel aus Blast- und Double-Bass Parts mit halbherzig durchgeführter Songstruktur
    – Schrammelriffs!!!
    Ich weiß nicht, ob das der Vorsatz Dark Sonoritys war, aber irgendwie habe ich das Gefühl, sowas schon hunderte Male gehört zu haben. Viele Böse-Buben Riffs, düsterer, verhallter Gesang, teilweise etwas orientalisch angehauchtes Riffing, weil vermindert Moll halt irgendwie böse klingt.
    Nee, das fließt einfach so an mir vorbei, klingt dabei mehr gewollt als gekonnt und hinterlässt auch nach mehrmaligem Hören keinen Eindruck.
    4/10

    Lied #10, Machine Gun Blues von Social Distortion fällt raus, da es 2011 ist. Ist auch okay so, gefällt mir nämlich auch nicht. 🙂

    11. Dordeduh – Caleo Rotilor De Foc

    Ich hab von der band ja schon einiges gelesen, oft auch in einem positiven Kontext, aber irgendwie… Die Band heißt Dordeduh. DORDEDUH!!! Dabei drängt sich mir auf der Stelle Ned Flanders „Diddledidoo“ auf. Nee, das find ich einfach nicht cool. Das kann man doch keinem erzählen, dass man eine Band mit dem namen DORDEDUH hört. Sie können sich auch gleich Rommpommpomm, Klingeling oder Dingdong nennen. Aber nun gut: ich stelle mir jetzt einfach mal vor, die Band hieße MOTÖRAD DEATH 666, dann ist der Störfaktor Name schonmal beseitigt. Schließlich soll es ja vornehmlich um die Musik gehen.
    Und die ist im Falle von MOTÖRAD DEATH 666 sogar ziemlich gut. Der Song beginnt eher in walziger Death Metal Manier, allein der etwas seltsam verzerrte Gesang wirkt komisch. Der Song nimmt an Fahrt auf und geht dann in einen eher melodischen Black Metal Part über. Und ab da wird’s eigentlich richtig gut: die Band hat durchaus einen eigenen Ansatz, es finden sich immer wieder experimetelle Elemente und hier und da gut eingesetzter Cleangesang. Der Songaufbau fällt insgesamt eher progressiv aus, bleibt dabei aber immer noch nachvollziehbar, und Einsätze von Flöten sorgen dabei immer wieder für angenehme Überraschungen.
    Richtig toll wird’s mit Einsatz der Cleangitarren bei ca 7:30, da baut sich mit Hilfe von Keyboards und Flöten (!!!) nochmal richtig Atmosphäre auf. Der Part wirkt insgesamt eher folkig, was sich gut ins Klangbild einfügt. Mit sowas bekommt man mich eigentlich immer. Toll eingeworfene Gitarernmelodien geben dem Part insgesamt den Character einer Jamsession und führen den Song so gelungen seinem Ende zu.
    MOTÖRAD DEATH 666 überzeugen insgesamt, lediglich der verzerrte Gesang stört mich.
    8/10

    12. Freitod – Wenn Alles Zerbricht

    Freitod also. Ich weiß nicht warum, aber der Name trieft vor Kitsch und Pathos. Wieder zwingt mir der Bandname eine gewisse Voreingenommen auf, da der Gedanke an schlecht eingespielten DSBM sich mir unweigerlich aufdrängt… Nun gut:
    Der Song mit einem eigentlich ganz coolen, cleanen Gitarren Thema, geht dann in ein rockiges Riff über und es kommt Clean Gesang, dann der Bruch zu Doublebass und standard BM Vocals. Das klingt jetzt vielleicht cooler als es ist, aber ich finde das eigentlich nur langweilig. Die Riffs bieten keinen Moment, der einen irgendwie packt, das Schlagzeug trommelt unsinspiererte Rock Standards vor sich hin. Die Produktion selbst ist ziemlich sauber, was an für sich eine tolle Sache ist, aber die Musik in diesem Fall noch nichtssagender macht. Was mir aber am meisten auf die Nerven geht sind diese völlig kitschigen Lyrics. Das klingt wie das Produkt von 16-jährigen, post-pubertär depressiven Gothic-Girlies. Nee, das geht garnicht.
    Erwähnt sollte vielleicht sein, dass es bei 6:30 Minuten in einen ziemlich tollen Part mit geiler Lead-Melodie übergeht, der schlägt aber dummerwiese wieder in das Anfangsriff um und das Elend beginnt von wieder von neuem. Zwar wird noch der Versuch gestartet, dem Song gegen Ende eine überraschende Wendung zu geben, aber effektiv wird da nichts verbessert. Das beste an diesem Song ist – wenn ich mal so drüber nachdenke – die Tatsache, dass er irgendwann mal ein Ende hat; Das ist wie bei einer langen Schicht beimArbeiten: Eigentlich kotzt es einen die meiste Zeit an, aber irgendwann darf man wenigstens heimgehen.
    3/10

    13. The Great Old Ones – My Love For The Stars (Cthulhu Fhtagn)

    Zu pathetischem Weltschmerz stellen Lovecrafts angepisste Weltraumgötter doch eine Steigerung von mindestens 1000% dar.
    Über den Bandnamen bin ich bereits mehrere Male gestolpert, hab aber nie eingehend reingehört. Der Song beginnt mit toll verträumten-verhallten Gitarren, die eine irgendwie melancholische Atmosphäre erzeugen. Die Produktion klingt interessant: als wäre alles mitten im Neptun aufgenommen. Eine Mischung aus Unterwasser- und Irgendwo-Im-Weltraum-Sound. Man wird großartigen Melodien eingelullt, bis aus dem nichts ein Blastbeat-Ausbruch kommt und sich die Atmosphäre des Songs merklich verdüstert. Ein angeressener Cthulhu steigt aus den Tiefen des Meeres hervor. Leider neigt der Song an dieser Stelle etwas zum Plätschern, wird aber glücklicherweise, bevor es akut wird, von einem Clean Part unterbrochen und es kommen wieder diese tollen Unterwasser-Gitarren dazu. Ich muss bemerken, dass die Bands in diesen Momenten ihre Stärken am deutlichsten ausspielen kann. Und wie es halt so ist, steigert sich der Cleanpart in eine ziemlich intensive Eruption hinein, die den musikalischen Part beendet. Am Ende des Songs gibt es nochmal eine Minute lang ein Pfeiffen, das wahrscheinlich erst im Kontext des Albums Sinn ergibt. In diesem Sinne: Ia Ia! Cthulhu Fhtagn!
    9/10

    14. Worship – Fear Is My Temple

    Die Münch’ner Partytruppe Worship kenne ich bereits durch ihr großartiges Vorgängeralbum DOOOM. An dessen Formel scheint sich offensichtlich nicht viel geändert zu haben. Wozu auch? Funeral Doom, die Gitarren bis zum Erdkern heruntergestimmt, tiefe und langgezogene Growls und eine Atmosphäre düsterer als eine Wagenladung voller Arschlöcher.
    Worship erzeugen eine außerweltliche Schwere, die den Hörer zuerst mit düsteren Riffs erdrückt um ihn dann mit elendig langgezogenen, aber melodischen Gitarrenakkorden und Meldoien völlig zu zerlegen. Im Endeffekt passiert musikalisch auch nicht viel mehr in diesem Song, aber vorrangig geht es hier ja um die Wirkung und die Atmosphäre der Musik, und die ist, wie schon auf DOOOM, gigantisch.
    Worship sind nach wie vor der Superlativ in Sachen extremer und vor allem erdrückender Funeral Doom Metal. Worship brings back the Fun to Funeral!
    10/10

    15. Monolithe – Monolithe III

    So, kommen wir zum Endgegner: Monolithe ist eine aus Frankreich stammende Funeral Doom Metal Band und Monolithe III ist ihr drittes Album. Dieses Album besteht, wie schon ihre Vorgänger, aus einem Song mit 50 Minuten Länge. Dazwischen gabs noch 2 EPs mit Popformat-tauglichen 20-Minuten Songs. Die 3 Songs gehören übrigens wiederrum alle zusammen – die EPs werden als Interludes bezeichnet, was den Song Monolithe auf eine Länge von stattlichen 150 Minuten bringt.
    Der Song beginnt für Funeral Doom Verhältnisse recht flott und stampfig, es wird auch nicht wie man eigentlich erwarten könnte, minuuuutenlang auf einem Riff in Zeitlupe herumgeritten, sondern man bemüht sich in der Tat um Abwechslung. Die Gitarren agieren komplex und vielfältig: mal melodisch-sphärisch, mal gemein-stampfend, es ist alles geboten und auch das Drumming zeigt immer wieder mal eine Affinität zu Doublebasspassagen und gibt schön abwechslungsreiche Grooves vor. Für Funeral Doom ist dieser Song eigentlich schon zu schnell, und es passiert über die Dauer von 52 Minuten eigentlich zu viel (Vergleichen wir mal mit Worship). Ich würde es eher als eine Art progressiven Death/Doom beschreiben. Die Wechsel zwischen den einzelnen Riffs gehen dabei stets elegant und fließend vorran und wirken dabei keinswegs uninspiriert, was bei einer Länge von 52 Minuten durchaus eine Leistung ist. Irgendwie hat der Song den Charakter einer aus dem Ruder gelaufenen Jamsession: Es sticht immer wieder mal ein Instrument hervor und gibt vor, wo es als nächstes lang geht. Der Gesang ist dabei allerdings sehr spärlich eingesetzt, immer wieder wird mal etwas ins Mikro gegrummelt, was aber eigentlich auch nicht stört, da der Gesang, denke ich, vorrangig die Funktion erfüllt, die langsamen Parts etwas aufzupeppen. Vielleicht war der Sänger im Studio auch einfach die meiste Zeit betrunken, man weiß es nicht. Macht sich auf jeden Fall ziemlich gut.
    Hervorheben möchte ich gesondert übrigens den enorm mächtigen Part , der irgendwann bei 32 Minuten mit einer Keyboard-Melodie einsetzt, die irgendwie an Secret Of Mana erinnert, aber dann mit den Gitarren zusammen in tiefste Doom-Gefilde führt. Monolithe wissen auch, dass man solchen Momenten genug Platz einräumen sollte und zelebrieren ab hier erstmal die absolute Schwere. Dabei entwickeln sich großartige Gitarrenmelodien, die den Song langsam wieder vorrantrieben. Ab 40 Minuten tauchen langsam wieder erste bekannte Themen auf, was dem Song zusätzlich nochmal einen runderen und zusammenhängenderen Character gibt (Böse Zungen könnten auch behaupten, dass ihnen die Ideen ausgegangen sind, aber ich bin hier grundsätzlich eher wohlwollend).
    Inteeressant ist auch das bei 43 Minuten auftauchende Keyboardthema, das einen fast schon sinfonischen Character hat, aber nochmal Richtung Stimmung macht und in ein tonnenschweres Gitarrenriff überführt und den Song gegen Ende nochmal zusätzliche Schwere verleiht, um ihn am Ende in ein schwarzes Loch stürzen zu lassen.
    9/10

    So, das wär’s gewesen. Bin insgesamt recht froh darüber, Tripp als Tauschpartner erwischt zu haben, da wir uns ja musikalisch gut verstehen und es insgesamt eigentlich nur recht wenig durchhänger auf dem Sampler zu vermerken gab. Darauf ein „Yay“! 🙂

    --

    dentarthurdentP zur Vier zum Z zur Eins Trink ein Bier aber nicht meins F zur Eins zum S zur Sieben den P4z1f1s7 den musst du lieben!
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    asgard1980

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    Trip

    Vattnet Viskar klingt richtig geil. Wo bekomm ich die EP?

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    Plattensammlung Diskutiere nie mit Idioten. Zuerst ziehen sie dich auf ihr Niveau herunter und anschliessend schlagen sie dich mit ihrer Erfahrung.
    #6788041  | PERMALINK

    DeineMudda

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    asgard1980Trip

    Vattnet Viskar klingt richtig geil. Wo bekomm ich die EP?

    Die Deppen haben die Platte in ner Auflage von 80 Stück gepresst. Das Ding war folglich innerhalb von wenigen Tagen ausverkauft und ne Nachpressung wirds nicht geben. Sie versteigern momentan eine auf ihrer Facebook-Seite. Die steht aber grade bei 100 Tacken + Porto…
    Sehr schade, dabei haben die Jungs echt Talent aber sowas ist einfach nur arm…

    #6788043  | PERMALINK

    asgard1980

    Registriert seit: 21.08.2010

    Beiträge: 3,481

    Habs mir gedacht, dass es davon nur ne Kleinstauflage gab. Lt shop ebe sold out. Aber anscheinend sind die jetzt bei Century Media unter Vertrag (lt. Metal-archives) und auch Labelpage selber. Dann dürften die kommenden Alben einfacher zu bekommen sein

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    Plattensammlung Diskutiere nie mit Idioten. Zuerst ziehen sie dich auf ihr Niveau herunter und anschliessend schlagen sie dich mit ihrer Erfahrung.
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