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  • #93519  | PERMALINK

    andysocial

    Registriert seit: 18.03.2006

    Beiträge: 7,603

    Wenn alle so langsam sind dann muss ich wohl anfangen. Hier nochmals die Reihung:
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    Hatis Sampler


    Résumé:

    Hatis Sampler war einzeln gesehen eine ganz amüsante Sache mit den statistischen Ausreißern nach oben (Hosoo & TransMongolia, Coaltar Of The Deepers) und unten (Wonder Girls, Nurse With Wound). In wie weit das Gehörte aber bipolar war, weiß ich nicht so recht. Mir fehlte da ein wenig der Spannungsbogen. Die Blöcke hatten doch zu scharfe Kanten: es gab da den Happy-Block, dann den ruhigen Block und dann den Chaos-Block. Vielleicht hätten die Songs vermischt eine andere Wirkung gehabt, das Unfreiwillige der Bipolarität besser hervorgebracht und den Kopf stärker verdreht. Nach MSI wäre Whourkr z.b. angenehm gewesen. So hat sich da keine Story ergeben, die mich überrascht oder zum Schmunzeln gebracht hat. Wie auch immer. Ansonsten aber eine nette Songauswahl, ich habe viel Neues gehört, an das ich mich sonst wohl nicht gewagt hätte. Dazu noch zwei interessante Bands kennen gelernt, die ich mal im Auge behalten werde.


    Einzelbewertung:

    01. Mindless Self Indulgence – Hey Tomorrow Fuck You And Your Friend Yesterday

    Ein Lied übers Älterwerden ist immer eine Möglichkeit mit Weisheit auf die jüngere Generation zu blicken und sie zu verteufeln und sich gleichzeitig selbst zu hassen. Wie ich gerade gelesen hab gib es die Band seit 15 Jahren, die Leutchen sind folglich Mitte 30, klingen aber immer noch wie 12. Auch eine Möglichkeit sich dem Thema so zu nähern. Geboten wird quietschiger Electro-Pop-Punk, der so klebrig ist wie ein pinker Kaugummi mit Alf-Sticker außenherum. Wenn ihr zu jung seid, um die oder Kaugummizigaretten zu kennen, dann dürften MSI durchaus was für euch sein. Zumindest dieser Song, ich habe leider keine Ahnung was das restliche Repertoire der Band so ausmacht und werde es wohl auch nicht herausfinden.
    Der Song animiert zum Händeklatschen, Fußwippen und Limbotanzen, auf (wohl gewollt) so niedrigen Instinkten basierend, dass er ein Hit auf jeder Mallotzeparty sein könnte. Ob da Ironie mit dem konträren Text hineinspielt, weiß ich nicht, aber sagen wir mal ja und spendieren dafür einen Pluspunkt. „Eins, zwei, drei, vier“ zu rufen kommt in jedem Punklied gut, auch wenn das Restliche so viel mit Punk zu tun hat wie ein Alf-Sticker. Aber dafür einen zweiten Punkt. Dazu der Bachman Turner Overdrive meets Billy Talent Stadionrockrefrain und mein aufblasbares Glitzereinhorn wird heute wieder mit mir durch die Bude hüpfen. [5/10]

    02. Wonder Girls – Tell Me

    Ein Lied so unnötig wie eine Apfeltasche. Jesus Maria ist das fürchterlich. Natürlich aus dem Land das noch mehr Popscheiße am Schuh kleben hat als Japan: Korea. Hier trägt der Junge noch die Handtasche der Freundin, um sie in einem Stundenhotel für Jugendliche zu vernaschen bis sie quietscht. Statt der Handtasche trägt das Mädchen eine Nase in Form eines Kartoffelzonks, den sie mit Erreichen der Volljährigkeit gegen einen Riechorgan, so zierlich wie ein asiatischer Schlangenkopffisch, operativ eintauscht. Nunja. Was hat das mit dem Lied zu tun? Alles, denn dieser ganze Kulturmops der Geschlechterrollen schleicht sich in die Popwelt hinein wie Kimchi in jedes Gericht und dominiert den ostasiatischen Musikraum freundlich bis hinunter nach Kambodscha, wo man auch von Schlangenkopffischnasen träumt. Unerträgliche Stunden mit diesem Schmonzes auf Reisen verbringen müssen. Der Song reiht sich da nahtlos ein, so dass ich denke, ihn schon mindestens 40x gehört zu haben. Welche sentimentalen Gedanken den Hati wohl dazu bewogen haben das Lied drauf zu packen? Habe ihn jedenfalls noch nie mit einer Handtasche gesehen. [0/10]

    03. Horse The Band – Sex Raptor

    Als ich das zum ersten Mal hörte, dachte ich: Ja Mann, Eurodance. Als ich dann auf Wikipedia nachgeschaut habe stand da, die Band sei von 8-bit Musik beeinflusst. Kommt mir nicht so in den Sinn, außer die Melodieführung und die Wechsel. Außerdem ist Eurodance eh klasse, mit Eurodance kann man mich immer wieder um den Finger wickeln. Vor allem, wenn der Sänger genau so schlecht singt wie H.P. Baxter. Mmmmmh, you touched my tralala.
    Außer dem Tuut tuut tuut Synthesizersound bietet der Song ziemlich wenig. Also genug um in jeder Indiedisco zu laufen. Tanzbar ist er durchweg. Glückgefühle ziehen zwar nicht ein aber muss ja nicht, ne. Solide Sache. [6/10]

    04. Coaltar Of The Deepers – Newave

    Der Song ist eine positive Überraschung auf dem Sampler. Zuvor noch nie von dieser japanischen Band gehört, obwohl sie schon Mitte der 90er das erste Album heraus brachten und seitdem einige gefolgt sind. Die Band spielt hier einen frischen, nicht zu dogmatischen Post Rock, den man wunderbar laufen lassen kann. Electronicaschnipsel fügen sich hier sehr gut in diesen etwas seichten Keyboardsound ein, so dass ein runder loungeartiger Sound entsteht, dem kein plumper Wall of Sound folgt, der alles wegbrezelt sondern ein Soundgewand sich gut um die Melodie windet und dies so gut entseichtet. Der Höhepunkt wird mit Flamencogitarre und Gesang erreicht, der wie ein facettenreiches Instrument genutzt wird. Das hat was, ist gut gemacht und gefällt sehr gut. [9/10]

    05. Labradford – C. Of People

    Labradford sind gut. Glaube die CD hab ich vor ein paar Monaten an den Hati verscherbelt, der mich jetzt quasi mit den eigenen Waffen schlägt, oder verzückt. Labradford sind gut. Aber haben mich auf Albumlänge nie richtig gebunden. Sie haben da zu wenig auf den Tisch gepackt, nicht viel zu wenig, aber doch zu wenig, als dass es oft im Player landen würde. Aber Labradford sind gut. Und dieses Stück auch. Es schwebt in den Gehörgang, ein Post-Rock-Ambientalisches Stück, federleicht tonnenschwer. Diese Ambivalenz macht das Stück stark, obwohl ich mir für das Ende doch noch einen simplen Knüppel gewünscht hätte. Eigentlich nur ein Schlag, der das ganze Bild billigst zerfetzt. Labradford sind gut. Gutes Stück. [7/10]

    06. Ulver – Blinded By Blood

    Die Scheibe hab ich auch im Regal stehen, hör sie aber sehr selten. Ich mag die Stimme von Rygg nicht so gerne, oder finde sie unpassend zur Musik. Ulver könnten ohne ihn viel mehr von ihrer Instrumentalseite profitieren. Wie auch immer. Geschmackssache. Blinded By Blood ist ein ruhiges Stück mit, wie schon zuvor erwähnt, etwas zu viel Gesang. Es lässt einen verloren zurück und erfüllt damit grundsätzlich auch seinen Zweck. Mehr gibt’s dazu eigentlich nicht zu sagen. Es löst jetzt nichts aus was mir Geistesblitze bringt. Solide. [6/10]

    07. Black Light District (Coil) – Chalice

    Der Song schlägt stimmungsmäßig in die selbe Kerbe wie der Ulver Song, nur ist ein großes Stück reduzierter als er. Coil ist ein großer Name mit weitem Einflussbereich, trotzdem hab ich es bisher verpasst ein Ohr zu wagen. Aber das ist ja nun hiermit getan. Ich weiß nicht ob der Song für die Band repräsentativ ist, aber er macht mich grundsätzlich doch schon neugierig, weil ein paar gute und spannende Ansätze vorhanden sind (Gesang, Outfading). Die Verlassenheit kommt besser zum Ausdruck als bei Ulver, was wohl der Reduktion auf wesentliche Klangbilder zu verdanken ist. [7/10]

    08. Contagious Orgasm – Hacking The Reality Myth

    Die CD hab ich dem Hati glaube ich auch vermacht. Hier geht’s mir gleich wie bei der Labradford. Gefällt mir gut aber reicht nicht so ganz für’s Regal. Egal. Ein Song auf den das Wort Bipolarity wohl perfekt zutrifft. Eine Mischung aus Ambientolismus und Traumsequenz. Der Herzschlag begleitet uns durch das gesamte Lied, die Flasche kreist leer auf dem Bootssteg, zusammen mit einer Schreibmaschine die unruhig einen zweiten Takt vorgibt. Dann bricht der Kreislauf zusammen und wir hören mit schwindenden Sinnen Piano und schließlich tanzbare Musik und vice versa. Das ist super gemacht und ein Gewinn für das Samplermotto, aber auch auf Dauer etwas anstrengend. Wie auch immer, gute Leistung. [7/10]

    09. Hosoo & TransMongolia – Tangarag

    Ein klein wenig kniffliger Song für mich und gleichzeitig auch ein Highlight des Samplers. Wenn man mal die Mongolei bereist hat, wird man automatisch ein Fan des Landers weil es so unendlich viel bietet und Zeit, Strecke und der Umgang mit Menschen eine ganz andere Dimension und Bedeutung bekommt. Ich habe mir dort während meiner ersten Reise auch den Obertongesang angehört und war davon nicht sonderlich beeindruckt, aber das ist es nicht was den Song knifflig macht. Es ist das Vermischen der westlichen Songstruktur und Melodieführung mit dem Kehlkopfgesang. Mir ist klar, dass es der Kombo genau darum geht aber es fügt sich in meinem Kopf nicht so sehr zusammen. Es klingt ein wenig nach Apocalyptica mit Mongole statt Nina Hagen. Die Instrumentation macht es an sich sehr interessant, aber wie bei Apocalyptica geht es durch das Simple ein wenig flöten. Dennoch ein nettes Stück Musik, was es in dem Sampler macht weiß ich jetzt nicht unbedingt aber einzeln heraus genommen definitiv hörenswert. Und weil das Lied gerade große Urlaubsstimmung ausgelöst hat, rutscht die Bewertung einen Punkt nach oben. [9/10]

    10. Nurse With Wound – Black Teeth

    Für solche Spoken Word Sachen muss man geboren sein. Ich sag’s gleich, meins ist’s nicht. Hab mich eigentlich gefreut was von Nurse With Wound auf dem Sampler zu sehen, weil ich so gut wie gar nichts von ihnen kenn. Hab aber nicht gedacht so etwas zu bekommen. Die Band ist ja eher ein Spezialist für Experimentelles, das einem weh tut. Mit Black Teeth gibt’s einen humorig gemütlichen Song, der wohl eine kleine Hommage an Dr. John ist. Nur dass Dr. John einfach eine geile Haut ist, er das vor 40 Jahren gemacht hat und bei ihm einfach mehr Eier hat. Aber nunja. Störend ist der NWW Song nicht, dafür fehlt ja die Musik. Mehrmals anhören muss ich mir das auch nicht. Dafür sollte ich mir aber endlich mal die Gris Gris von Dr. John besorgen. [3/10]

    11. Koenjihyakkei – Zhess

    Wir sind mittlerweile am durchgeknallten Teil des Sampler angelangt. Die Band kannte ich vorher nicht, aber die Musik liegt auch nicht wirklich auf meiner Landkarte. Wer Mike Patton (und vor allem Fantomas) mag, wird mit der Band sehr glücklich werden. Denn das hat durchaus Hand und Fuß, die Wechsel zwischen den einzelnen Teilen gelingt ihnen wunderbar. Die Achterbahnfahrt geschieht ohne Ruckeln und Aussetzer. Verrücktes Stück, das durchaus Spaß macht. [7/10]

    12. Midori – わっしょい。

    Das Lied macht im Sampler genau da weiter wo Koenjihyakkei aufgehört haben, allerdings wirkt das ein kleines bisschen gemäßigter (zumindest auf instrumenteller Seite) und klarer strukturiert. Könnte aber auch einfach an dem Piano liegen, das den Song durchzieht und die Teile ganz geschickt verbindet. Die Vocals sind abwechselnd recht harsch dann wieder mädchenhaft von der Dame gesungen, was den Effekt des Lieds ganz gut unterstützt. Eigentlich gilt hier das gleiche wie im Review oben. Ein durchgeknallter Song den ich recht gern reingehauen habe und durchaus gern live sehen würde, wenn die Band sich in der Stadt einfinden würden. Klingt nach Gaudi. [8/10]

    13. Naked City – Sack Of Shit

    Erinnert mich an Naked Lunch, das ich fast bis zur Hälfte gelesen hab. Der Song ist gottlob nur ein 50 Sekünder, ein Kleinod, das sich im Grunde wie das Buch anfühlt. Andererseits wirkt es wie der eingelegte Ingwer zwischen dem Sushi, das den Beigeschmack der alten Speise aus dem Mund tilgt. Leider bringt es an der Stelle des Samplers nicht viel. Das Ende hier ist nur eine Akkumulation an wirren Songs. Viel gibt’s zu dem Ding sonst nicht zu sagen, wenn man sich nicht dazu zwingen mag. Chaos, Gomorra, KaBoom. [5/10]

    14. Whourkr – Hackta

    Einen ähnlichen Schnipsel hab ich mit Noism auch auf meinem Sampler drauf. Monströses Geballer, bei Noism noch ein bisschen heftiger, dafür gibt es hier bei Whourkr noch eine Menge Geschrei. Am besten hört man das natürlich so laut, dass es schon ein bisschen schmerzt. Erst dann kommen die Glücksgefühle so richtig auf, wenn der Song vorbei ist. Ist ganz gut so, macht mir zwischendurch auch ein wenig Freude. Und vor allem diese Ruhe, wenn der Song vorbei ist. Gut so. [7/10]

    15. Skin Area – Borderline

    Zum Abschluss des Samplers gibt es dann noch eine Runde Merzbowschen Noise aus der Glimmer und Glitschkanone mit Bläser und Gedöns. Die Systematik ist ähnlich wie bei Whourkr, Lautstärke aufdrehen, genießen, zerkneten lassen und anschließend die Stille huldigen. Erinnert bis auf die Trompeten sehr stark an Merzbow, was ja keine Schande ist. Was will man da auch noch groß neu erfinden. Merzbow ist das Rad, die Ventilkappen können ja andere einfärben wie sie wollen. Und die hat Skin Area ganz ordentlich bemalt. Blastet mich gut aus der Samplergeschichte raus, das passt so wie es ist. [7/10]

    Regenbogen-Johnny, komm in meinen Wigwam.

    Highlights von metal-hammer.de
    #6870209  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    Muse – Bliss

    So. Ich habe nun also das Vergnügen (?), mich durch Tiz‘ Dschungel von einem Sampler durchzuschlagen wie Rambo mit der Machete. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich erst nicht genau wusste, was ich davon halten soll. Ich kann Tiz Geschmack nämlich furchtbar schlecht einschätzen, da wir sehr viele Gemeinsamkeiten haben – und mindestens genauso viele Unterschiede.
    Aber gut. Der Sampler beginnt mit Muse. Muse. Tiz, du hast gewonnen.
    Für alle die Muse nicht kennen eine Einführung und mein aufrichtigstes Beileid. Vor allem mein Beileid.
    Muse sind eine Dreimann-Band aus England, welche eine Mischung aus Indie- und Alternativerock, Electronica und allerlei Anleihen an klassische Musik, Heavy Metal, Space Rock und Prog spielen.
    Bliss ist von ihrem zweiten Album Origin of Symmetry (2001) und gut ohne Ende.
    Man beginnt mit einem herrlichen, klaren Pianoarpeggio, welches aber schon nach wenigen Sekunden einem total abgespacten Synthieorgelelectroarpeggio weicht – welches sich dann auch konsequent durch den ganzen Song zieht, mal etwas höher, mal etwas tiefer gespielt.
    Schon hier schwebt man ein wenig im Weltraum, und das Gefühl zieht sich durch das ganze Lied.
    Es folgt das einsetzen eines monoton gespielten Schlagzeuges und des dominanten Bassspiels, welches Bliss in den Strophen führt.
    Bellamys unverwechselbare und schwer zu beschreibende Stimme (irgendwo zwischen etwas zu hoch, fast gesprochen und Britpop) setzt ein, und sagt eigentlich schon sehr schnell alles, was ich über Bliss denke: „Everything about you is so easy to love.“
    Nochmal viel besser als die Strophen ist aber der Refrain – der Bass zieht sich etwas zurück, die Synths erobern das Klangbild und Bellamy Stimme schraubt sich in Falsetto-Höhen als gäbe es keine Schmerzgrenze. „Give me all the bliss and joy in your mind.“
    Und dann halt mal so’n richtig catchiges Riff reingehauen.
    Noch eine Strophe.
    Noch ein Refrain – dieses Mal sogar drei Zeilen.
    Alles setzt aus, nur die Spacesynths plappern unbeirrt vor sich hin. Verheißungsvoll bollernde Schläge, seichtes Wispern – Reeeefraaaaaaaaain. Spacesynths. Ende.
    Könnte ich ehrlich gesagt den ganzen Tag in Dauerschleife hören – hab ich auch schon getan.
    Einer der ganz großen Songs einer ganz großen Band. Tiz, du gehörst ab jetzt offiziel zu den supercoolen Kids.

    Sophie Hunger – LikeLikeLike

    Name sagt mir nichts. Gar nichts. Wikipedia sagt eine Schweizer Singer-Songwriterin und Schauspielerin. Hm. Sagt mir trotzdem nichts. Das Lied ist scheinbar vom 2012er Album The Danger of Light. Auch das sagt mir nix.
    LikeLikeLike beginnt mit brummigen Bass, ratterndem Geschlagzeugse, süffisantem Piano und aufgesetzt tiefer Frauenstimme. Hat so einen 20er-Jahre Salon-Charme.
    Die Herren sitzen in Anzug und Schlips auf den Stühlen an den strahlend weißen Tischen.
    Eine mit rotem Samt ausgelegte Bühne, auf der eine junge Frau in weißem Kleid mit Pelzmuff steht. Sie schaut in die Menge, den Blick immer wieder auf einem der jungen Männer sitzend.
    „I know I’m not s’pposed to look at you the way I look at you. I know I’m not s’pposed to look at you the way I look at you.“ Sehr elegant und entspannt, gefällt mir so gut. Der Refrain ist, zumindest für mein Hörempfinden, doch etwas ungewöhnlich. Auf ein (weitaus höher gesungenes) „And I sing“ folgt ein von tief zu hoch schraubendes, mehrstimmig gesungenes „LaLaLaLaLaLaLaLaLa, I like to see you.“
    Das dann mehrmals. Die Stimme wirkt hier natürlicher, und irgendwie gefällt mir dieses rumgelalle sogar richtig gut.
    In der zweiten Strophe singt Frau Hunger auch so, wie ich mir ihre normale Singstimme vorstelle.
    Unglaublich angenehme, sanfte Stimme, recht hoch, trotzdem irgendwo leicht kantig, beziehungsweise rauchig. Sehr toll.
    Wieder ein Refrain, und dann eine Maultrommel, denke ich zumindest, die munter vor sich hinschnattert. Sozusagen ein Maultrommelsolo.
    Dann wird es still, und LikeLikeLike endet mit einem erneuten LaLaLa.
    Ich bin gut gelaunt, und fühle mich ein Stück weit glücklicher. Mission erfüllt.

    The Clash – Koka Kola

    Mit The Clash treffe ich wieder auf eine mir bekannte Band. Erste Welle britischen Punkrocks, eine der bekanntesten Bands da neben den Sex Pistols und Ramones (auch wenn die aus den Staaten kamen). Die kennen eigentlich alle.
    Koka Kola ist von ihrem bekanntesten Album London Calling, und auch wenn es dem titelgebenden Song nicht das Wasser reichen kann, macht es ordentlich Spaß und gute Laune. Was auch sonst bei einem Lied über Kokain.
    Schon alleine der Text ist ein Traum, spielt mit Klischees und Bildern, wie dem Manager in “…snakeskin suit and your alligator boot.“.
    Herrlich. Musikalisch ist das ganze recht unspektakulär – aber das kennt man von The Clash ja so.
    Dominanter Bass (wen wundert es da, dass die Briten den Post Punk erfunden haben), eine unterdrückte Gitarre, die versucht mit kleinen Spielereien auf sich aufmerksam zu machen und rasselndes Getrommele. Dazu Strummers kratzig-raue Stimme, welche so vor sich hinredet, mal etwas hochgeht, oder auch einfach mal ganz verkackt und in den Keller geht. Zwischendurch etwas hoher Backgroundgesang. Passt und reicht so, mehr muss und sollte da gar nicht sein.
    Und wem das nicht spannend genug ist, hier ein Tipp:
    „I get my advice from the advertising world, treat me nice says the party girl.
    Koke adds life where there isn’t any – so freeze, man, freeze…“

    Ich mag die einfach.

    Sonic Youth – Kool Thing.

    Wieder mal ein doch bekannterer Name. Ich mag Sonic Youth, hab mich aber noch kaum reingehört, und somit angesichts ihrer 1000000 Phasen auch keinen wirklichen Überblick.
    Kool Thing kommt vom Album Goo (1990), und ist in erster Linie ein ziemlicher Noiserockbrecher.
    Tiefe dröhnende Gitarren, die ein verboten catchiges Riff wiederholen, während der Bass im Hintergrund rumbrummelt.
    Der erste Song des Samplers mit tatsächlich gespieltem (und nicht in Dauerschleife stehenden) Schlagzeugspiel. Darüber dann Kims Stimme. Klingt wie Johnny Cash mit Brüsten, könnte man sagen. Größtenteils spielt das Lied so vor sich hin, bis auf ein recht langes, ruhigeres Intermezzo in der Mitte, welches einen Dialog mit einer nicht in Erscheinung tretenden Person darstellt.
    Der Titel sagt es sehr gut – das Lied ist einfach cool. Lässig. Was auch immer man da für Worte verwendet.
    Kool Thing wirkt abweisend und abgeklärt, und gerade dadurch irgendwo unheimlich verführerisch.
    “Kool Thing let me play it with your radio. Move me, turn me on, baby-o. I’ll be your slave.“
    Dazu kommt dann noch der Refrain, der quasi aus der immer wieder wiederholten (heiliger klingt das doof) Zeile „I don’t wanna… I don’t think so…“ besteht. Irgendwie gut.
    Und irgendwo erinnert es mich bei jedem hören an einen tumblr-Post. Und Dinge, die mich an tumblr-Posts erinnern, finde ich generell immer sehr toll.

    mcchickened:[INDENT]i wish i could be 1 of those girls thats really badass and hard to get and stuff like the ones in movies that wear leather jackets and smoke cigarettes and when the guy tries to get with them theyre like “yea right keep dreaming” like if a boy ever wants to sleep wiht me i will just be like yes lets go

    Denn das beschreibt das Lied eigentlich perfekt, also der erste Teil, nicht der traurige.
    Kool Thing passt irgendwie in den Sampler, aber eigentlich auch nicht. Fröhlich finde ich es nämlich eigentlich nicht – vor allem im Vergleich zu Koka Kola und Dashboard. Dennoch passt es irgendwie rein, und funktioniert super im Samplerkontext. Weird as shit.

    Modest Mouse – Dashboard

    Hands down, Tiz hat den Sampleraustausch sowas von gewonnen. Was oder wie, egal. Aber gewonnen. Ich.liebe.Modest.Mouse. Und.ich.liebe.Dashboard.
    Aber gut, auch hier wieder eine kleine Einleitung für alle bedauernswerten, die die Band nicht kennen. Modest Mouse sind eine Indierockband aus Washington, Dashboard vom 2007er Album We were dead before the Ship even sank.
    Sommerliches Gitarrenspiel und stampfendes Schlagzeug leiten ein, und der Gesang legt sich schön drüber. „Well, it would’ve been, could’ve been worse than you would ever know. Oh, the dashboard melted, but we still have the radio.“
    Schon hier schrammelt sich immer mal wieder eines der fiesesten Ohrwurmriffs aller Zeiten ein.
    Langsam fügen sich immer mehr Instrumente ein, erst der Bass, dann mit der wundervollen Zeile „Well, you told me about nowhere well it sounds like someplace I’d like to go.“ eine fröhliche Trompete. Wechsel zwischen hohem Wispern und kräftigem Gesang, Streicher, die an Strand und Sonne erinnern. Dashboard blutet gute Laune aus jeder Pore.
    Starke Parts im Wechselspiel mit verträumten, ruhigen Passagen mit blubbernden Synthies.
    “Every dawn you’re surprising, and in the evening one’s consoling. Saying „See it wasn’t quite as bad as““
    Ich weiß gar nicht, wie ich am besten beschreibe, wie gut das Lied eigentlich ist.
    Die Riffs mit Ohrwurmgarantie, die orientalischen Streicher, die überschwängliche Trompete, der stepptanzende Bass und die verträumten Streicher zu dieser Stimme, welche weder harmonisch noch klar ist, und gerade dadurch so gut wird.
    Dashboard wirkt wie ein riesiges, gut gelauntes Multikultifestival, in der jeder Mal so reinspringt, wie er will. Aber gerade dass ist eben das gute daran.
    Modest Mouse schaffen hier das, was 90% moderner Indiebands gerne seien würden.
    Dazu dieser schon verboten positive und lebensbejahende Text. Das Lied kann einfach alles.
    Definitiv der Stimmunghochpunkt von Tiz Sampler, und außerdem mit Abstand von den mir bekannten Sachen das beste. Einfach.geil.hört.es.euch.an.ob.ihr.es.kennt.oder. nicht.sofort.

    Yes – Heart of the Sunrise

    Nachdem ich nach Dashboard überglücklich im Bett rumhüpfe, kommt jetzt das, wovor ich mich am meisten gefürchtet habe – klassischer Prog Rock aus den 70ern. Ich weiß, das Tiz auf sowas steht – und ich weiß auch, dass ich das nicht tue.
    Yes, mal wieder Briten, gehören wohl zu den bekanntesten Bands aus dem Bereich, glaube ich zumindest. Und mit Heart of the Sunrise sehe ich mich auch sofort einem 11 Minuten langen Monster ausgesetzt. Ehrlich gesagt – beim ersten Hören des Samplers hab ich den Track nach der zweiten Minute geskippt, weil ich mir das zu dem Zeitpunkt einfach nicht geben konnte.
    Kommen wir erstmal zum objektiven – ob man es mag oder nicht, man kann nicht abstreiten, dass hier sämtliche Musiker ihre Instrumente virtuos beherrschen. Komplexe Melodien werden mit einer beeindruckenden Leichtfüßigkeit rübergebracht, das Keyboard legt sich sphärisch über das Geschehen, und das Schlagzeug spielt mit einem Feingefühl und so gut eingepasst, dass es fast wehtut. Die ganzen kleinen Ausbrecher, Spielereien, Pausen und Wechsel sind gelungen in Szene gesetzt, so dass das eigentlich sehr komplizierte und facettenreiche Stück leicht verdaulich wirkt.
    Das kann man der Band einfach nicht abstreiten. Schnelle, wiederholte Frickeleien wechseln sich mit langen, ruhigen Passagen ab, dann etwas psychedelisches Gespiele.
    Auf mich als Unkenner wirkt Heart of the Sunrise wie eine Mischung aus Primus und der Allman Brothers Band auf LSD. Die elf Minuten vergehen auch eigentlich erstaunlich schnell.
    Dennoch packt mich das so gar nicht, versetzt mich in keinerlei Stimmung und joa. Ich weiß nicht, es läuft einfach an mir vorbei.
    Dazu kommt, dass der Gesang für meinen Geschmack gar nicht geht. Das klingt für mich teilweise wie Prince Herbert aus Monty Python and the Holy Grail:

    Und so kommt nach viel Licht der erste Schatten in Tiz Sampler. Tut mir leid, du. Aber das ist einfach nichts für mich.

    Yndi Halda – A Song For Starlit Beaches

    Wir nähern uns dem Ende der Freude. Seichte Gitarren und melancholische Streicher leiten das Finale des ersten Aktes ein.
    Yndi Halda sagt mir nichts. Laut Wikipedia handelt es sich dabei aber um eine britische Postrockband – und genau dass ist es, was ich hier zu hören bekomme.
    Postrock. Keine xte Studentenwahwaheffektband oder generischer Explosions in the Sky-Klon, sondern ein zwanzigminütiges Abenteuer mit ganz eigenem Charme.
    Wechsel von tragischen Streichern und gefühlvoll gespieltem Piano, weite Klangfelder in Shoegazemanier. A Song for Starlit Beaches macht seinem Namen alle Ehre. Stimmungstechnisch wird nämlich genau dieses Bild eingefangen, zwischen Schönheit und schleichender Trauer.
    Nach einem langen Klimax, welcher nach sieben Minuten einfach in sich zusammenfällt, folgen Klaviertasten, die ins leere klingen, bis sich Streicher und Bass, so wie schüchterne Percussion dazugesellen – schleppend, und atemberaubend emotional.
    Vor allem die Streicher fesseln mich, klingen bekannt aber doch irgendwo fremd.
    Eigentlich hat das für mich alles, was Postrock haben muss. Dichte Atmosphäre, schöne Melodien, spannend und abwechslungsreich, kurzweilig und inspirierend.
    Im Hintergrund ertönen Bläser, während die Musiker sich den Sternen entgegenstrecken und ein Zusammenspiel aus Schnelligkeit und Kraft das Stück in neue Höhen drückt, Hoffnungsschimmer in die dunkle Nacht wirft und sich selbst verliert.
    Erschöpft und glücklich fallen sie in den Sand zurück, und erneut folgt eine melancholische, ruhige Passage. Herrliche Stimmungswechsel, welche problemlos ineinander übergehen.
    Aber es geht noch ruhiger. Und noch melancholischer.
    Dann, ganz unerwartet – gehauchter Gesang. Gezupfte Streicher. Das wäre das letzte, womit ich gerechnet hätte – selbst ein plötzlicher Blackmetalausbruch wäre für mich naheliegender gewesen – und doch passt es. „There would be birdsong over flooded beach, and we would be daylight over the shipwreck-sands.“ Gänsehaut.
    Ein gelungener Abschluss, nicht zuletzt, da es A Song for Starlit Beaches immer wieder geschafft hat, mich zu überraschen, mitzureissen und einen ganz eigenen Klang zu finden.

    The National – Sorrow

    Sorgen. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute. Ich denke, die meisten Leute neigen dazu, sich zu viele Sorgen zu machen, über Gott und die Welt, über sich selbst und Andere. Wie man wahrgenommen wird, was über einen gedacht wird, wie man gerne wäre und was man hätte sein können, wie das Leben verlaufen wird und wie alles verlaufen hätte können.
    Sorgen umgeben uns wie die Kleidung, welche wir jeden Tag tragen, von welcher wir uns fragen, was die vorbeilaufenden Menschen wohl über sie denken, obwohl wir diese gar nicht kennen, Sorgen, welche diese Menschen umgeben, über deren Kleidung wir uns urteile Bilden.
    Sie sind die unwillkürliche Handbewegung, wegen der wir denken, dass das Lachen der Mädchen drei Reihen hinter einem einen selbst betrifft, und das über die Schulter rutschende Top, wegen dem eines dieser Mädchen denkt, dass der alte Mann gegenüber sie verurteilend anschaut.
    Sie sind das, was wir sehen, wenn wir in den Spiegel schauen, wenn wir unsere verzerrten Umrisse in einer Pfütze erkennen oder unsere Reflektion in einer Scheibe im Kaufhaus.
    Was hat das mit dem Lied zu tun? Eigentlich alles. Denn genau dieses Gefühl ist es, was The National in Sorrow einfangen. Tiz überrascht mich hier, und dafür bin ich ihm mehr als dankbar.
    Ich habe schon mehrmals versucht, in Lieder von The National reinzuhören, aber aus irgendeinem Grund hat es mich bisher nie gepackt. Ich mag es nicht, Lieder in Reviews schlecht zu bewerten, und somit hat der Anblick von The National auf der Samplerliste einen faden Nachgeschmack in meinem Mund hinterlassen.
    Und jetzt sitz ich hier, und denke nach, wie ich die Intensität dieses Liedes wohl am besten in Worte fasse, welches für mich das Highlight des Sampler ist.
    Sorrow beginnt mit schnellem, tackernden Trommeln, über welches sich ruhig die Gitarre legt. Die Bassdrum spielt einen langsamen Marsch, während sich eine tiefe Baritonstimme einschleicht.
    „Sorrow found me when I was young. Sorrow waited, sorrow won. Sorrow that put me on the pill. It’s in my honey, it’s in my milk.“
    Dann das erste Mal der Refrain… ist das eine leise Frauenstimme im Hintergrund?
    „Don’t leave my hyper heart below. On the water, cover me in rag and bones, sympathy.
    Cause I don’t wanna get over you. I don’t wanna get over you.“
    Dazu leise Streicher.
    In der zweiten Strophe werden die Gitarren mit Effekten verziert, fast postrockig.
    „Sorrow’s my body on the waves. Sorrow’s a girl inside my cave. I live in a city sorrow built. It’s in my honey, it’s in my milk.“ In der letzten Zeile ertönt erneut die Frauenstimme, dieses Mal deutlicher als zuvor, auch weiter im Refrain, in welchem sich ebenfalls ein dezenter Bass dazugesellt. Der Gesang verstimmt, dafür erklingen Synthies, welche wie ein Chor klingen.
    Erneut der Refrain, etwas abgewandelt, die Frauenstimme nun fast gleichberechtigt neben dem samtigen Bariton, die Streicher erneut ins Klangbild eingewoben, klingt Sorrow mit Synthesizern und Schlagzeug aus.
    Das Lied transportiert ein Gefühl gefasster Ruhe, welche im Gegensatz zum düsteren, melancholischen Text steht. Es erinnert mich an andere Bands, welche ich dem Post Punk Revival zuordnen würde, wie Interpol oder auch Editors. Aber irgendwas ist anders.
    Sorrow ist nicht direkt deprimierend, weder in seiner Stimmung, noch von seinen Melodien.
    Trotzdem spüre ich, wie mein Magen sich zusammenzieht, und sich ein unbehagliches Gefühl in mir ausbreitet. Unglaublich.

    Sophie Hunger – Rise and Fall

    Und ein zweites Mal habe ich das Vergnügen mit Sophie Hunger. Da drängen sich zwei Fragen auf – kann Rise and Fall das Niveau des ersten Songs halten? Und kann es mit Sorrow mithalten?
    Die Antworten sind einfach: Ja und Ja.
    Tiefes Piano und Frauen, welche im Hintergrund summen. Frau Hunger singt, und ich weiß nicht warum, aber ich finde ihre Stimme unfassbar toll. Dieses sanfte, gebrochene darin. Rise and Fall macht schon hier klar, dass das kein Gute-Laune-Lied wird.
    Gerade im Refrain beweist sie wieder ein gutes Händchen. „And all of this, yeah, all of this, to you does not exist.“ heißt es, bevor sich Xylophon und schwarmartige Streicher dazugesellen. Wie schon bei LikeLikeLike leitet sie den Refrain mit LaLaLaLa-Gesang ein – doch da, wo zuvor gute Laune herrschte, dominiert hier Trauer und Schmerz.
    Gespenstische Chöre und kaltes Xylophonspiel erschaffen eine umwerfend dichte Atmosphäre. Mit umwerfendem Gefühl, welches einem geradezu die Haut vom Körper schält, zieht Sophie Hunger ihr Résumé. „And empires rise and empires fall and empires rise and empires fall and we engage and we dissolve.“ Großartiger Gesang, großartige Textzeile.
    Dann ein Bruch – bollerndes, tiefes Piano in schnellem Arpeggio, unheilvolles Xylophon, das Piano setzt aus, abgehetzter Gesang (und eine unwillkürliche Assoziation mit The Black Heart Rebellions Avraham). Das ist definitiv kein Englisch. Aber was dann? Da das Piano zuvor etwas vom typischen Klezmerweltschmerz hatte, lag meine erste Vermutung bei jiddisch. Das Internet half mir aus, und ich fand schnell raus, dass das gar nicht so daneben lag, denn tatsächlich ist es hart verwurstetes Deutsch – Schweizerdeutsch.
    Wirklich Sinn macht der Text für mich dennoch nicht – aber auch hier kann die geniale Erfindung der Stichwortsuche mir helfen, und so entdecke ich schnell, dass es sich um eine Interpretation des sogenannten Guggsberglied handelt. Um das genauer zu erläutern zitiere ich einfach mal Wikipedia zum Inhalt:

    WikipediaDas traurige Lied basiert vermutlich auf einer wahren Handlung aus den Jahren zwischen 1660 und 1670. Es handelt von einem „Vreneli“ (schweizerdeutsch für „Verena“) aus Guggisberg, ihrem Auserwählten aus schlechteren Verhältnissen und seinem Nebenbuhler von einem besserem Hof. Die beiden Männer haben eine Schlägerei. Weil der „Simes Hans-Joggeli“ (Simons Hans-Jakob) glaubt, seinen reicheren Kontrahenten im Handgemenge umgebracht zu haben, flieht er und tritt, wie damals üblich, in fremde Kriegsdienste ein. Als er nach Jahren vernimmt, dass sein Gegner doch überlebt hat, kehrt er nach Hause zurück, doch ist sein Vreneli aus Kummer („das Mühlrad gebrochen, das Leiden ein End“) schon gestorben.

    In Anbetracht des restlichen Textes macht das mit diesem Wissen erstaunlich viel Sinn – und das Hörerlebnis noch spannender und intensiver.
    Dann folgt erneut der Refrain, und ich bin vollkommen hin und weg. Nachdem ich LikeLikeLike gut fand, überzeugt mich Sophie Hunger mit Rise and Fall vollkommen. Ganz großes Kino.
    „But all of this… yeah all of this, to you does not… exist.“

    The Mars Volta – Cicatriz E.S.P

    Die letzten drei Lieder könnte man ja getrost als „wow!“ titulieren. Deshalb bin ich umso gespannter was jetzt kommt. The Mars Volta hab ich schon öfters gehört, bin also gespannt.
    Ersteindruck: Nä. Einfach nä.
    Also ganz ernsthaft? Das ist so… ich weiß nicht. Das soll wahrscheinlich irgendein Prog/Mathrockhybrid sein.
    Das klingt nämlich genau danach – ein wenig rxBandits, ein wenig Exotic Animal Petting Zoo, ein wenig Protest the Hero, ein bisschen The Sound of Animals Fighting, nichts davon wirklich, und nichts davon gut.
    Die ersten vier Minuten sind unfassbar langatmig, und kommen nicht aus dem Quark. Da ist kein Druck hinter, und es wird so hart und angestrengt versucht, dieses typische Chaos zu erzeugen, aber es klingt einfach nur viel zu strukturiert, als hätten sie vor dem Schreiben eine Abhakliste gehabt: Dinge die in einem Prog-Song vorkommen müssen. Das einzige, dass man hier positiv anrechnen könnte, wäre der Gesang, damit hat es sich dann aber auch. Ab der sechsten Minute wird es dann aber ganz schlimm. Da kommt dann nämlich etwas, das ein sphärischer Ambientpart sein soll.
    Die Soundscapes klingen aber eher, als hätte ein Dreijähriger am Regler rumgespielt.
    Keine Spannung, keine Atmosphäre, keine Dichte, kein Nichts. Nur nervige Effekte.
    Und das geht dann auch noch ganze drei Minuten so. Heiliger Kuhmist.

    Dann wird ein wenig rumgespielt, versucht komplex und exotisch zu klingen, und wieder zum Anfangsmotiv zurückgekehrt. Und jetzt jault der Sänger auch noch furchtbar rum, das ist ja grausam.
    In der letzten Minute der obligatorische Ausbruch, heißt, das Hauptmotiv, wo in einer weiteren Tonspur der Sänger reingesamplert wird, der dazwischenschreit. Der einzige Moment auf zwölf Minuten, der etwas hat. Aber selbst das hab ich schon tausend Mal in besser gehört.
    Das war einfach gar nichts.

    Tuxedomoon – East/Jinx/…/Music #1

    Bitte bitte bitte wird das wieder erträglicher. Danke.
    Der Name Tuxedomoon sagt mir erneut überhaupt nichts. East/Jinx/…/Music ist sehr experimentell angehaucht, wie der Name schon vermuten lässt. Ein Bass, der nach Funk klingt, dafür aber zu langsam ist, träge Streicher, die mich irgendwie an Ägypten erinnern.
    Hohe, schräge Elektroorgel, die dann aber auch schnell wieder weg ist, keine Ahnung was ich davon halten soll. Ein Bläser im Hintergrund. Klingt ein wenig, als würde man die verschiedenen Instrumentalspuren eines Dark Jazz-Stückes statt nebeneinander nacheinander über den Bass spielen. Interessant, aber bisher bleibe ich mit meiner Meinung noch neutral, denn ich finde es nicht schlecht, kann aber auch noch nichts damit anfangen.
    Dann plötzlich ein komischer Rhythmus, funkige Gitarren, wahwah-Effekte im Hintergrund, und klezmerorientierte Streicher. Whut, aber gut, es bleibt also spannend. Eine tiefe Stimme mit deutlichem Akzent fügt sich in das Klangbild ein. Doch, das gefällt mir schon. Chöre, und zischendes „It’s a jinx it’s a jinx it’s a jinx.“
    Dann kommen nur noch Geräusche, die aneinandergereiht werden. Piepsen, tackern. Ein Krankenhaus? Dröhnen und Zettern. Man merkt dass es vier verschiedene Lieder sind, die auch eigentlich nicht wirklich aneinander anknüpfen. Wirkt trotzdem irgendwie gut als Ganzes.
    Ich finds auch nicht schlecht, und sogar interessant. Aber irgendwie… wirklich nochmal anhören will ich mir das auch nicht.

    Warning – Bridges

    Sagt mir schon wieder nichts. Aber die hab ich im Forum schonmal gesehen, ich glaube die waren in der Top 10-Liste von Pennywise, oder?
    Erstaunlicherweise spielen sie… Metal. Und zwar ziemlich schwerfälligen Doom.
    Die anfänglichen Riffs haben mich sofort an Mournful Congregation erinnert, und so kam die Hoffnung auf einen ziemlichen Funeraldoomkracher. Aber nein, schade.
    Denn der Gesang macht schnell klar, dass man doch eher traditionell orientiert.
    Die Stimme ist ungewöhnlich – schnarrend und eigentlich eher unangenehm. Nach einem durchhören hab ich mich da aber dran gewöhnt.
    Dafür, dass ich mit eher traditionell angehauchtem Doom, und vor allem mit der Stimme, eher weniger anfangen kann, gefällt mir der Song aber sogar ganz gut.
    Nichts, dass ich mir so anhören würde. Aber auch nichts wie The Mars Volta, wo mich der Drang überkommt, kopfüber aus dem Fenster zu hüpfen.
    Viel schreiben kann ich dazu aber auch nicht so viel – den im Grunde hat man zehn Minuten lang das selbe, extrem langsam gespielte Riff zu den selben, extrem langsam geschlagenen Rhythmen und dem selben Gesangsbild.

    Anathema – Alternative 4

    Eine Band, von der wohl jeder schon gehört hat. Ich oute mich hier aber – reingehört hab ich noch nie. Wenn sie immer so klingen, wie auf Alternative 4, wäre das aber eigentlich mal ne gute Idee.
    Den Song finde ich nämlich sehr cool.
    Wieso, weshalb, warum? Das Lied ist sehr minimalistisch gehalten, und erzeugt doch eine tolle Atmosphäre.
    Dark Ambientesque Soundscapes, die auf mich einen orientalischen Eindruck machen, hallendes Trommeln, welches wie ein Donnern durch die Klangfelder fegt.
    Eine tiefe Männerstimme mit hartem Akzent. Als wiederkehrendes Moment nach dem, was man wohl Strophe nennen könnte, ein kurzes Spiel einer verzerrten Gitarre. Nicht störend, aber auch nicht notwendig. „Dreaded memories flood back to me. But there’s still a willful mind behind these cold… psychotic eyes. Now I tread this path so differently. I’ve opened my mind and darkened my entire life.“ Ich mag es, wie er „psychotic“ ausspricht. Und diese hohen Piepspianohexentöne in den letzten Zeilen der Strophen finde ich auch klasse. Haben ein wenig was von den Geisterhäusern aus alten Super Mario-Spielen.
    Der wirklich großartige Teil folgt dann aber erst.
    Stille. Verlorenes Gitarrenzupfen. Soundscapes und das dramatische Trommeln. Kein Gesang.
    Nur noch die Soundscapes. Verzerrt, und mit hartem Akzent ertönt eine Spoken Word Passage.
    „I’ll dance with the angels to celebrate the holocaust, and far beyond my far gone pride, is knowing that we’ll soon be gone… knowing that I’ll soon be gone…“
    C.R.E.E.P.Y.
    Das Drumming setzt wieder ein, der Gesang erhebt sich zu einem Geräusch, welches keinen Text hat, und wie ein erstickter Schrei wirkt.
    Tolle Atmosphäre, dieses spukende und rituelle daran gefällt mir einfach unheimlich. Wortwitz.

    Jason Molina – Let Me Go Let Me Go Let Me Go

    Drumcomputersound und ambientesque Töne. Hat Chill Out Charakter, ich bin verwirrt und gespannt, was da wohl kommen wird.
    Eine schnarrende Gitarre wirft immer wieder einzelne Akkorde ein. Hm. Hallender, verlorener Gesang. Ein ruhiges Lied, mit düsterer, ergreifender Atmosphäre.
    Es passiert nicht viel, der Hauptfokus liegt auf dem Gesang – melancholisch bis depressiv, mal werden bluesige oder countrylastige Gitarrenspielereien eingeworfen. Wohl eines der Lieder, welche ohne ersichtlichen Grund runterziehen. Wo die Depression aus jedem Ton quilt.
    Wo alleine die Authenzität mehr als tausend Stilmittel sagt.
    “Wait behind… shadows still with us… the tides are with us… silent sorrow with us… as long as there’s no forgiveness.“
    Ich weiß eigentlich gar nicht was ich dazu sagen kann. Let Me Go Let Me Go Let Me Go ist so minimalistisch, dass es schwer fällt Anhaltspunkte zu finden, an denen man das Lied weiter beschreiben kann. Es spricht einfach für sich.
    „Hymns still close to your ears that you can still hear. Graves still close to the water, moon still walking the shore.“
    Wie ich bei einem kurzen Künstlercheck gesehen hab ist Jason Molina am 16.03. aufgrund von Organversagen in Folge von schwerem Alkoholismus gestorben. Rest in Peace.

    Pain of Salvation – Undertow

    Hm, auch von Pain of Salvation hab ich schon gehört. Machen die nicht Progressive Metal? Erneut kann ich nur betonen – nicht wieder sowas wie The Mars Volta, bitte.
    Aber nein, Glück gehabt. Bei Undertow muss ich sofort an das Tool-Debüt denken, damit hat es aber nicht wirklich was zu tun.
    Klare, hallende Gitarren leiten das Lied mit einem sehr einfachen, aber schönen Motiv ein.
    Der Gesang wirkt etwas zitternd und teils gebrochen, ja, im Grunde einfach sehr gefühlvoll.
    Klavier beginnt die Gitarre zu begleiten, und der Gesang wird etwas kräftiger.
    Alles unerwartet ruhig und simpel, wenn auch nicht schlecht. Es wird etwas lauter, und wabbernde Gitarren bringen ein neues Motiv ein, bis der Gesang erneut einsetzt und einen recht schönen Refrain anstimmt. „I’m alive and I am true to my heart now – I am I, but why must truth alwas make me die?“ Der Gesang nimmt zusammen mit der restlichen Instrumentalisierung an Kraft und Fahrt zu. “Let me drain! Let me die! Let me break the things I love I need to cry! Let me burn it all! Let me take my fall!Through the cleansing fire! Now let me die! Let me die…“
    Dann wird es schlagartig ruhig. „Let me out. Let me fade into that pitch-black velvet night.“
    Ein paar Mal hört man noch das Wort „Die“ nachhallen, dann ist es auch schon zu Ende.
    Ich muss sagen, dass mir Undertow dafür, dass es vom Gitarrensound bis hin zur Stimme des Sängers überhaupt nicht mein Fall ist, und ich es dafür auch erstaunlich oft gehört habe.
    Denn das Gefühl, dass hier rübergebracht wird, wirkt so ehrlich, dass es schwerfällt, sich dem zu entziehen.

    Fazit? Fazit!

    Wow, das war also der Sampler von Tiz. Musikalisch sehr abwechslungsreich, und genau so war es mit dem Gefallen. Wie bei Tiz zu erwarten kam einiges an Prog vor, was ich aber gar nicht so schlimm fand wie erwartet, und die vielen Nähen zum Post Punk, auf welche ich mich hingegen schon sehr gefreut hatte (und nicht enttäuscht wurde). Überraschend war für mich hingegen, dass viel vorkam, was Nähen zum Indie hat, und auch einiges mit deutlichen Bezügen zum Gothic.
    Nicht, dass ich das schlecht fand, im Gegenteil, nur überraschend. Vor allem der erste Teil des Samplers hat mir sehr gut gefallen. Es kam einiges vor, dass ich schon kannte (Muse, The Clash, Modest Mouse), einiges, dass ich zwar flüchtig kannte, aber näher kennenlernen durfte (Sonic Youth, The National, Anathema, Pain of Salvation) und auch vieles das mir unbekannt war.
    Viel wichtiger aber noch: Es gab sehr viel sehr gutes (Muse, Modest Mouse, Yndi Halda, Sophie Hunger, The National), viel gutes (The Clash, Sonic Youth, Anathema, Jason Molina, Pain of Salvation), einiges, dass mich etwas ratlos zurückließ, oder mir nicht ganz zusagte, was ich aber auch nicht schlimm fand, und meinen Horizont wieder ein Stück erweitern konnte (Yes, Tuxedomoon, Warning) und naja, dann gab es eben noch The Mars Volta.
    Auch klasse – viel Piano und viele Streicher und viele Synthies. Fook yeah.
    Alles in allem ein toller, und empfehlenswerter Sampler, ich bedanke mich herzlichst, Tiz!

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    #6870211  | PERMALINK

    Sanctus

    Registriert seit: 15.11.2005

    Beiträge: 2,343

    Nun ist es soweit, ich werde Niks Sampler rezensieren. Er hat mich Kraft gekostet, er ist verrückt, durchgeknallt und stellenweise einfach nicht mein Musikgeschmack. Alles in allem aber durchaus eine Erfahrung wert. Ich hoffe ihr nehmts mir nicht so übel, dass ich nicht so viel wie meine Vorposter dazu geschrieben habe.

    EdwinStarr – War:
    War(Single); 1970
    War!What is it good for? Absolutely nothing.

    Mit dem ersten Track hat Nik eigentlich meinen Geschmack ganz gutgetroffen. Das Lied macht gute Laune. Ich denke das man das Lied ganz gut dem Soul zuordnen kann – auch wenn ich kein Spezialist auf dem Gebiet bin. Es ist ein verdammter Ohrwurm, der Sänger hat eine unglaubliche Kraft in der Stimme und die Instrumentalisierung(Trompeten?) finde ich auch extrem klasse. Im Hintergrund unterstützt eine Frauenstimme den Gesang.
    Bewertung: 9/10

    TAPEFIVE – Bad Boy Good Man:
    Tonight,Josephine!; 2010
    I’ma bad boy – I need to dance, if you don’t dance: No romance.

    Und auch das ist ein Lied welches extrem gute Laune macht und wirklich meinen Geschmack trifft. Der Gesang ist hier deutlich „harmloser“als beim vorherigen Track, aber er passt sich ganz gut in das Lied ein. Die Instrumentalisierung ist nicht so prunkvoll und „überladen“dafür sehr minimalistisch und auf das wesentliche beschränkt. Leider wird das Lied gegen ende etwas langweilig oder besser langatmig. Nach etwa 2-3 Minuten bietet es nicht mehr wirklich etwas neues, dass trügt leider den Gesamteindruck.
    Bewertung: 7/10

    letlive.- Homeless Jazz
    FakeHistory; 2010
    Letme kiss my momma ‚cause I’m going straight to hell. Daddy knowswhat I did. I swear, I swear I will.

    Leider ist das eine Form von Musik (Progressive Rock?) die mit mir nie Warm werden wird. Der Gesang ist einfach viel zu auswechselbar und auch das drumherum ist nicht meins. Der Titel hat mich etwas „jazziges“ erwarten lassen, aber leider war ich etwas enttäuscht. Das Lied bietet nichts neues, nach einer Zeit finde ich es etwas langatmig. Zumindest kann der Sänger singen und trifft jeden Ton und auch die Arbeit an den Instrumenten wird zuverlässig verrichtet.
    Bewertung:3/10

    EnterShikari – Destabilise
    Destabilise(Single); 2010
    Ourminds our dormant and static, don’t ever respect conventional thoughtwithout reason.

    Nik macht es mir wirklich nicht einfach mit diesem Sampler. Hier gefällt mir das Lied an sich ganz gut, es ist abwechslungsreich und technisch auch wirklich gut gemacht. Nur leider bleibt das ganze aufgrund des Gesanges auf der Strecke. Ich kann recht schwer beschreiben was mich daran stört, er ist genauso auswechselbar wie auf dem vorherigen Track .Das Lied ist leider nichts besonderes.
    Besseraber als der Song davor.
    Bewertung:6/10

    M83– We Own the Sky
    Saturdays= Youth; 2008
    Softor cruel – Can’t we change our minds? We kill what we build, becausewe own the sky.

    Leises Vogelgezwitscher leitet diesen Song ein und dann geht es los. Man könnte ja jetzt meinen das ich mit Elektronic-Songs nichts anfangen kann, aber dem ist nicht so. Nur leider mit dieser Art von Elekktro nicht. Das ganze wirkt mir viel zu „seicht“. Ich glaube das der Song in einer Bar/Lounge ganz gut im Hintergrund laufen kann, weil er leicht verträumt und nachdenklich wirkt. Aber leider reicht das für mich nicht aus. Nichtdestotrotz denke ich das der Song auf seine Weise – für Leute die solche Musik mögen ganz gut ist.
    Bewertung:5/10

    Frittenbude– Heute bist du nur ein Mädchen das ich einmal gekannthab
    Delfinarium;2012
    Unddas Internet klaut uns den Refrain, die ganze Welt singt unser Lebenso vehement. Von diesem einen Gefühl, von diesem einen Moment,währned wir durch ein Niemandsland taumeln, das um uns niederbrennt.

    Es wird wirklich nicht einfacher auf diesem Sampler. Mit diesem Lied hat man mich wirklich gequält, nicht weil es schlecht gemacht ist oder der Sänger schlecht singt, sondern weil ich damit wirklich nichts anfangen kann und ich habe ihm 10 Durchläufe gegeben. Es gibt sicherlich massenhaft Menschen die das gut finden – sei es drum –aber nicht Ich. Es scheint mir als würde der Song gut in die Charts passen.
    Bewertung:3/10

    CRIM3S– still goin
    Stillgoing (Digital Single); 2013
    Aface that aches a heart that breaks. And here i am, shouldn’tbreathe.

    Irgendwie erinnert mich dieses Lied an meine Grufti-Zeit. Da habe ich auch ähnliche Sachen gehört. Das Lied ist wirklich in Ordnung, die Stimme der Frau gefällt mir ziemlich gut – vor allem das„Geschrei“. Die Instrumentalisierung ist typisch. Würde das ganze jetzt irgendwo in Richtung EBM packen – kenne mich aber einfach zu wenig aus. Auf jeden Fall kann man sich das Lied ganz gut anhören, eine solide Sache.
    Bewertung:7/10

    Portishead– Roads
    Dummy;1994
    Howdoes it feel this wrong. In this Moment, how does it feel… thiswrong.

    Endlich mal eine Band die ich schon mal vom Namen her gehört habe und auch das erste Lied welches ich von Portishead höre. Irgendwie dachte ich immer das ganze geht in eine andere Richtung. Das hier erscheint mir als ziemlich „Harmlos“. Der Gesang ist eine wirkliche Herausforderung und ist ziemlich nervend. Die Instrumentalisierung ist dagegen wirklich gelungen. Insgesamt ist der Song hörbar, aber nichts wirklich besonderes. Etwas langatmig für meinen Geschmack.
    Bewertung:5/10

    Korouva– Tide
    Shipwrecks& Russian Roulette; 2004

    Das ganze trifft wieder mehr meinen Geschmack. Ich mag akustische Lieder sehr gerne und brauche weder E-Gitarren noch Schlagzeug in einem Song. Das Lied ist mit einem guten Klavierspiel unterlegt und punktuellem Gesang einer Frau. Das Lied trifft genau meinen Geschmack. Es vermittelt eine Innere ruhe und Gelassenheit. Von mir gibt’s dafür:
    Bewertung:9/10

    II…but forgot that nightmares are dreams, too.

    ArvoPärt – Tabula Rasa
    TabulaRasa; 1977

    Wieder eine Herausforderung. Ich mag Geigenspiel nun wirklich sehr gerne.Nur ist das ganze 20 Minuten lang wirklich etwas zu viel für mich.Keine Frage es ist wundervoll gespielt und auch dieser Track verbreitet eine verschlafene/verträumte Stimmung die sich sehr gut in das Konzept des Samplers einfinden. Doch leider bin ich für solche langen Stücke einfach nicht zu haben. 20 Minuten ohne Gesang und wirklicher „Abwechslung“ ist leider zu viel für mich.
    Bewertung:5/10

    Citizen– How Does it feel
    Youth;2013 [Auf dem Sampler Akkustikversion]
    Howdoes it feel? To fit into a mold… to let go of what you know andnot have to hold your own.

    Auch wenn der Gesang mir mal wieder nicht gefällt, ist das Lied nicht schlecht. Insgesamt durch die Gitarre ganz gut musikalisch vertont und intensiv/eindringlich. Ich kenne das Original nicht und habe daher keinen Vergleich zur „richtigen“ Version. Aber alles in allem ist das ein solider Song, der mich aber nicht von den Socken haut.
    Bewertung:6/10

    Daughter– Shallows
    Ifyou leave; 2013
    Lyingon my back, watching stars collide.

    Das Lied erinnert mich an Chelsea Wolfe – die auch noch später auf dem Sampler vertreten ist und gefällt mir wirklich gut. Die Vertonung ist minimalistisch und legt die Betonung auf den Gesang, welcher wirklich gut ist. Das Lied ist sehr verträumt und passt sich gut in den Sampler ein.
    Bewertung:8/10

    Khoma– Hyenas
    TheSecond Wave; 2006
    Onthe day all ends: Was this hidden from our view? We all knew.

    Wiedermal ein Gesang der mir nicht gefällt. Das Lied an sich ist wirklich gut gemacht, die Instrumente und Stimmung passen wirklich gut zusammen. Wäre da nicht der Gesang…Man könnte wirklich meinen ich mache Musik nur an der Stimme des Sängers fest – so ist es nicht,es spielt nur eine wirklich große Rolle für mich. Insgesamt ein gutes Lied – aber mit abstrichen.
    Bewertung:6/10

    TheAngelic Process – Dying in A-minor
    WeighingSouls with Sand; 2007

    Es wirkt auf mich wie ein Ambient- Track. Kann aber nicht genau sagen ob ich damit richtig liege. Als Intro oder kurzes Zwischenspiel ist es wirklich ganz nett, als ganzen Song finde ich es zu langatmig und langweilig. Die Stimmung passt mal wieder ganz gut auf den Sampler,jedoch aus bereits gesagten Gründen gibt es nur eine:
    Bewertung:5/10


    ChelseaWolfe – Halfsleeper

    TheGrime and the Glow, 2010 [Auf dem Sampler live: SXSW, Austin, TexasMarch 14th 2012]
    Whenwe find that tall dark shadow waiting there with outstretched hands.He has given me a dress of red and you a skin of gray, we’ll betwisting here for hours ‚til the light will bring us day…

    Mit dem Track hat Nik mir wirklich einen Gefallen getan. Ich bin großer Chelsea Wolfe Fan und habe alle Alben in meinem Regal stehen. Daher ist das Lied auch nichts neues für mich. Die Stimme und auch die Musik verschmelzen zu einer einzigartigen Symbiose und entführen den Hörer in eine Traumwelt. Daher kann es hier nur die Höchstwertung geben.
    Bewertung:10/10

    Abschließend möchte ich Nik für die Erfahrung danken, auch wenn ich wirklich einschlechter Rezensist bin, hoffe ich habe ich meinen Eindruck von diesem Sampler ganz gut niederschreiben können. Die Stimmung die der Sampler vermitteln sollte ist auch rüber gekommen, wenn auch stellenweise die Lieder eine Herausforderung für mich waren, aber ich denke das hat jeder wenn er mit Musik konfrontiert wird die er nicht kennt und stellenweise auch nicht mag. Ich danke für diese Erfahrung und hoffe an kommenden Sampler-Battles teilnehmen zu können.

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    Exterminate!
    #6870213  | PERMALINK

    Phyrexian

    Registriert seit: 11.02.2011

    Beiträge: 870

    Dann will ich auch mal. Leos Sampler.
    Da ich musikalisch, und eigentlich auch sonst, ziemlich close-minded bin, werden die Bewertungen voraussichtlich negativ und ablehnend ausfallen. 🙂

    Gang Starr – Work
    Ich kann mit Rap rein gar nichts anfangen. (Damit wäre mein erstes musikalische No-Go definiert.) Aber ich habe mich einfach mal drauf eingelassen und es auch bei allem folgenden so gehandhabt, soweit mir das möglich war.
    Nun was kann ich dazu soweit sagen? Der Beat / Rythmus / Melodie waren ganz nett. Die Stimme war für den Rap, den ich sonst so gewohnt bin, recht angenehm, aber dennoch furchtbar langweilig.

    Kommen wir eben noch zur Wertung:
    1 = Ich möchte Suizid begehen.
    2 = Grausam.
    3 = Schlecht und nervig.
    4 = Hm. Muss nicht sein.
    5 = Neutral / Langweilig, aber nicht störend.
    6 = Geht so.
    7 = Ganz gut.
    8 = Gut.
    9 = Sehr gut.
    10 = Genial / Neue Lieblingsband gefunden.

    Damit bekäme dieses Lied hier eine 4.87 von 10.

    Baroness – Swollen & Halo
    Stromgitarren, yey!
    Ok. Beginnen wir. Am Anfang etwas langweilig. Dann beginnen die Vocals. Eigentlich ziemlich klar bis Shouten. Seltsamerweise finde ich irgendwie ziemlich Gefallen dran. Es wird mit der Zeit eingängiger und den Gesang mag ich immer mehr. Am Ende des Lieden bin ich mir dann doch irgendwie unsicher, was ich davon halten soll … gegen Ende wird das Lied mit seinem Rumgedudel kurzzeitig öde, aber … irgendwie will ich mehr hören, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass mir andere Lieder der Band auch gut gefallen.

    Jedenfalls eine ordentliche … 7.37364 von 10.
    Ich bin überrascht.

    The Kings of Frog Island – Welcome to the Void
    Ok. Die Gitarren sind ganz nett. Der Gesang beginnt und gefällt mir gar nicht. Klingt nach Stoner oder Psychedelickram. Stil ist gar nicht meins. Irgendwie gefällt mir der Ton der Gitarren zwar ganz gut, aber der Gesang … furchtbar, aber noch erträglich. Und dann noch Soli, oder was auch immer, ich bin einfach kein Fan von Gitarrengedudel in diesem Stil. Hm, nicht schlimm, aber will ich nicht haben. 3.78932 von 10.

    Colour Haze – Aquamaria und Tempel
    Aq. – Geht in die Richtung von TKOFI. Also langsam, viel Gedudel, langsam, und langsam. Dann ab 3:18 wird es interessanter und etwas lauter und schneller. Gefällt mir schon besser. Der Gesang ist auch besser, als bei TKOFI. Die Teile sind ausgewogen und nehmen etwa die Hälfte des Liedes ein. Das gibt einmal 7.5 und einmal 2. Macht insgesamt 4.75 von 10.
    Te. – Beginnt noch ruhiger und langsamer, als Lied 1. Hm. Aber irgendwie weniger nervig und minimalistischer. Nimmt dann den gleichen Verlauf, wie Aq. und wird zu einem metalartigen Drogenhippiejazzstonerding. Ohne Gesang ist das angenehmer. 5 von 10.

    Elend – Du Tresfond du Tenebre
    Klang erst nach DSBM … und dann noch französisch. 2 Dinge, die ich hasse. Aber ist zum Glück keiner!
    Ist irgendwas Elektrogothisches. Dark Wave, Neoklassik, Dark Ambient, Etherial – whatever.
    Ist gar nicht schlecht … ich weiß aber irgendwie nicht, was ich davon halten soll. Das Rumgebrülle von dem Kerl nervt und zerstört für mich etwas die Ästhetik der Musik. Ist mir zu dominant. Aber es geht. Hm. Hm. Ich bin mir unsicher, wie ich das bewerten kann. Sagen wir 6 von 10.

    Soap & Skin – Mr. Gaunt pt. 1000
    Kenne ich bereits. Hatte bisher aber nur mal kurz reingehört. Gefällt mir doch ziemlich. Die karpfengesichtige Alte kann schon singen und Klavier spielen. Klingt mir aber irgendwie ein wenig zu 0815, muss ich mir mal mehr anhören. Trotzdem cool. 7 von 10.

    William Basinski – Melancholia
    Ein Komponist. Im moderneren Sinne. Hm. Also klingt ja schön und ich mag eigentlich auch einige Dinge aus der Richtung, aber auch – unabhängig davon, dass ich auf solche Emotionen wenig reagiere – spricht es mich auch sonst nicht so richtig an. Aber schlecht ist es auch nicht. Etwas zu monoton, wobei mir der Anfang sehr gefiel.
    5 von 10.

    Fazit bisher: Dachte wird ein Desaster (unabhängig von wem ich einen Sampler bekomme), aber ist ganz spaßig und interessant, wenn man sich drauf einlässt. Werde wohl wieder mal bei so etwas teilnehmen. Teil 2 kommt später.

    --

    I am thy Plague! I am thy fuel, thy flesh, thy flame!
    #6870215  | PERMALINK

    Phyrexian

    Registriert seit: 11.02.2011

    Beiträge: 870

    Teil 2.

    Frederic Chopin – Op. 55 No. 1 in F Minor
    Bin zwar nicht derartig viel mit solcher Musik in Kontakt gekommen, aber das eine oder andere Lied von dem einen oder anderen Komponisten mochte ich schon sehr. Dauerhaft langweilt mich das leider etwas. In diesem Fall ist auch genau das das Problem: Klingt eigentlich ganz schön, aber sehr langweilig und irgendwie kann ich dem ganzen keine eindeutige Emotionen zuschreiben, außer gelangweilt. 5 von 10

    Sons of Perdition – Blood In The Valley
    Es fängt mit recht nervigem Gesumme an, wandelt sich dann zu neofolkähnlichen Irgendwas. Irgendwie klingt mir der Gesang stellenweise zu atonal und schief, aber prinzipiell finde ich ihn ganz nett. Aber irgendwie häufen sich die Stellen, wo ich denke „Können die mal ’nen geraden Ton rauskriegen?“ – da ich unmusikalisch bin und keine Ahnung von Gesang habe, kann es sein, dass die ganze Zeit „richtig“ gesungen wird, aber ich empfinde diese Stellen als sehr unangenehm. Gegen Ende kommt noch ein nettes Sample, aber irgendwie war’s das dann auch. 5.5 von 10

    Leonard Cohen – Avalanche
    Sagt mir war, da ich durch einen Bekannten, der riesiger Fan ist, mehrmals damit genervt wurde. Hatte es bisher vermieden und nun weiß ich, dass berechtigt. Klingt exakt so, wie erwartet und das gefällt mir absolut gar nicht. Genauer definieren kann ich das eigentlich gar nicht, außer – Gesang, Instrumentalisierung und Stimmung gefallen mir nicht. Klingt exakt nach Musik aus einem Jahrzehnt, wo ich nichts dran finden kann.
    4 von 10

    Philip Glass – Prologue – I Can’t Make The Hills
    Ok. Ich glaube Leo hat da genau meinen Nichtgeschmack getroffen mit der zweiten Samplerhälfte. Es geht weiter mit Musik, die ich eher als absolut gelangweilt, als als melancholisch oder sonstwie schleppend-depressiv empfinde. 4 von 10.

    Worship – Zorn A Rust-Red Scythe

    Am Anfang denke ich „Passiert denn mal was?“, aber dann wird es langsam interessant. Klingt nach einem Death / Doomhybriden und obwohl ich diese beiden Genre beinahe als meine Hassgenre bezeichnen würde neben Jazz, Blues und Rap, gefällt mir das doch gut. Es ist zwar für meinen Geschmack überdurchschnittlich langsam … selbst für Doom, aber irgendwie gefällt mir die Gitarrenarbeit und der Gesang ist auch ok. Doch – ziemlich atmosphärisch. Die ruhigeren Passagen mag ich nicht so, aber das Riffing schlägt echt ein. Teilweise erinnert mich sogar etwas an eine sehr langsame Version Necros Christos, welche zu meinen Lieblingsbands zählt.
    7.034 von 10.

    Swans – Swans are Dead
    Beginnt mit einem netten Sample und verirrt sich dann wieder in – für mich – absolut langweiligen Gitarrengedudel. Später setzt grausiger Gesang abwechselnd mit Gesprochenem ein. Im letzten Drittel des Liedes wird es kurz etwas rockiger und atmosphärischer. Dieser Teil gefällt mir sogar, kann aber nicht mehr viel retten. 4.5 von 10.

    Lifelover – i love to hurt you
    Naja. Hatte bereits erwähnt, dass ich DSBM und insbesondere Lifelover hasse. Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen. Grässlich, wobei eigentlich mit diesem rockigen Einschlag immer noch besser, als diese Gitarrenwanddepressivität, die 20 Minuten andauert. 4 von 10.

    Bonus
    Hierzu werde ich mich kürzer fassen, ist ja nur ein Bonus. :-X

    Dusze Wipuscil
    Klingt zu Beginn wie’nMuezzin. Ich bin verwirrt. Bei last.fm steht Polish BM und von ’nem Kerl. Die Musik klingt nach Singer-Songwriter Pop von einem kleinen Mädchen. Jedenfalls klingt das Lied nach allem, nur nicht nach BM und nicht nach männlichen Vocals. Gegen Ende kommt dann etwas rockiges hinzu, aber es klingt immer noch mehr nach Softrock, als nach BM … und dort singt eindeutig ’ne Frau.
    Kann ich nicht bewerten. Als BM bekäme es Minuspunkte, unabhängig davon zwischen 4 und 6.

    Bloodline – Intro und The Great becoming
    Beginnt ganz angenehm. Die Vocals gefallen mir nicht, aber instrumental klingt es ziemlich gut. Ein nettes Sample gibt’s auch noch. Ich bin mir wirklich unsicher … aber die Vocals gefallen mir bei einigen Bands nicht, die ich sehr mag, also werde ich darüber hinwegschauen, da mich der Rest ziemlich anspricht.
    7 von 10

    Fazit #2:
    Noch mal näher anhören werde ich mir aufgrund Leos Sampler: Worship, Elend, Baroness, Soap & Skin und Bloodline.
    Gar keine schlechte Ausbeute für 15 Lieder. Leo kann ja auch ’ne Rückmeldung geben, wenn man denn will und mich ein wenig schelten oder so. 🙂

    --

    I am thy Plague! I am thy fuel, thy flesh, thy flame!
    #6870217  | PERMALINK

    Kosmonaut

    Registriert seit: 25.10.2012

    Beiträge: 882

    Teil 1 meiner Sampler Besprechung. Bis hier her war der Sampler mit einem „+“ gekennzeichnet. Wenn ich das richtig deute, soll das also der eher fröhliche Teil des Samplers sein.

    Teilweise wusste ich nicht wirklich, was ich schreiben soll, entschuldige das ein oder andere recht knappe Review.

    Jimmy Eat World – Futures
    Es geht los mit einer kitschigen Melodie, die aus einem US-amerikanischen Teenie-High-School-Film stammen könnte, dafür aber etwas zu tief gespielt wird..
    Durch den sehr basslastigen Sound erwarte ich eine eher rüde Stimme, die sich zwischen den Instrumenten tummelt, doch stattdessen erklingt eine Gesangsstimme, die ebenfalls in die oben beschriebenen Filme passen würde. Helles, fröhliches Glockenspiel tönt über die Gitarren, eine Refrain mit Ohrwurmcharaker ertönt immer wieder. Vor meinem inneren Auge sehe ich eine Bande junger Menschen in einem Cabrio jubelnd und singend gegen den Sonnenuntergang fahren, während der Songs langsam ausklingt.
    Insgesamt ist das alles sehr eingängig – würde sicher gut im Radio ankommen – und vor allem der Refrain bleibt schon nach einem Durchgang im Ohr. Macht ganz gute Laune, ist aber für mich persönlich nichts, was ich immer hören könnte. – Zudem hatte ich mir bei dem Bandnamen – der tierisch cool ist – ein bisschen was abgefahreneres gewünscht.
    5/10

    Kendrick Lamar – The Recipe (feat Dr. Dre)
    Als nächstes erwartet mich amerikanischer Rap.
    Über den mittelschnellen Beat ist eine melancholisch flüsternde „Frauenstimme“ gelegt – oder sind es einzelne Gitarrentöne? – , die dem ganzen einen schleppenden, hypnotisierenden Effekt gibt. So zieht sich dieser Beat auch durch den gesamten Track, und zieht einen irgendwie ziemlich runter.
    Kendrick Lamars Flow dagegen ist schön abwechslungsreich, seine Stimme kommt – im Gegensatz zu Dr Dres – mit einer recht warmen Stimmfarbe daher, es ist angenehm ihm zuzuhören. Mir gefällt der Stil, den Kendrick Lamar in diesem Song hat, immer einzelne Wörter zu doubletimen, und sich so nah an der Snare zu orientieren. Dr Dres Parts gefallen mir aber aus irgendeinem Grund gar nicht.
    Ich bin von dem Song sehr überrascht, normalerweise kann ich amerikanischem Hip Hop nichts abgewinnen, und wenngleich ich den Beat auf Dauer sehr nervig finde, will ich doch unbedingt mehr von Kendrick Lamar hören, und werde mich auf jeden Fall mal durch YouTube klicken.
    6.5/10

    Justice – D.A.N.C.E.
    Der Titel des Songs beschreibt den Inhalt auch schon ziemlich gut. Justice bieten Dane Music mit Honigkuchenpferd-Grinsen, Diskofieber-Sythies und kindlicher Stimme. Dazu gesellt sich ein grooviger, aber durchaus mitreißender Bass – das einzig Positive, das ich diesem Song abgewinnen kann.
    Ich fühle mich an das Intro einer Kinder-Tanz-Sendung mit kannlleuchtenden Farben erinnert, sehe 90er-Jahre-Kinder mit viel zu großen Jeanshosen und Stirnbändern vor mir, die ihre monatelang einstudierten Breakdancemoves präsentieren. Am liebsten möchte ich einfach den Sender wechseln, und sofort vergessen, was ich gerade gesehen bzw gehört habe.
    Ein grausamer Song, aber auf einem Sampler mit diesem Thema sicherlich genau richtig!
    1/10 für den Song; 10/10 für die Wahl, ihn auf einen solchen Sampler zu packen.

    La Dispute – Bury Your Flame
    Der erste Song auf dem Sampler, der mir bekannt ist. – Und den ich absolut großartig finde!
    Ein treibendes Schlagwerk fürht eine harmonisch jaulende Gitarre in angenehmem Tempo vorwärts – das ganze klingt soweit ziemlich freundlich! Dann bricht Jordan Dreyers typisch melancholische Stimme als starker Kontrast dazwischen. So geht der Song eine Weile voran, die Emotionen werden hin und her gezogen, von Melodie und Stimme, doch ein plötzlicher Bruch weist den Gewinner des Duells aus: Zur melancholischen Stimme Deyers – die übrigens in diesem Song sehr abwechslunsgreich ist, und von düsteren Hardcoreshouts zu traurigem, klarem Sprechgesang reicht – gesellen sich nun verträumte, düster elegische Gitarren und ein langsames Schlagzeug. Man wird nierdergedrückt, fühlt sich leer.
    Dann nimmt der Song erneut Fahrt auf, die Gitarren werden harmonischer, freudiger, das Schlagzeug nimmt wieder einen treibenden Part ein, das Gemüt des Songs erhellt sich. Die Shouts von Jordan Deyer vermischen sich nun teilweise mit Gangshouts, was dem Song an diesen Stellen eine klare Hardcore Schlagseite gibt, die La Dispute aber sehr gut steht, und die absolut gute Laune macht. Schöner Song.
    8.5/10

    Jedi Mind Tricks – A Storm Of Swords (feat. Planeta)
    „Was zur Hölle haben Jedi mind Tricks mit A Song Of Ice And Fire zu tun?“, war mein erster Gedanke beim lesen der Tracklist. Amerikanischer Rap, der sich mit einer Fantasy-Sag beschäftigt, das wäre mir neu. Auch das Lesen der Lyrics hat mir bei dieser Frag nicht wirklich weitergeholfen. Egal, zur Musik:
    Das Intro hat was von einem verspielten, vertonten Feen-Tanz zwischen guter und böser Fee. Das ganze ist dann auch in Dauerschleife über den späteren Beat gelegt, was das ganze auflockert und dem Song eine hererwärmende Stimmung gibt. Der Rap, der abgeliefert wird, klingt für mich nach 08/15 Ami-Rap, nur der Refrain bietet etwas Abwechslung, weil der Gesang auf diese Feen-Tanz Melodie abgestimmt ist. Macht eigentlich gute Laune, kann ich mir persönlich aber nicht immer geben.
    6/10

    Between The Buried An Me – Desert Of Song
    Der Wind pfeift, seichte Töne einer Westerngitarre malen das Bild eines einsamen Wolfes, der am Lagerfeuer sitzt. Klargesang setzt ein, sehr southern-rockig, und sehr hypnotisierend. Ich sehe Bilder von dem, was er singt, von Regen, von einer Vogelscheuche, ich höre alte Melodien in meinem Kopf.
    Das Lied ist sehr ruhig, ein leicht pessimistischer Unterton klingt mit. – Beinahe laut erscheint der Knall, mit dem plötzlich das Schlagzeug einsetzt. Mut schwingt plötzlich im Gesang mit, die schwermütigen Gitarren wirken plötzlich federleicht und offen, lassen sich sogar zu einem Solo hinreißen. Ich fühle mich motiviert, bereit allem und jedem entgegen zu treten.
    Dann werden die Gitarren langsam wieder einsamer, werden depressiver, und der Wind fängt wieder an zu pfeifen, während der Songs ruhig ausklingt.
    Sehr schönes Lied, eine Achterbahnfahrt zwischen „Ich bin auf dieser Welt ganz allein…“ und „Ich könnte euch alle knuddeln!“, ohne dabei überladen zu wirken.
    9/10

    Mare – The Sent You
    Das Intro des Songs besteht aus ewig lang gezogenen Orgeltönen, über die eine hypnotische Stimme gelegt wurde. Ich versuche mich darauf zu konzentrieren, doch egal wie oft ich dieses Intro höre, ich verfalle in eine Art Trance-Zustand, in dem ich an nichts denke.
    Verzerrte Gitarren und eine treibende Basedrum reißen mich in die Wirklicheit zurück und spielen eine langsame Melodie, die mich aus irgendeinem Grund an ein langsameres Amon Amarth (?) Lied erinnert. Gleichzeit schwingt eine leichte Stoner-Note mit. Das ganze wirkt sehr hypnotisch und ich bin beim Hören ein wenig abwesend.
    Immer wieder erwarte ich, dass deathmetallischer Gesang einsetzt, aber es passiert einfach nicht. Dann mischen sich Drum-Rolls unter die Melodie, und man denkt, dass der Song jeden Moment zu ende ist, doch ein radikaler Bruch lässt einem plötzlich das Blut in den Adern gefrieren. dissonannte Riffs werden wunderbar qualvoll in die Länge gezogen, doomartiges SChlagwerk legt sich darüber – genau so habe ich Musik gern. Dann schreit jemand, ich weiß nicht, ob er oder sie aus Angst oder aus Hass schreit, aber es geht durch Mark und Bein. Plötzlich ein erneuter Bruch, und wenige warme Töne stellen eine Art Outro dar. Ist es der Tod desjenigen, der gerade noch so erschütternd geschrien hat?
    Schade, dass nicht der ganze Song so ist, wie circa das letzte Drittel, denn das schafft es, Geschichten in meinem Kopf entstehen zu lassen, wie guter Post Metal oder Sludge oftmals zu tun vermag. Die restlichen zwei Drittel finde ich allerdings leider eher nichtssagend, und emotionslos.
    3.3333333333333333/10

    Fazit Nummer eins: Dafür, dass dies der irgendwie fröhlichere Teil des Sampler zu sein schien, war eine Menge (emotional) recht durchwachsenes Zeug dabei. Oft sieht man in den Songs eine Hin- und Hergerissenheit zwischen sonnenumarmender Freude und kläglicher Depression, was auch durch die irgendwie undefinierte Reihenfolge der Songs – zumindest für meinen Eindruck – verstärkt wird. So ist beispielsweise der Justice Song sicherlich der hibbeligste und fröhlichste auf dem ganzen Album, wird aber direkt von einem La Dispute Track verfolgt.
    Ich hoffe, ich habe deine Bemühungen soweit nicht ganz falsch reflektiert, sacrut. Falls doch ignorier es, bis ich den zweiten Teil der Besprechung veröffentlicht habe – entweder später am Abend oder morgen – und zerreiß mich erst dann :haha:

    #6870219  | PERMALINK

    Kosmonaut

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    Doppelpost:
    Carpathian – Spirals
    Ich bin ziemlich überrascht, als Carpathian aus den Boxen trümmern. Es gibt von Anfang an ziemlichen In-Your-Face-Hardcore geboten, wobei ich bei dem Namen und dem Albumcover zuerst mit Black Metal rechnete.
    Spirals kommt mit straighten Riffs, einem brachialen Schlagwerk und einem räudigen Sänger daher – so wie eigentlich jede Band, die Hardcore dieser Art präsentiert. Leider wird das ganze hier ein wenig emotionslos präsentiert, Gangshouts tragen weiter zum 08/15-Hardcore-Band-Bild bei. Schlecht ist das nicht, herausragend aber auch nicht. Ganz ordentlicher Hardcore mit schönen Vocals.
    7/10

    Eyehategod – Ruptured Heart Theory
    Ein Eyehategod Song von meinem liebsten Eyehategod Album. Ziemlich großartige Wahl, würde ich sagen.
    Dargeboten wird sludiger Stonerdoom vom allerfeinsten. Währen die einführenden Riffs gehämmert werden, werden Töne erzeugt, die mich ein wenig an tuvan throat singing erinnern, und bei denen ich unsicher bin, ob es sich um Rückkopplungsgeräusche oder eine Art Flöte handelt. Oder um tatsächliches throat singing.
    Der Song wälzt extrem langsam und zäh daher, kriecht wie dickflüssige Lava aus den Boxen und zerstört alles, was ihm in die Quere kommt. Die unglaubliche Aggression, die Eyehategod mit sich bringen, spannt einem die Haut, lässt einem das Blut rasen. Mike Williams soll sich bei den Aufnahmen zum Album die Hände aufgeschlitzt haben, um mit seinem Blut Satan und ähnliches an die Wand zu schreiben. Er beschrieb die Aufnahmen zum Album Dopesick als Nahtoderfahrung, und den Namen des Albums als bezeichnend für den Zustand während der Aufnahmesession. Gerüchte sagen außerdem, dass der Mix des Album von einem Methjunkie gemacht wurde.
    Und genau so klingt Ruptured Heart Theory. Der tongewordene, fast fünf minütige Trip, der Selbstzerstörung als finales Ziel hat. Großartige, qualvolles Musik. Sehr anstrengend, sehr emotions-/wutgeladen, sehr krass. Beinahe unbeschreiblich gut.
    10/10

    Aosoth – I
    Mit Aosoth stürze ich in ein schwarzes Loch, aus dem es 7:41 Minuten kein entkommen gibt – und auch nach dem Hören des Songs dauert es einige Zeit, bis man seine Gedanken wieder beisammen hat.
    Aosoth spielen irgendwas zwischen Conqueror und Deiphago, das heißt komplette Schwärze und undurchdringliches Chaos. Blastbeatorkane fegen freudige Emotionen aus, und falls es welche gab, die sich rechtzeitig in Deckung bringen konnten, werden sie von kompromisslosen, dunklen Riffsalven ausgelöscht, begraben unter der rauen, monotonen Stimme, und zwischendurch von zäh-doomigen Parts gewalzt.
    Ich fühl mich schlecht.
    9/10

    Celeste – De sorte que plus jamais un instant ne soit magique
    Meine Güte, was für ein Songtitel. Leider bin ich der französischen Sprache nicht mächtig, weshalb ich keine Ahnung habe, was es heißt.
    Musikalisch gibt es eine Mischung aus (Post-)Hardcore und facefuck-Black Metal, die in einem fast 13-minütigen Epos abwechslunsgreich und in voller Dramatik ausgespielt wird. Nerven zerfetzender Gesang paart sich mal mit schwarzmetallischen Hardcore Riffs – die aktuelle Planks Scheibe lässt grüßen – , mal mit sludigen Schneckentempopassagen, die sogar ein wenig an Neurosis erinnern.
    Das Gemüt wird hin- und hergerissen zwischen aufbrausendem Hass und schwermütiger Trauer.
    Die zweite Songhälfte kommt ohne Vocals aus. Langezogene, doomig-schwarze Riffs wabbern wehmütig durch die Boxen. Vereinzelt setzen Streicher und Pianos elegische Akzente.
    10/10

    Warning – Footprints
    Mit doomigem Black Metal, also wie Celeste aufhörten, geht es bei Warning weiter. Langsame Riffs schäppern schleppen, und niederdrückend durch die Boxen. Bis der Sänger anfängt zu singen.
    Komisch schiefer Klargesang, der mich irgendwie an einige Black Sabbath Aufnahmen erinnert – Asche über mein Haupt – beißt sich mit den düster depressiven Gitarrenriffs. Der Gesang drängt sich sehr in den Vordergrund, sodass das sehr bescheiden gehaltene Schlagwerk kaum noch zu hören ist. Der Sänger singt sich immer mehr in Ekstase, doch statt mich irgendwie mitzunehemen, mich niederzuringen, habe ich ein verzerrtes Grinsen auf dem Gesicht, und ab und an spucke ich einen Lacher aus.
    Mit ein bisschen Interpretation kann man dies nun natürlich als sacruts Intention ansehen, da es das Thema des Sampler sehr gut darstellt, wenn mir hierbei eher zum Lachen, als zum Weinen zu Mute ist – ehrlich gesagt glaube ich aber nicht, dass es beabsichtigt war.
    Damit kann ich einfach nichts anfangen.
    3/10

    Nine Inch Nails – Right Where It Belongs
    Tragisch einsame Pianos läuten Right Where It Belongs ein. Vor plätschernden, noisig-verzerten Gitarren/Bässen spielen sie hypnotisch ihr trauriges Thema immer und immer wieder. Der Sänger hat eine schöne Stimme, die verträumt und nachdenklich klingt. Insgesamt ändert sich in diesem Song nicht all zu viel, doch er ist tragisch, schön und bedrückend zu gleich. Sehr melancholisch, auf Dauer aber leider etwas zu monoton und einfach gestrickt.
    7/10

    Laura – Radio Swan Is Down (Part II)
    Laura spielen simplen, und doch sehr tiefgehenden, undurchdringlichen Post-Rock.
    Langsam kriechend zieht sich das Thema des Songs dahin, eine wunderschöne Melodie, die doch so traurig, trist und beklemmend ist. Ich kann kaum beschreiben, was da passiert… Ich fühle mich erdrückt, doch gleichzeitig schmelze ich in den warmen Klängen dahin.
    Das gefällt mir sehr gut, davon will ich mehr hören!
    10/10

    Oathbreaker – Mælstrøm
    Mælstrøm ist der Titeltrack des gleichnamigen Albums der belgischen Hardcorehüpfer mit der aggressiven Frontdame.
    Doch in diesem Song wirkt die sonst so rotzige Caro allerdings keineswegs wie die schreiende Frau einer knallharten Hardcore Band. Mit sehr schönem, klarem Gesang tönt sie zu einer gedämpft melancholischen Akustik Gitarre. Leider wirkt das Ganze eher wie ein entspannter Track zum Sampler Abschluss, als nochmals die emotionale Schiene zu fahren. Zwar ein schöner Song, aber irgendwie deplaziert, und außerdem sicherlich nicht das Fachgebiet der Belgier.
    5/10

    Fazit Nummer zwei: Die zweite Sampler Hälfte gefiel mir deutlich besser, als die erste. Absolute Kracher waren dabei, wenngleich auch leider wieder ein Ausfall. Niederschmettern, bedrückend, zertrümmernd… Das ist die Erinnerung, die ich aus dieser Samplerhälfte mitnehme, und die meiner Meinung nach häufig sehr gut in das Thema des Sampler passt. Einige der Songs hätte ich selbst wohl auch wählen können.

    #6870221  | PERMALINK

    Tiz

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    Phyrexians Sampler:

    1. JaKa – Punkerpolente

    Oh, Grindcore, naja, zumindest sind mit JaKa die klar besseren der beiden „grossen“ deutschen Grinder auf dem Sampler gelandet, die Excrementory Grindfuckers kann ich gar nicht ausstehen. Und JaKa zeigen auch warum. Der Song hier nimmt sich zwar kaum selber ernst, schafft es aber innert etwas mehr als einer Minute ein kurzweiliges, unterhaltsames Geknüppel abzufeuern, das von seiner Spritzigkeit und den coolen Riffs lebt. Ein äusserst kurzweiliger und unterhaltsamer Einstieg.

    2. Aevangelist – Okkultista

    So sehr ich mich auf das neue Album der Band freue, so wenig habe ich die auf dieser Seite des Samplers erwartet. Aber nachvollziehbar ist es irgendwie trotzdem. „Okkultista“ ist ein äusserst starker und eingängiger Song, der vorallem von seinen eingängigen Gitarren lebt, die man fast schon als schmissig bezeichnen könnte. Dabei bauen Aevangelist – zumindest für mich – ein äusserst einnehmende, düstere Atmosphäre auf, die äusserst packend ist. Die starke Mischung aus Death und Black Metal mit dem finsteren Einschlag erinnert mich etwas an die letzte Necros Christos, überzeugt aber mit etwas mehr Tempo und einem ähnlich geilen Groove. Vorallem die mahlstromartigen Gitarren sind einfach richtig gut und machen „Okkultista“ zu einem der Highlights dieses Samplers.

    3. Maximum The Hormone – Chu Chu Lovely Muni Muni Mura Mura Purin Purin…

    So etwas musste ja kommen. Schon beim Namen lief es mir kalt den Rücken runter und als die ersten Takte einsetzten, wusste ich, dass das die Hölle sein muss. Unglaublich wie schnell dieses Lied bei mir einen Kotzreiz ausgelöst hat, schon dieser „Refrain“ zu Anfang mit dieser ekligen Babystimme hat ausgereicht. Hiervon habe ich mich am meisten gefürchtet und es ist noch viel schlimmer als erwartet. Ich kann solcher „Musik“ einfach nicht ab, sorry. Das klingt für mich als ob man ein bisschen billigen Coremetal und ekligsten, kindischsten Japanopop gekreuzt hat und versucht hat, dies lustig klingen zu lassen. Da geht meine Laune viel eher in den Keller.

    4. Hell Militia – Shoot Knife Strangle Beat & Crucify

    Der Songtitel trifft nach Maximum the Hormone wie die Faust aufs Auge ^^. Aber auch hier gilt das Gleich wie bei Aevangelist, ich hätte es nicht unbedingt auf dieser Seite des Samplers erwartet. Laut Musik-Sammler ist das ein GG Allin Cover, nun ja, das erklärt einiges. Zum Beispiel warum „Shoot Knife Strangle Beat & Crucify“ zwar nicht schlecht, aber auch keineswegs richtig gut ist. Der Song ist ziemlich eingängig gehalten und klingt halt, wie eine Black Metal Coverversion eines Punk Songs klingt: primitiv, roh und ganz ok. Kein Vergleich zu dem, was ich vom letzten Album kenne.

    4. Two Steps From Hell – Fountain Of Life

    Beim Namen habe ich ja schon schlimmsten Dubstep erwartet, doch glücklicherweise bleibe ich hiervon verschont. Der Song beginnt mit angenehm ruhigen elektronischen Beats, bevor eine tolle Violine und rhythmische Streicher einsetzen. Irgendwie verbreitet der Song eher eine melancholische Stimmung, die aber äusserst beruhigend wirkt. Allgemein sind die Streicher wirklich toll und ergänzen sich sehr gut mit den äusserst dezent gehaltenen elektronischen Elementen. Nun brechen Letztere ein bisschen stärker hervor, was aber nicht schlimm ist, dafür setzt auch ein emotionaleres Momentum ein. Oha, Chöre gibt es auch noch, nunja, gebraucht hätte es sie nicht, doch nun erklärt sich wenigstens die Platzierung auf dem Sampler, da nun eine heroischere Stimmung herrscht. Aber nur bis der Chor wieder verstummt und die elektronischen Elemente wieder unterschwellig und angenehm den Song gen Ende leiten. Ein schönes, relativ kurzes Stück Musik, das an dieser Stelle eine wahre Wohltat darstellt.

    6. Babymetal – Uki Uki Midnight

    Alter, ich habe gedacht Maximum The Hormone seien die Hölle gewesen. Das hier ist noch viel schlimmer. Es ist wie Maximum The Hormone, nur dass hier noch ekligster Brostep reingemischt wurde und das Ganze auf Party getrimmt ist. Absolut schrecklich, das habe gerade ein einziges Mal bis zum Ende ausgehalten. In meinen Augen ist das einfach absolute Nullmusik.

    7. Lik – Hate To Be Human

    Auf diesen Song habe ich mich im Vorfeld eigentlich am meisten gefreut, da ich schon lange in die Band reinhören wollte. Der Anfang ist schonmal äusserst vielversprechend, vorallem der treibende Bass erinnert an selige Post Punk Tage. Der Gesang ist zwar eher gewöhnungsbedürftig, passt aber sehr gut zu der zermürbenden Art des Songs, der weiterhin von dieser genialen Bassmelodie getrieben wird. Die Atmosphäre, die Lik von Beginn weg aufbauen, ist bemerkenswert und äusserst einnehmend. Dann folgt eine Art Gitarrensolo, das die geisterhafte Atmosphäre noch weiter treibt. Viel ändern tut sich dann hier nicht mehr, was aber keineswegs negativ ist, auch weil Lik es schaffen, die Atmosphäre bis zum Ende hin aufrecht zu erhalten.
    Der Song ist auf eine einzigartige Weise unglaublich unaufgeregt, wirkt wie ein steter Ruhepol, der kurz vor dem Ausbruch steht. Es lauert ein grosser Schatten hinter „Hate To Be Human“, etwas Schreckliches, das einfach nicht hervorkommt und genau das macht diesen Song äusserst toll. Er ist unbequem, ja fast schon unangenehm und passt perfekt an diese Stelle. Ganz klar mein Highlight dieses Samplers und ein guter Grund, mich weiter mit Lik zu beschäftigen.

    7. Rome – Wir Götter Der Stadt

    Rome sind so eine Band, die ich vom Namen kenne, aber noch nie reingehört habe, was unter anderem daran liegt, dass mir deutscher Neofolk nicht so zusagt. Daher war ich auch überrascht, hier englischen Gesang zu vernehmen, der in der Tat ziemlich gut ist und mich leicht an Anathema erinnert. Auch musikalisch ist das alles andere als schlecht, ein wenig ähnlich wie der Lik Song, doch ein bisschen agiler und umgetriebener. Irgendwie springt mir immer wieder der Anathema Vergleich vor Augen, der in diesem Falle aber als positiv zu werten ist, da Rome eine ähnlich einnehmende Atmosphäre erschaffen. „Wir Götter der Stadt“ ist in der Tat eine sehr positive Überraschung auf dem Sampler, denn auch wenn der Song musikalisch vielleicht nichts herausragendes bietet, ist er ein äusserst atmosphärisches, trauriges Stück Musik, das gernemässig ziemlich schwer zuzuordnen ist, aber von den starken Melodien und dem grossartigen Gesang lebt. Ich bin spontan äusserst angetan!

    9. Har Shatan – Sphere

    Har Shatan sagen mir so ziemlich gar nix, doch beim Namen hätte ich spontan auf was arabisches oder asiatisches getippt. Das kann zwar sein, doch die Musik klingt nicht richtig danach. Was hier geboten wird, ist handfester DSBM wie er im Lehrbuch steht. Schleppende, gequälte Gitarren, eine rauschige, rohe Produktion und schlechte Laune so weit das Auge blickt, so mag ich das!
    Der Gesang erinnert mich an eine bekanntere BM Band, auf deren Name ich gerade nicht komme. Nichtsdestotrotz überzeugt „Sphere“ mit seinen starken Gitarren und der depressiven, bedrückenden Stimmung, die sie in Kombination mit dem Gesang aufzubauen wissen. Har Shatan erfinden das Rad zwar nicht neu, doch „Sphere“ ist nichtsdestotrotz ein starkes, emotionales Stück, das alles hat, was DSBM braucht, eine runde Sache!

    10. The Birthday Massacre – Cover My Eyes

    Ah, Gothic Rock, das hat ja noch kommen müssen. Grundsätzlich bin ich solcher Musik ja eigentlich überhaupt nicht abgeneigt, doch mit The Birthday Massacre hat es bei mir noch nie so recht geklappt. „Cover My Eyes“ demonstriert mir hier nochmals sehr gut, wieso dies so ist. Der Song beginnt mit dezenten elektronischen Elementen, die eigentlich auch die Grundmelodie bilden, so weit so gut so unspektakulär. Der Gesang wird hier von einer Dame gespendet, bei der bei mir leider 0 Emotionen rüberkommen, das klingt extrem gestelzt und bemüht. Die schwelgerischen Gitarren im Refrain sind hier klar das Beste, ansonsten sehe ich einfach nicht, warum diese Band so oft gelobt wird, das hier ist für mich schlichter 08/15 Gothic Rock, der nicht schlecht ist, aber auch überhaupt nicht berührt oder mitreisst.

    11. Nachtmahr – Mörder

    Eigentlich habe ich Black Metal erwartet, zumindest vom Namen her. Entsprechend erstaunt war ich, als ich dann die stampfenden, elektronischen Rhythmen gleich zu Beginn von „Mörder“ vernommen habe und entsprechend elend war mir, als ich den Song fertig gehört habe. Das hier klingt nach Laibach und damit ist für mich eigentlich schon alles gesagt, denn wenn es etwas gibt, was ich nicht ausstehen kann (neben Babymetal und Maximum The Hormone, wie ich heute lernen musste) dann ist es solche Musik. Ich kenne nichtmal den Genrenamen dafür, doch diese Möchtegerndiskomusik ist einfach schrecklich. Diese ekligen, stampfenden Beats sind jedes Mal ein Schlag ins Gesicht und die „Melodien“ sind die Fusstritte in ebenjenes. DAS hier ist der absolute Tiefpunkt des Samplers, ich habe ehrlich gesagt noch selten etwas gehört, das mich mehr abgestossen hat.

    12. Joe Hishashi – The Legend of Ashitaka

    Nach Nachtmahr ist eigentlich alles eine Wohltat, mit „The Legend of Ashitaka“ ist es aber zudem eine angenehme Wohltat. Hier erwartet mich wiederum klassische Musik, die von Streichern lebt. Nunja, das kommt eigentlich immer gut. Ein bisschen erinnert mit der Song mit seiner Schwerfälligkeit an die „Pathétique“, stellenweise von der Melodieführung an „Petr & The Wolf“, was beides sehr gute Referenzen sind. Ansonsten finde ich es immer äusserst schwer, über solche Musik zu schreiben, das sie von ihrem Momentum und den feinen Melodien lebt, die so kaum zu beschreiben sind. Auch mit „The Legend of Ashitaka“ ist dem so. Und auch wenn der Song gegen Mitte ein bisschen mehr Fahrt aufnimmt (aber immer noch an russische Komponisten erinnert, namentlich Shostakovich) bleibt diese Melancholie und dieser leichte Pathos bestehen. Ein schönes, bewegendes und emotionales Orchesterstück.

    Fornost – Birkenwald

    Kommen wir zum klar längesten Stück des Samplers. Rein vom Namen her habe ich hier zwar Pagan Black Metal erwartet, doch eröffnet wird „Birkenwald“ von einer tollen, leicht folkloristischen Akustikgitarre und einem Männerchor. Der Anfang beschwört Winterbilder und eine unglaublich beruhigende, melancholische Atmosphäre herauf. Vorallem der Gesang, der gleichzeitig kraftvoll und emotional klingt, weiss hier zu überzeugen. Fornost scheinen sich dem Neofolk verschrieben zu haben und erinnern mich leicht an das, was ich von Vali kenne. Auch Tenhi scheinen hier durch.
    Dann ebbt der Song ab, Winterwinde wehen und es scheint, dass sich Fornost hier auch bei Fields Recordings ausgetobt haben, was angesichts der Atmosphäre aber äusserst passend ist. Und weiterhin leitet die melancholische Akustikgitarre den Hörer durch die einsame, kalte Welt des Birkenwaldes. Und auch wenn hier eigentlich gar nicht viel passiert, ist „Birkenwald“ ein wunderschönes, einnehmendes und berührendes Stück Musik, das neben dem Lik Song klar das Beste des Samplers ist!

    14. Nana Mizuki – Hime Murasaki

    Und nochmals Japan, dieses Mal wenigstens kein Kinderlied, sondern eine richtige Erwachsene, die singen darf. Und musikalisch klingt das auch schon um Welten ernster und erinnert sogar leicht an Doom Metal. Nunja, das mit der singenden Erwachsenen muss ich wohl nochmals relativieren, denn auch wenn Nana Mizuki hier klar eine ernste Vorstellung abliefert, klingt sie wie eine 20-jährige russische Popqueen. „Hime Murasaki“ lebt wohl vom Gesang der Dame, das einzige Problem ist, dass mich dieser Gesang überhaupt nicht berührt. Da kommt bei mir keine einzige Emotion an, gar nichts. Nichtsdestotrotz ist „Hime Murasaki“ ein kompositorisch gutes Stück, das vorallem im Refrain fast schon zu schmissig und eingängig ist, bei mir aber links rein- und rechts wieder rausgeht.

    15. Zeraphine – Be My Rain

    Nur noch ein Stück, dann habe ich die Achterbahnfahrt, die mir Phyrexian zusammengestellt hat, überstanden. Und mit Zeraphine scheint hier ein bekannterer Vertreter den Schluss machen zu dürfen, denn obwohl mir der Name nicht geläufig ist, kommt mir „Be My Rain“ extrem bekannt vor. Nun, dem sei so, insgesamt bietet sich hier wiederum ein solides Stück Gothic Rock, das vorallem vom starkem Gesang und dem extrem eingängigen, aber ziemlich tollen Refrain lebt. Vorallem aber hat es mir die dezent im Hintergrund hörbare Violine angetan, die wirklich super ist. Ansonsten ist „Be My Rain“ ein typischer Strophe-Refrain-Strophe Song, der keine Bäume ausreisst, aber dennoch mit einigen tollen Features überzeugt.

    Fazit:
    Phyrexian hat das Samplerthema fast schon zu wörtlich genommen, zumindest für meinen Geschmack. Neben absolut unhörbarer Musik finden sich hier auch zwei Perlen und viel okayes bis gutes Zeug. Spass gemacht hat es trotzdem und mit Lik und Fornost habe ich zumindest zwei tolle Entdeckungen, die ich mitnehme und drei neue Namen auf meiner roten Liste.
    Dafür bedanke ich mich an dieser Stelle und möchte nochmals sorry für die drei Verrisse sagen (auch wenn ich sie als verdient ansehe ^^)

    #6870223  | PERMALINK

    Leo-suomi

    Registriert seit: 16.03.2010

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    So, dann mal der erste Teil Pazis Samplers.

    Von unbedingter Lebensbejahung zu bedingungsloser Existenzverneinung in 3 Akten:

    I. „Bunt ist das Dasein und granatenstark!“ – Bill und Ted
    „Recognize this as a holy gift and celebrate this chance to be alive and breathing.“ – Tool – Parabola

    Sleepmakeswaves – One Day You WillTeach Me To Let Go Of My Fears

    So, der Name dieser Band ist mirbekannt, allerdings habe ich bisher noch keinen Ton von ihr vernommenund weiß auch nicht, in welchem Genre sie einzuordnen ist. DerAnfang des Songs mit leicht bescheuertem Namen ist durch ruhige, voneinem gekonnt wirkenden Spannungsaufbau geprägtenGitarrenspielereien gekennzeichnet, die das Ganze gleich in denPost-Rock-Bereich zu drängen scheinen. Irgendwann kommen dannallerdings etwas härtere Gitarrentöne hinzu und ich frage mich, obich mich nicht vielleicht mit meiner frühen Einordnung getäuschthabe, doch kurz darauf ertönen auch schon Streicher, die einezufrieden-melancholische, schwelgerische, eben typisch post-rockigeMelodie anstimmen. Ja, der Song läuft dann auch so weiter, espassiert nicht viel, außer dass die Band dem gängigen Schemafolgend die Melodie weiter empor schraubt, um dann in einemQuasi-Höhepunkt zu enden. Spannend finde ich das alles allerdingsganz und gar nicht. Dafür ist die Melodie womöglich auch einfach zunichtssagend bzw. fast schon etwas nervig. Darüber hinaus vermag esder Song auch nicht, sonderlich positive Emotionen in mir zu wecken.Vielmehr schwebt er emotional eben weitestgehend in diesem schwerdefinierbaren Grenzbereich zwischen Melancholie und rosaroterGlückseligkeit, der vielen, größtenteils zu den schlechterenVertretern dieses Genres gehörenden Post-Rock-Bands zumindest meinemEmpfinden nach so eigen ist. Außer Langeweile und leichteGereiztheit verursacht der Song bei mir also nichts Besonderes mehr.4,5/10

    Infected Mushroom – Heavyweight

    Dieser Name sagt mir überhaupt nichts,allerdings erwarte ich natürlich gleich etwas, das möglicherweiseeher in die psychedelische Ecke geht. Dem ist dann auch so,allerdings ist der Song dann in einem doch etwas anderen Genrebeheimatet, als ich erwartet hatte. Gleich zu Anfang wird es nämlichelektronisch und nach einigen unmelodischen Klängen ertönt eineorientalisch anmutende Stimme (wobei ich mir nicht mal sicher bin, obes sich tatsächlich um eine Stimme und nicht um eine elektronischeSpielerei handelt), die eine etwas entrückte Melodie anstimmt. DerSong trudelt so vor sich hin (man versucht offenbar ein bisschen,unterschiedliche Elemente einzubinden) und ich frage mich einbisschen, was zum Teufel das eigentlich sein soll bzw. was genau dieBand eigentlich von mir will. Es gibt jedenfalls immer mal wiederBreaks, neue Melodien , neue Elemente und Spielereien, sodass man derBand zumindest nicht nachsagen kann, wenig abwechslungsreich zu sein.Leider komme ich nicht umhin das Problem zu beschreiben, dass ichinsgesamt mit der Musik überhaupt nichts anfangen kann. Ich kann derBand zwar nicht einmal das Gespür für interessante Melodien undeinen gelungen Songaufbau absprechen, aber im Gesamten ist das fürmich einfach zu viel des Guten. Spätestens als am Schluss ein immerdichter werdender Sound aufgeboten wird, um einen passenden Höhepunktzu kreieren, wirkt das Gebotene auf mich eher wie eine Satire (ohnedass die Musik besonders lächerlich oder absolut unerträglichwäre). Keine Ahnung, wo der Zugang zu dieser Musik versteckt ist,ich finde ihn jedenfalls nicht. 3,5/10

    Ozric Tentacles – Spacebass

    Es geht gleich elektronisch weiterund mir schwant schon Übles, da der Songanfang mich ziemlich starkan den „Infected Mushroom“-Song erinnert. Hier wird allerdingsein etwas entspannterer Beat geboten, zu dem dann nach und nachkleine psychedelische Elemente hinzustoßen. Spätestens nach 2Minuten frage ich mich, ob der Song nicht vielleicht einem Samplerder besten Fahrstuhlmusik entnommen wurde, da das hier Dargebotenefür mich ziemlich genau so klingt, wie ich mir Fahrstuhlmusik(zugegebenermaßen in der etwas ausgefeilteren Variante) vorstelle.Stilistisch schließt es ziemlich gut an den vorangegangenen Song an,allerdings mit dem Unterschied, dass hier wirklich nichts gebotenwird, was ansatzweise interessant sein könnte. Es plätschert so vorsich hin, einen Songaufbau der offensichtlich auf einen Höhepunktzusteuert, wie das bei „Infected Mushroom“ der Fall war, gibt eshier definitiv nicht. Nach der Hälfte des Songs bin ich schonziemlich genervt und frage mich, warum sie das Ganze auch noch solang ziehen mussten. Der Versuch, mit unterschiedlichen Elementenirgendwie Spannung in diese unfassbar nichtssagende Musik zu bringen,misslingt leider vollständig und so bin ich mehr als froh, als derSong nach über 9 Minuten endlich seinem Ende entgegenplätschert.Nicht gut. 3/10

    Sigur Rós – ()

    Die erste Band dieses Sampler, mit derich etwas mehr anfangen kann, was allerdings nicht bedeutet, dass ichmich mit ihrer Diskographie besonders gut auskenne. Was ich von ihnenbisher gehört habe, klang für mich zumindest nach gekonntemPost-Rock der etwas besseren Sorte. Hier geht es erst mal sehr ruhigund langsam mit Piano-Klängen los, die eine recht melancholische,mir allerdings irgendwie bekannt vorkommende Melodie hervorbringen.Nach zwei Minuten stimmt dann eine wehmütige Stimme einen passendenGesang an, wenngleich mir persönlich die Stimme etwas zumodern/hoch/indie-mäßig (ja, diese drei Attribute passen tollzusammen) klingt. Nichtsdestotrotz ist die Musik durchaus gefälligund der Minimalismus bewahrt die Band auch etwas davor, allzu sehr inden Kitsch abzudriften, was allerdings nicht bedeutet, dass manerwarten sollte, hier von Kitsch völlig verschont zu werden. Da ichaber mit Kitsch in Maßen kein Problem habe, kann ich mir diese Musikdurchaus ganz gut anhören, obwohl ich mich schon frage, wo genau duda irgendetwas fröhliches, getriebenes ausmachst. Der Song ist zwarnicht tieftraurig, aber er bewegt sich im nicht allzu breitenSpektrum der von Post-Rock mit Vorliebe verbreiteten Emotionenunzweifelhaft im etwas weniger bunten Bereich. Insgesamt ein nettesLied, aber nichts, das mich zum Kauf des Albums bewegen würde (wassich allerdings ändern könnte, wenn noch mehr Songs dieser Gütedarauf zu finden wären). 6,5/10

    And So I Watch You From Afar – ALittle Bit Of Solidarity Goes A Long Way

    Als nächstes ein Song der sich aufeinem Album befindet, das ich vor längerer Zeit mal auf meinenEinkaufszettel gesetzt habe, weshalb ich annehme, dass er mir durchauszusagen könnte. Los geht es mit Gitarrenspielereien (wer hätte esgedacht), die gleich eine wohlige, etwas hyperaktive (also zum Themavermutlich bestens passende) Atmosphäre verbreiten. Besonders gutgefällt mir, dass durch die grundsätzlich absolut positive Stimmungauch immer so ein ganz klein wenig Wehmut mit durchscheint, dieallerdings niemals voll in Erscheinung tritt. Das Ganze ist eineabsolut kurzweilige Angelegenheit, weshalb es auch passend ist, dassder Song nach etwas mehr als drei Minuten gleich schon wieder vorbeiist. Am ehesten erinnert mich das Gehörte wohl an Scale The Summit,die zumindest für meine Laien-Ohren einen ganz ähnlichen Stilpflegen. Da ich allerdings auch bei denen schon Schwierigkeiten habe,mir diesen Sound auf Albenlänge anzuhören, ist wohl fraglich, obdas bei ASIWYFA anders sein wird, aber versuchen werde ich’s wohlmal. 7/10

    Anthrax – Safe Home

    Zum Abschluss des Samplers geht’sdann mal in den thrashigen Bereich. Allerdings klingt das, wasAnthrax mit diesem Song hören irgendwie keineswegs wie das, was inmeinem Kopf allgemein so als Thrash abgespeichert ist, was allerdingsmit ziemlicher Sicherheit daran liegen mag, dass ich mit besagtemGenre unfassbar schlecht auskenne und von etwaigen Spielarten undStilunterschieden im Grunde keinen blassen Schimmer habe. Zumindestder Refrain klingt für mich allerdings eher wie ein gewöhnlicherRock-Song, der auch mal im Radio laufen könnte. Die Strophen sind daschon etwas unmelodischer, möglicherweise auch metallischer, was sieallerdings keineswegs besser machen. Vielmehr sind sie das, was michan diesem Song am meisten stört. Jedenfalls empfinde ich dieStrophen als ziemlich langweiligen, in Kombination mit derbescheuerten Stimme sogar nervigen Mist. Den Refrain finde icherstaunlicherweise gar nicht mal so schlecht. Immerhin klingt ertatsächlich mal wirklich recht fröhlich. Der Umstand, dass erfröhlich klingt und mich zudem auch noch an Radio-Rock-Songserinnert, macht es mir dann noch etwas schwerer verständlich, warumich dem Refrain sogar etwas abgewinnen kann. Anscheinend ist eseinfach Zufall, dass gerade diese simple Melodie mich zumindest ineinem gewissen Maße anspricht. Weil da leider auch noch diebescheuerten Strophen sind, gibt’s trotzdem nicht mehr als 4,5/10

    Edit: sorry, keine Ahnung, was jetzt mit den scheiß Leerzeichen passiert ist.

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    Hati

    Registriert seit: 15.02.2011

    Beiträge: 4,571

    Ich hatte den Sampler von Clemente, der sogar 16 Tracks beinhaltete. Dies ist Part 1:

    01. Kate Nash – Mansion Song
    Los geht’s mit einer Songwriterin, deren Name ich hier schon oft gesehen habe, aber bisher immer gemieden habe, da ich nie der große Fan von sowas war. Falls die Musik von KN ständig so klingt, sollte ich das vielleicht mal ändern. Die erste Hälfte ist ein sehr impulsiver Rant-Monolog (ich vermute dabei, dass es die Dame selbst ist?) mit britischem Akzent und leitet ein rhythmisches Getrommel ein. Die ersten Gesangslinien erinnern dabei an „Frère Jacques“, diese werden jedoch stark verzerrt dargeboten und insgesamt fühlt sich der ganze Song auch sehr rustikal und blechern an. Dies ist jedoch keinesfalls negativ gemeint, da dabei die eisige Stimmung des Anfangs gut weitergeführt wird. Die Muße zu entschlüsseln, woher die Erregtheit kommt, hatte ich leider nicht, denn das ist für mich zwar ein sehr gut gewählter Opener, der schon mal eine gewisse Grundverwirrung an den Tag legt, aber als eigenständigen Song würde ich den erstmal mit Vorsicht genießen. Mich hat nur überrascht, dass ich mit solcher Musik vielleicht doch mehr anfangen könnte, als ich dachte, aber per se geflasht bin ich leider dann doch nicht.

    02. The Quintet – Salt Peanuts
    Es geht weiter mit Jazz und das ist einer der wenigen Songs, die mich weniger packen. Als ich den Sampler im anderen Thread so gelobt hatte, wollte ich damit ausdrücken, dass so ein Song hier stets von einem guten Geschmack zeugt, aber ich könnte niemals einen Sampler erstellen, der solche Stücke beinhalten würde. So wird hier „Salt Peanuts“ gespielt, was zuvor noch von einem netten Ansager angekündgt wird. Die Trompete nimmt das Ruder in die Hand und trötet sich die erste Hälfte durch die sehr loungige Chillout-Musik. Das Problem für mich bei derartiger Musik ist, dass sie für mich nur an bestimmten Orten oder bestimmten Momenten als Unterlegung gut passt, wie zum Beispiel in so einem Sampler, aber auch hier bin ich mir sicher, dass ich ansonsten nicht mehr oft auf das gute Quintett zurückgreifen werden kann. Es gibt dann noch einen Part, bei dem das Piano in den Vordergrund rückt und später gibt es noch ein Drum-Solo. Am Ende kommt dann das schrille Trompeten-Thema zurück und im Einklang mit der Holzblasmelodie auch ein letztes „Salt Peanuts, Salt Peanuts!“-Gerufe. Jazz, der nichts falsch macht, aber für mich einfach zu traditionell und klassisch klingt.

    03. The Mars Volta – Day Of The Baphomets
    Niks Review zu TMV hat mir erstmal Angst gemacht, aber ich scheine wohl einen besseren Song der Truppe abgekriegt zu haben. Clemente beglückt mich hier mit einem Zwölfminüter, der die jazzige Atmosphäre vom Vorsong aufgreift und in ein modernes Prog-Gewand integriert. Die Vocals haben mich sehr erstaunt, da ich diese bei anderen Interpreten normalerweise unerträglich finde, aber hier in seinen hohen Tönen doch auf Anklang bei mir stößt. Der Song hat insgesamt einen sehr spannenden Verlauf, bei dem er immer wieder irgendwelche Spielereien aus dem Hut zaubert, und damit immer interessant bleibt. Soviele überlagerte Gimmicks bin ich normalerweise nur von Bands wie Sigh gewohnt, aber das erklärt wohl, wieso es mich so sehr bei Laune hält. Nachdem der Anfang so euphorisch und quirlig klang, kommt erstmal ein Saxophon-Gitarren-Tandem-Solo und bringt nochmal neuen Schwung rein. Man merkt schnell, dass zwar viel im Hintergrund passiert, aber die Grundstruktur schön überschaubar bleibt und damit nicht überfordernd wirkt, wie man denken könnte. Der Sänger singt ständig mit überlagerten Vocallines, was ich ziemlich amüsant finde, da diese einen weiteren Freakfaktor in die Musik bringen. Im letzten Abschnitt spielen funkige Synths mit rein, Gitarrensoli und etwas Geschreddere und machen den Song zu einer sehr spaßigen Extravaganza. Sogar ein Percussion-Solo findet seinen Weg in die letzten Minuten, aber die letzten Worte gehören den mausartigen Kopfstimmenvocals und dem Anfangsmotiv. Wohl mein Highlight der ersten Samplerhälfte.

    04. Deathspell Omega – The Shrine Of Mad Laughter
    Die Musikmaschine, die bis eben noch präzisiös lief und verschiedenste Musikparts melodisch ineinander übergehen ließ, zerbricht jetzt an diesem Song. Als hätte man einen Schraubenschlüssel zwischen zwei Zahnräder geworfen, verschiebt sich alles zu einer neuen Dissonanz, die man von DsO zwar schon kennt, aber einen schönen Kontrast zu dem eher fröhlichen Song zuvor bildet. Wilde Riffwirbel zischen einem ins Gesicht während einzelne Frickeleien nach Gejammer gesichtsloser Geister klingen. Nach Lachen sollte einem hier eigentlich nicht zumute sein, denn die vertrackten Melodien versetzen einen eher in Ehrfurcht. Ein schwarzmetallischer Breakcore-Song sozusagen, so bleibt der Song nämlich ständig instabil und wird durch einzelne Gitarrenanschläge in eine andere Richtung geschoben. Zwei ruhige Intermezzos wiegen den Hörer zwar in Sicherheit, aber man sollte bei DsO ja stets mit allem rechnen. Das Monster geht nämlich nicht wirklich ins Bett am Ende sondern macht nur ein Auge zu und faked ein paar Schnarchgeräusche. Beim zweiten Mal gibt es danach zwar noch ein letztes Grummeln, dann ist es aber wirklich vorüber. Ein schöner Song, der mir mal wieder zeigt, dass ich die Band öfter hören sollte.

    05. Can – Peking O
    Beim ersten Durchlauf haben Can schon sehr überrascht. Was als ruhiger Krautrock begann, entwickelt sich nach und nach zu einem bekloppten Chaoswürfel, bei dem elektronische Spielereien, die ich bisher nur bei Künstlern wie Nurse With Wound genießen durfte, aus allen Ecken in den Song geworfen werden und die Musik dadurch schwer beschreibbar machen. Die Produktion klingt so, als würde der Song mindesten 30 Jahre alt sein, weshalb ich verstehen kann, wieso ich über die Band lesen kann, dass sie als Pioniere gelten. Sphärische Ambient-Parts wechseln sich mit schrillen Quietschtönen, Geplapper und Gerufe der Bandmember und weiteren undefinierbaren Synth-Effekten ab. Ein Song, der mich auch nach mehreren Durchläufen zwar auf Unterhaltungsebene begeistern kann, aber mir musikalisch dann doch zu sehr an mir vorbeigeht. Woran es genau liegt, kann ich nicht mal sagen, da es mich stellenweise auch sehr an Zeuhl erinnert. Auf dem Sampler erfüllt er jedoch eine gute Übergangsrolle, um aus dem dunklen Schrein des verrückten Gelächters in eine klassischere Rock-Idylle zu führen.

    06. T-Bone Walker – Left Home When I Was A Kid
    Das tönt wie ein Song, den jeder mal irgendwann gehört hat. Ob es jetzt aber wirklich ein Klassiker ist, und ich bin gut darin Klassiker nicht zu kennen, oder nur nach einem klingt, kann ich jedoch nicht sagen. Spontan würde ich die Musik dem Bluesrock oder so zuordnen, aber das ist alles viel zu traditionell für mich. Wie bereits bei „The Quintet“ fühle ich mich wie in einer unfreiwilligen Fahrt mit einer Zeitmaschine. Retrokram, der für mich als Soundtrack durchgeht, aber der gute T-Bone Walker kann mir sonstwas über sein Leben erzählen, wirklich packen wird mich das in diesem Leben nicht mehr. Und wieder kann ich das Clemente nicht wirklich ankreiden, weil es eigentlich nach einem zeitlosen Evergreen klingt, aber da bin ich wohl einfach zu stur um außer allgemeinem Lob, auch noch ein persönliches Daumen-Hoch draufzulegen. Bei diesem Song wurde mir bewusst, dass andere User das sicher viel besser wertschätzen könnten als ich, weshalb ich den Sampler weiterempfohlen habe.

    07. Peter Doherty – A Little Death Around The Eyes
    Der Songtitel sagt bereits alles aus, was ich von dem Interpreten bisher wusste: diese Augenringe aus den Nachrichten vergisst man nicht so leicht. Was der Typ privat treibt und dass ich darüber urteilen muss, lasse ich mir jedoch nicht von irgendwelchen Boulevardblättern aufdrängen, weshalb ich relativ neutral zu dem Typen stehe. Der Song ist wieder sehr kurz und hat einen beschwingten Unterton, der die tragende Säule bildet. Sanfter Bass, Mundharmonika und Streicher tanzen um die träumerischen Vocals umher, was mich jedoch mal wieder eher kalt lässt. Es ist zwar gut gemacht, aber ein Fan von derartigem Indierock (oder was das sein soll) war ich ebenfalls noch nie. Mein Feuerzeug bleibt zumindest in der Tasche, wenn ich ihn aus irgendwelchen Gründen mal live sehen sollte.

    08. The Doors – You’re Lost Little Girl
    Den Abschluss dieses ersten Parts bilden die Rockklassiker schlechthin, The Doors. Sehr einfache und schnell ins Ohr gehende Melodie, die mir auch schnell zeigt, wieso man diese Musik auch heute noch ohne Bedenken hören kann. Ich respektiere Gruppe nämlich dafür, so zeitlose Kompositionen in ihrem Repertoire zu haben, doch scheitert es mal wieder an meinem Desinteresse und so fühle ich mich beim Songtitel direkt angesprochen. In dieser Welt des allgemeingültigen Faktums, dass The Doors eine großartige Rockband ist, fühle ich mich in der Tat wie ein verlorenes kleines Mädchen und so kann ich wieder nur sagen, dass es zwar gut in den Sampler passt und die Stimmung vom Peter Doherty-Song konsequent weiterführt, aber mehr auch nicht. Oldschool-Freunde werden hier sicher mit den Zähnen knirschen, aber man kann es eben nicht allen Recht machen.

    So, jetzt auch Part 2:

    09. Occvlta – Staring At The Lake
    Als nächstes steht ein rauhbeiniger Black Metal-Song an, der zwar mit Blastbeats beginnt, aber schnell in einen doomigen Swing, mit kultigen Fanfaren im Hintergrund, gerät. Occvlta scheinen eine deutsche Underground-Band zu sein, die Clemente wohl mal live gesehen haben muss, anders kann ich es mir nicht erklären, wie er auf diese gestoßen ist, denn ich merke, mir fehlt wohl irgendein Bindeglied um in die Musik einzutauchen. Die Riffs funktionieren zwar, aber sie bleiben oft sehr schleppend und der Gesang hört sich für mich eher danach an, als ob jemand einfach nicht die Lust hatte, typisches Gekeife einzustudieren. Ein behäbiger und schummriger Song, der mich jedoch nicht in irgendeine melancholische Mitternachtstrance versetzt.

    10. Burning Witch – Sacred Predictions
    Wir bleiben in Deutschland und es geht genauso midtempomäßig weiter: Kenner rümpfen hierbei jetzt vielleicht die Nase, aber mich erinnert das Feeling, die Palmmutes und der Rhythmus des Sängers total an späte Celtic Frost (bzw. Tryptikon). Ein essentieller Interpret, keine Frage, aber ich persönlich wurde noch nie warm (hihi, warmwerden mit Celtic „Frost“) mit denen. Von daher erkenne ich die Hommage als solche an, muss ansonsten abwinken.

    11. Swans – Cop
    Die Schwäne sind mir ja bereits ein Begriff, aber auch hier lässt sich Clemente nicht lumpen und wählt einen sehr alten Song eines mir noch unbekannten Albums der Truppe. Das Doomige vom Vorsong wird durch einen langsamen Drumbeat und fuzzigen Gitarren sofort in eingängigen Industrial umgewandelt. „Eingängig“ soll hier eher heißen, dass der Song keine Haken schlägt oder sich durch irgendwelche Entwicklungsstufen bewegt: Vocals, die wie von weit, weit weg klingen und gelegentliche Samples von metallischem Geklirre oder Geschlage geben dem Song einen psychedelischen Touch und irgendwo auch einen bedrohlichen Unterton. Insgesamt ein sehr überschaubarer Track, aber das ist leider nicht die Seite der Band, die mich auf „Children Of God“ überzeugt hat. Aber ich will den Song nicht wieder aus dem Kontext reißen, es geht immer noch um den Sampler und da muss ich sagen, baut „Cop“ eine gute Brücke aus dem schroffen Doompart und führt mit seiner blechernen Kaputtheit eindringlich in die Endphase.

    12. Nico – Frozen Warnings
    Ich kenne Nico ja nur von der sehr bekannten Kollaboration mit The Velvet Underground und weiß sonst nicht, was sie als Solo-Künstlerin so „verbrochen“ hat. Problem hier ist einfach, dass der Instrumentalpart nach lieblichem Ambient klingt, den ich mir gerne zur Gemüte führen würde. Dass der Song schon so einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat, hört man ihm schon deutlich an, aber dann gibt es ja noch den Gesang der guten Dame und der gefällt mir leider weniger. Ihre Stimme ist sehr tief und sie weiß sie auch gut zu nutzen, um fulminant zu klingen, aber mir gibt das nichts, da hätte mir eine Instrumentalversion besser getan. Wer jedoch mit dem Gesang klar kommt, kann sich auf vier entspannende Minuten voller Flaum, Schaum, zarten Synthies und elegischen Gesangslinien freuen.

    13. Blue Angel Lounge – Desert Shore
    Ich hätte wetten können, dass dieser Song gar nicht so viel später als „Frozen Warnings“ entstanden ist, aber BAL greifen lediglich die Wurzeln des Psychedelic Rocks auf um ihn im zeitgenössischen Gewand. Es geht schnell ins Ohr und was einem als erstes auffällt, ist, dass es kein Schlagzeug zu geben scheint, sondern der Grundtonus vom Bass und gelegentlichen Tamburinschlägen gelegt wird. Hier ist mein einziger Kritikpunkt, dass es viel zu kurz ist und ich daher mal in das Album reinschnuppern sollte. Gefällt mir so mit am Besten aus der zweiten Samplerhälfte: Die Melodie klingt wehleidig und passt gut zum hallenden Gesang, was ziemlich gut miteinander harmoniert.

    14. Pink Floyd – A Saucerful Of Secrets
    Der längste Song stammt von den Prog-Königen Pink Floyd, mit denen ich erst seit Kurzem Freundschaft geschlossen habe. Eine der wenigen Klassikerbands, bei der ich noch einiges nachholen will und so wurde ich mal wieder daran erinnert. Es wird im ersten Drittel mit elektronischen Spielereien eine wirre, aber auch verlockende Atmosphäre aufgebaut, die im zweiten Drittel mit mehr Instrumenten fortgeführt und zum Ende hin in ein sehr sanftes und erhabenes Ende mündet. In der Mitte wirkt alles noch sehr zerfahren und unruhig, aber wenn die (Synth?)Orgel einsetzt, während der Rest komplett stillgelegt wird, ist das ein sehr eindrucksvoller Abschluss. Für diesen Aufbau allein hat der Song viel Lob verdient, denn das hätte für mich auch der Samplerschluss sein können. Kein Gesang, kein Riff, das dazwischenfunkt, kein Schlagzeug, am Ende ist alles einfach friedlich, die Orgelpfeifen ertönen, Background-Chöre gesellen sich dazu und fertig ist ein sehr ansehnlicher Song, der mit zu meinen Lieblingen des Samplers gehört.

    15. Entrance Band – Valium Blues
    Jetzt wird es aufeinmal überdreht und euphorisch: Mal wieder was psychedelisches und diesmal ist eine Violine im Vordergrund, die mit ihrer Melodie durch den vernebelten Song fidelt und eindeutig die Fäden in der Hand hält. Sie bleibt zwar stets gleich, dafür wabert und vibriert der ganze Rest. Der Bassspieler glitscht über die Saiten und der Frontmann heult, jault oder bedient sich gemäßigterem Gesang, was zwar alles erstmal sehr chaotisch wirkt, aber durch die Fidel zusammengehalten wird und eine recht spaßige und bewusstseinserweiternde Dynamik entwickelt. Der Song vergeht so wie im nu und macht dabei ununterbrochen Laune, auch wenn auf schwere Gitarren verzichtet werden, was ich auf Dauer weniger gewohnt bin. Valium Blues war nochmal ein letztes Aufbäumen, denn jetzt geht es zum letzten Track des Samplers.

    16. Libertines – I Get Along
    Tja, das ist der tragischste Part des Samplers, denn dies ist wohl der mir unliebsamste Song. Drei Minuten lang wird scheppernder Rock’n’Roll mit Singalong-Chorus und simplistischen Riffs geboten, was ich leider überhaupt nicht ab kann. Ich sehe es als locker-flockigen Rausschmeißer an, das erkenne ich zumindest als Idee für den Sampler, aber der Track an sich ist für mich leider eine Totgeburt, denn bereits nach 3 Sekunden wusste ich, dass das nicht mein Song ist. Schade zwar, aber dafür hatte ich sonst meinen Spaß und werde mich mit einigen Künstlern noch genauer beschäftigen müssen.

    --

    Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
    Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.
    #6870227  | PERMALINK

    sacrut

    Registriert seit: 03.12.2008

    Beiträge: 853

    Ich habe Enemy of Gods Sampler zugeordnet bekommen. Uns erwartet hier Hardcore, Metalcore, bissl Screamo und Blackmetal -.- . Auf ersten Blick mag davon vieles ähnlich bis komplett gleich klingen, bei mehrfachen durchlauf haben sich allerdings manche Perlen herauskristallisiert und andere Tracks sind schon fast unhörbar geworden.. Die Aufsplittung ist, wie bei meinem Sampler, in zwei Teile vorgenommen worden; „Fröhlich, getrieben bis hoffnungsvoll“ und „Aufgewühlt, depressiv bis verzweifelt“. Nun, fangen wir an:

    „Fröhlich, getrieben bis hoffnungsvoll“

    01. The Story So Far – Swords and Pens

    Der Sampler beginnt mit 100% guter Laune. Poppig smoother Punkrock schallt einem direkt aus den Speakern entgegen. Das ist so Mucke, die ich hören würde wenn ich mit Kumpels zu irgendnen See fahre und draußen super Wetter ist.
    Der Track beginnt mit kurzem, wuchtigen Gitarrenvorspiel und läuft weiter mit einem Punkigen ufta ufta vom Schlagzeug. Die gute Laune vermittelt hierbei der Sänger, ist zwar absolut keine außergewöhnliche Stimme, passt sich jedoch super an die Instrumente an und betont Höhen und Tiefen des Songs. Der Refrain wird von einem Gangshout eingeleitet und läd direkt zum mitsingen ein. Dank der einfachen Songstruktur kommt danach gleich die zweite Strophe gefolgt vom zweiten Refrain. Hier wird nicht viel Wert auf anspruchsvolle Musik gelegt, was aber auch absolut legitim ist und, gerade bei dieser Art von Musik, auch absolut scheiße rüberkommen würde wenn es nicht so ist.
    Von daher kann ich nur sagen das der Track perfekt als Opener gewählt wurde, gute Laune vermittelt hat und Lust auf den Rest vom Sampler verursacht hat! Die Mucke kommt bei diesem Wetter ins Auto 😉

    02. Title Fight – Memorial Field

    Das nächste Lied hingegen klingt da schon um einiges anders. Soundtechnisch erwartet uns hier nicht ganz so viel wie beim ersten Track. Title Fight machen, genau wie The Story So Far, Pop Punk mit ner leichten melo. Hardcore Note. Songstruktur ist die gleiche, nur wird hier weniger Wert auf Emotionen und eben guten Sound gelegt. Die Vocals kann ich mir in ner typischen rotzepunk Band super vorstellen, aber nich hier.. der Gute wirkt n bisschen unbeholfen mit seiner Aufgabe. Und auch die Gitarren klingen, wenn sie denn mal eine begleitende Melodie spielen, ziemlich wacklig und eher schlecht als recht. Wäre für mich ein Grund, nur Powerchords zu schraddeln.. aber seis drum. Das Gesamtbild fällt dann doch eher mager aus und meine gute Laune vom ersten Track ist dann auch einiges gedämpft worden. Mal schauen ob sie nochmal hochgezogen wird

    03. Climates – What Means The Most

    Ach du liebe Güte, was ist das denn? Bullet for my Valentine vs. meine erste Core Band? Climates machen normalen Metalcore, der durchschnittlicher nicht sein kann…
    Es geht mit wildem Geschraddel los, kurzer Break in dem beide Gitarren belanglose Melodien vor sich hin fiedeln und dann setzt dieser aggro- brüllaffen- metalcore- Gesang ein. So zieht sich dann die ganze erste Strophe in die Länge, bis n kleiner Moshpart, gefolgt von nem 2step Part, zustande kommt und vom Refrain gleich wieder bei Seite geschuppst wird. Klingt halt alles wie schon 1000 mal da gewesen. Nach dem Refrain geht das Spiel von vorne los, nur wird hier eine kleine Bridge eingebaut, in der Gangshouts mit normalen Vocals abwechseln. Aber egal wie emotional es auch gewollt sein mag, der Sänger plärrt mit vollem Organ weiter und scheißt auf jegliches feeling. Ich weiß nicht ob es nur mir so geht, aber mich macht diese Mucke ziemlich nervös.
    Jetzt ist auf jeden Fall meine ganze Sommerstimmung vorerst komplett futsch. Na schaun wir mal was da noch so kommt

    04. Basement – Crickets Throw Their Voice

    Crickets Throw Their Voice beginnt mit smoothen Gitarrenspiel, welches sich auch durch den ganzen Track zieht. Gesang kommt dazu, der anfangs ziemlich stark nach Beatsteaks klingt, najo und das wars auch schon vom Track.. da passiert absolut überhaupt nichts. Ok sorry, es kommen mal ruhige zehn Sekunden vor, aber sonst ist das einschlafen pur. Frage mich hier wirklich warum das denn als „gute Laune“ Mucke angesehen wird. Ich seh sowas als „ich bereite mich aufs Schlafengehen vor und putz mir gerade die Zähne“, denn länger als beim Zähneputzen kann ich das auch wirklich nich hören.

    05. Modern Life Is War – Self Preservation

    Tja und mit Modern Life Is War bekommen wir ein perfektes Beispiel für einen absolut untalentierten Sänger. Kann ich mir schon vorstellen wie das bei der Gründung gelaufen is: n paar Freunde die jeweils ein Instrument spielen und Jeffrey steht daneben und will auch unbedingt mitmachen. „Na ok, Jeffrey, dann Sing halt, aber beachte: wir machen Hardcore, da musst du nur ganz doof schreien“ und das ganz doofe rumschreien macht Jeffrey auch super.
    Musikalisch ist das alles hier auch noch auf einem eher unausgereifteren Niveau, wobei mit das mit anderem Sänger glaub ich echt ziemlich gut gefallen würde.
    Aber leider auch hier habe ich keine Ahnung was daran „fröhlich, getrieben bis hoffnungsvoll“ sein soll.
    Sorry Jeffrey, but you are dismissed…

    06. Worthwhile – Unlovable

    Na bitte, geht doch! Worthwhile machen das richtig, was die letzten vier Bands absolut nicht geschafft haben. Nämlich entweder Atmosphäre erzeugen, gutem Gesang, der sich mit als Instrument einstimmt und nicht hur hol zumschluntzt und natürlich gute Laune!
    Es geht, wie so oft, ruhig los. Cleane Gitarren stimmen mit einer romantisch angehauchten Melodie „Unlovable“ ein. Plötzlich bricht es los mit Hardcore typischen Drums und die Gitarren greifen den Flair vom Intro weiter auf und erhalten die Atmosphäre aufrecht. Der im Vergleich etwas langsamere Refrain trifft genau ins Schwarze und lässt es alles vollkommen aussehen.
    Das Spiel geht mit Strophe II und Refrain II so weiter und leitet zu einem kleinen Breakdown über… und ich frage mich einfach nur: why the fuck?… es ist absolutes Scheißdreck 0 000 000 000 Breakdownriffing… das Potential ist doch vorhanden, warum bauen sie dann so einen Müll, der absolut 100% nichtssagend ist, ein? Auf jeden Fall ist man auch von dem Quatsch schnell erlöst und es wird versucht, das vorher so wunderschön erschaffene Bild wieder aufzugreifen. Wird auch ganz gut geschafft und der Track schließt schön mit Gitarrengefiedel.
    Bisher stärkster Track auf dem Sampler

    07. Touché Amoré – Gravity, Metaphorically

    Da ich großer La Dispute Fan bin, habe ich natürlich auch schon von Touché Amore gehört. Allerdings hab ich es bisher nie geschafft, auch nur mal einen Track anzuhören. Zwangsweise muss ich das ja jetzt tun, ich weiß allerdings noch nicht so recht was ich davon halten soll.
    Es geht mit gutem Humpa Humpa los, Vocals klingen auch passabel, Gitarren spielen Zeug was man halt in diesem Genre so spielt und es geht eben ziemlich gewöhnlich voran. In der Hälfte des Tracks gibts dann einen Break und clean Gitarren spielen eine ruhige Melodie, die bis zum Ende des Liedes anhält.
    Naja gut, den Track als Übergang vom ersten zum zweiten Teil des Samplers zu nehmen, ist schon nachvollziehbar. Allerdings ist das Stück halt absolute durchschnittskost (was ja auch nicht unbedingt was schlechtes sein muss^^)

    FAZIT: Summa summarum gesehen ist das bei 7.5, 4, 3, 4, 3, 8 und 5 Punkten 34.5, was einen Durchschnitt von 4.92 ergibt, also 5 Punkte!
    Somit eine durchschnittliche erste Hälfte.
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    Wenden wir uns dem „aufgewühlt, depressiv bis verzweifelt“ zu

    08. The Cold Harbour – The Lonely Rose

    Yes, so möchte ich die zweite Hälfte eingeleitet bekommen! Schöner, emotionaler Hardcore, der ein Gefühl der Betroffenheit aufruft. The Cold Harbour machen hierbei auch alles richtig und ich habe absolut nichts zu Mosern daran! Jetzt kommt es nur noch auf Kleinigkeiten an.
    „The Lonely Rose“ beginnt auf jeden Fall erst einmal mit epischen Gitarrenvorspiel, was auch ziemlich schnell wieder in typisches Humpa Humpa übergeht. Sehr stabile Vocals dröhnen aus den Boxen und lassen alles richtig knackig klingen. Da die Jungs selber wissen, dass dieses Humpa Humpa auf Dauer zu Monoton wird, leiten sie den ganzen Track in eine ganz andere Richtung und es beginnt ein Kopfnick Beat. Immer schön alles sehr empfindlich und emotional gehalten, es besteht also permanent ein super Feeling!
    Die Gitarren stoppen abrupt und spielen clean weiter, der Sänger schreit mit ordentlich Reverb drüber und irgendwie kommt man sich in dieser stelle leicht verloren vor. Ich hätte mir das vielleicht noch ein bisschen verlängert gewünscht, da der Effekt auch nur recht kurz anhält. Die Band beginnt nämlich auch schon sehr schnell wieder an Fahrt auf zu nehmen und schließt dann auch schon den Track.
    Somit habe ich nichts weiter zu Mosern, als das ich mir einen etwas längeren Schluss gewünscht hätte.

    09. Defeater – Cowardice

    Das ist es! Der Inbegriff eines „aufgewühlt, depressiv bis verzweifelt“-en Hardcore Track! Finde ich auch absolut grandios hinter The Cold Harbour platziert, da kommt die Wirkung des Tracks erst richtig rüber!
    Es startet, wie bei so vielen anderen schon, mit Clean Gitarren, allerdings mit einem etwas höherem Niveau auf instrumentaler Ebene. Es nimmt Fahrt auf und ich bin schon absolut glücklich, das mal kein Humpa Humpa Part kommt 😛 Das Schreien des Sängers klingt hierbei auch sehr natürlich und nicht so Künstlich wie bei 90% des ganzen Hardcore Genres. Ein Break unterbricht das ganze wieder, clean Gitarren beginnen wieder und es nimmt erneut an Fahrt auf. Zu diesem Track kann man nicht lächeln, weil man auch nur durchs nebenbei hören mitbekommt, das man hier in etwas ziemlich persönlichem Drinsteckt und die ganzen Gefühle, die die Band aufs Blatt gebracht hat, so absolut grandios umsetzt.
    Es kommt erneut ein Break und es beginnt erneut die cleane Intro Melodie und man denkt „hoch, jetz geht das wieder paar Durchläufe genau so weiter“ aber falsch gedacht! Es wird gleich wieder hart weiter gedrückt! Nach dem erneuten Refrain kommt aber dann endlich mal ein etwas längerer clean Part.

    „What brings you here my son?“
    „i’ve been a horrible man. i killed my father, i killed my brother, i left my mother in your god’s hands.“

    Ein langer Schrei leitet erneut in einen harten Part ein und Defeater knüppeln vor sich hin als gäb es kein Morgen mehr. Und es endet…

    …und beginnt erneut als pure zwei Minuten instrumentales Outro.

    Defeater machen einfach alles so, wie man es auch machen sollte. Nämlich nicht versuchen irgendwer zu sein, sondern einfach sein eigenes Ding durchziehen und sich drüber freuen wenn es bei Leuten auf anklang stößt.

    10. Beau Navire – One So Illusive

    Es wird mit Beau Navire noch einen Tacken pessimistischer. Zumindest wird es versucht. Es wird aus allen Rohren geschrien und eine auf herzzerreißen getrimmte Gitarre versucht, alles echt und authentisch klingen zu lassen. Allerdings ist das in meinen Augen einfach nur ein wirr warr und durcheinander, das man sich gar nicht aufs wesentliche konzentrieren kann. Wahrscheinlich auch besser so, weil nach recht viel Inhalt kommt es mir hier nicht grad vor.
    Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, was ich da groß schreiben soll… nach Defeater stinkt das halt total ab und klingt absolut nach Fassade. Gefällt mir leider absolut nicht.

    11. Carpathian – Sun Heights

    Carpathian hab ich auch in meinem Sampler, sogar vom selben Album.
    Das einzige Problem was ich sehe ist, das wie volle Wirkung des Tracks erst im Kontext des ganzen Albums aufgeht.
    Wie ich bei meiner Reaktion zum Review von Kosmonaut geschrieben habe, schafft es die Band bei mir so eine gewisse Leere zu erzeugen. Und im Hardcore möchte ich mal behaupten, dass das ziemlich schwer ist.
    Ich mag Carpathian sehr, aber wie schon gesagt, auf Album hat das alles mehr wirkung.

    12. Lifelover – En Man I Sina Saemsta Ar

    Sorry, aber den Scheiß review ich nicht… 0/10

    13. La Dispute – King Park

    Yeeeehaaa! La Dispute gehören für mich zur absoluten Speerspitze des Post-Hardcores.
    Es geht zur Abwechslung mal nicht mir irgendeinem großartigen Vorspiel los, sondern direkt in der ersten Strophe. Der markante Gesang, mit einem so hohen Wiedererkennungswert, steigt ein und erzeugt ein absolut geniales Gesamtbild. Es zieht sich alles schön vorwärts, bis es in einem clean Part übergeht.

    „I want to write it all down so I can always remember.
    if you could see it up close how could you ever forget how senseless death, how precious life.
    I want to be there when the bullet hit.“

    Der clean Part erstreckt sich über eine Minute, wo uns die Geschichte über King Park weiter erzählt wird, Reaktionen, Gefühle und Wünsche. Es wird immer schneller und nimmt an Fahrt und Emotionen zu. Es wandelt sich wieder in einen ruhigen Part, wo lediglich Gitarren spielen

    „three days later they made funeral plans.
    the family.
    three days later a mother had to bury her son.“

    Schlagzeug setzt ein und uns wird die Geschichte des Mörders weiter erläutert. Das Tempo wird partiell angezogen, die Spannungskurve steigt an. Die Polizei ist im Haus und steht vor der Tür und wir befinden uns am absoluten Höhepunkt.

    „felt like the world was collapsing. then we heard him speak:
    „can I still get into heaven if I kill myself?
    can I still get into heaven if I kill myself?
    can I ever be forgiven cuz I killed that kid?“ „

    Der Effekt, mit dem dieses Zitat aus dem Sänger rausbricht, ist absolut unbeschreiblich! Wer dabei keine Gänsehaut bekommt… und damit Endet alles

    „I left the hotel behin, don’t want to know how it ends“

    10/10

    14. The Saddest Landscape – Declaring war on nostalgia

    Hum, das klingt mal anders. Schlagzeug Vorspiel. Gitarren Gequietsche. Dann nur Gitarren. Und dann startet alles durch. Etwas arg wackliger Gesang steigt ein und ich weiß nicht so recht was ich damit anfangen soll. Zwischendrin wird auch mal versucht, clean zu singen, dann wieder rumschreien und ich kann nicht sagen, was ich beschissener finde. Das ist alles so durcheinander und absolut nicht cool. Keine Ahnung auch was das denn hier bei „aufgewühlt, depressiv bis verzweifelt“ zu suchen hat.
    Naah, mog i net

    15. More Than Life – I’ve lost Track of Everything

    Der erste Track des Samplers, der direkt mit Gesang los geht. Anfangs klingt er n bisschen arg scheiße, legt sich aber dann recht schnell wieder. Instrumental technisch lehnt man sich hier echt nicht weit aus dem Fenster, man will denke ich mal einfach nur schönen emotionalen Hardcore machen und das schafft More Than Life auch. Super Zeug zum nebenbei hören, aber viel zu wenig von viel zu viel das ich es wirklich mögen würde.

    16. The Saddest Landscape – Weightless is the New Black

    Naa, nich schon wieder Saddest Landscape. Wieder fängt der Sänger gleich an, aber sein Gesang klingt so dermaßen daneben, keine Ahnung ob das gewollt ist (würde mich auch stark wundern) oder einfach nur so müllig klingt. Dann fängt er auf einmal einfach zum rumplärren an, ohne wirklich Ahnung von irgendeiner Gesangstechnik zu haben. Und dann plärrt auf einmal irgendwer so Background Vocals rein, die klingen wie irgendwelche Dämonen aus Diablo III… u kiddin me? Keine Ahnung wieso das auf diesem Sampler ist. Keine Ahnung wieso man insgesamt sowas hört.
    Sorry, aber da regt sich echt überhaupt nix in der Hose 🙁
    ein kleiner Trostpunkt bleibt allerdings noch für die Musiker übrig, wären mit ner Instrumentalband besser gefahren!

    FAZIT: die zweite Hälfte war zwar auch nicht sonderlich berauschend, aber immerhin hatten wir zwei „besser gehts nich“ Tracks dabei 😉 summiert ergibt das dann (8, 10, 4, 7.5, 0, 10, 3, 5, 1) 48.5, was bei neun Tracks 5.38, also wieder 5 ist
    ______________________
    FAZIT INSGESAMT: eigentlich hatte ich bei dem ganzen Sampler größtenteils nur Probleme, nachzuvollziehen wieso der und der Track jeweils drin waren (da sie mMn absolut gefühlskalt waren), aber sei es drum

    Hat mir auf jeden Fall sehr Spaß gemacht! Wäre auch vielleicht mal cool, mit dir einfach so rumzubattlen, ohne irgend ein Thema, vielleicht taugt mir dann mehr 😉

    --

    Barney
    Bestes Stuhlerlebnis hatte ich auf meinem Dong[/QUOTE]
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