SirMetalhead gegen Verärgerter_Bahnkunde: Dämliche Threadtitel voll von blumigen Adjektiven waren leider aus…

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  • #6815817  | PERMALINK

    SirMetalhead
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    06 – Tjolgtjar – United States Black Metal Mafia: HellsLegions

    Ok, hier haben wir den Herren Preston ja schon wieder. Es geht sehr roh weiter, eher langsames Tempo, extrem verrauschter Gesang. Wie aber zu erwarten war, wird ab ca. 1 Minute der Schalter umgelegt und richtig losgeknüppelt. Bis auf die Becken hört man von den Durms jedoch relativ wenig. Und auch Gitarren und Bass sind nur selten voneinander zu trennen. In der Mitte kommt tatsächlich mal ein wenig Farbe und Variation rein. Der Sänger scheint sich aber von Minute zu Minute leidenschaftlicher ins Zeug zu legen. Ab nem gewissen Punkt könnte das schon wieder als qualitativ-schlechte Aufnahme von Rob Halford durchgehen.
    Irgendwie kommt es mir trotzdem micht so vor, als wären hier Stümper am Werk, es wirkt doch sehr kalkuliert und gekommt. Überzeugt bin ich allerdings nicht, auch wenn der Schluss nochmal etwas versöhnlicher tönt. Puh, das ist anstrengend und übersteigt eigentlich auch meine Vorstellungen an „rawness“. In dem Fall zieh ich dann doch lieber Archgoat oder Revenge vor, da klirren mir die Ohren hinterher wenigstens nicht so sehr.

    6/10

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    #6815819  | PERMALINK

    SirMetalhead
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    07 – Year of the Goat – Spirits of Fire

    Ok, das klingt ansprechend. Klassischer, leicht verzerrter Gitarrensound, geradlinige Strukturen, charakteristische Stimme. Fällt mir schwer, das stilistisch irgendwo einzuordenen. Ist natürlich irgendwo im HardRock verwurzelt, aber teilweise klingen da auch proggige 70er Töne mit. Trotzdem klingt es frisch und modern – und zwar so, dass es spaß macht. Schönes Solo, runde Sache. Mehr kann ich da eigentlich nicht sagen. Aber die Band sollte ich mir merken. Wo könnte ich da am besten anfangen? Wollte eigentlich mal nach ner Diskographie suchen, aber Google bringt mich erstmal nur zu Astrologie-Seiten 🙂

    8/10

    #6815821  | PERMALINK

    Veraergerter_Bahnkunde

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    SirMetalhead06 – Tjolgtjar – United States Black Metal Mafia: HellsLegions

    Ok, hier haben wir den Herren Preston ja schon wieder. Es geht sehr roh weiter, eher langsames Tempo, extrem verrauschter Gesang. Wie aber zu erwarten war, wird ab ca. 1 Minute der Schalter umgelegt und richtig losgeknüppelt. Bis auf die Becken hört man von den Durms jedoch relativ wenig. Und auch Gitarren und Bass sind nur selten voneinander zu trennen. In der Mitte kommt tatsächlich mal ein wenig Farbe und Variation rein. Der Sänger scheint sich aber von Minute zu Minute leidenschaftlicher ins Zeug zu legen. Ab nem gewissen Punkt könnte das schon wieder als qualitativ-schlechte Aufnahme von Rob Halford durchgehen.
    Irgendwie kommt es mir trotzdem micht so vor, als wären hier Stümper am Werk, es wirkt doch sehr kalkuliert und gekommt. Überzeugt bin ich allerdings nicht, auch wenn der Schluss nochmal etwas versöhnlicher tönt. Puh, das ist anstrengend und übersteigt eigentlich auch meine Vorstellungen an „rawness“. In dem Fall zieh ich dann doch lieber Archgoat oder Revenge vor, da klirren mir die Ohren hinterher wenigstens nicht so sehr.

    6/10

    Hm, ich glaube ich werde es nicht schaffen, jemandem mit dieser Band mehr als 6 Punkte abzuringen. Ich für meinen Teil stehe total auf Tjolgtjar. Preston ist ein völlig Wahnsinniger.
    Aber wenn du Zeit, Lust und vor allem Geduld hast, fast das komplette Tjolgtjar-(man spricht es übrigens Tolltar)-werk gibt es mittlerweile als Gratisdownload via Dipsomaniac Records.
    http://dipsomaniacrecords.bandcamp.com/

    SirMetalhead07 – Year of the Goat – Spirits of Fire

    Ok, das klingt ansprechend. Klassischer, leicht verzerrter Gitarrensound, geradlinige Strukturen, charakteristische Stimme. Fällt mir schwer, das stilistisch irgendwo einzuordenen. Ist natürlich irgendwo im HardRock verwurzelt, aber teilweise klingen da auch proggige 70er Töne mit. Trotzdem klingt es frisch und modern – und zwar so, dass es spaß macht. Schönes Solo, runde Sache. Mehr kann ich da eigentlich nicht sagen. Aber die Band sollte ich mir merken. Wo könnte ich da am besten anfangen? Wollte eigentlich mal nach ner Diskographie suchen, aber Google bringt mich erstmal nur zu Astrologie-Seiten 🙂

    8/10

    Year of the Goat ist ne richtig geile Band. Da wäre auf der einen Seite der Gesang, der absolut erhaben ist, auf der anderen Seite die Attitüde: satanisch-retrorockmäßig-okkult. Wie es auch Ghost (beide Bands sind aus Schweden) ganz gut hinbekommt. Ich stehe allerdings viel mehr auf Year of the Goat. Die sind etwas erdiger.
    Von Year of the Goat gibt es zum Einen die selbstbetitelte EP aus dem Jahre 2011. Dieser Song hier ist jedoch vom letztjährigen Album Angels‘ Necropolis.
    Mehr gibt es noch nicht, beide Platten sind sehr gut, ich schätze aber Angels‘ Necropolis mehr.

    --

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    #6815823  | PERMALINK

    Veraergerter_Bahnkunde

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    08 Galar – Ván

    Wieder eine norwegische Band, die mir so gar nichts sagt. Aber irgendwer hatte die letztens mal im Black Metal Thread erwähnt.
    Nun gut, die Band orientiert sich ganz leicht an dem Genre, allerdings legen sie sehr viel Wert auf Melodik. Zumindest in diesem Song, aber ich nehme an, das machen die immer so.
    Ein sehr einprägsames Anfangsriff walzt sich durch eine erste Strophe mit Krächzgesang, bevor man schlagartig einen sehr verträumten Part einbaut. An Abwechslung mangelt es hier nicht, der Refrain wartet dann mit Klargesang und etwas Pathos auf.
    Und in dem Stil geht es quasi den ganzen Song, die Band verwurstet sehr viele Ideen in einem einzigen Song. Das Ganze klingt durchweg gut. So richtig anfreunden kann ich mich zwar nicht damit, aber es ist solide gemacht. Hier gilt jedoch wieder mein Gedanke: würde ich mir das jetzt kaufen? Ich weiß es nicht…eher nicht.
    Aber der Song ist dennoch ok so.

    7/10

    09 Hel – Erlkönig

    Ja leck fett. Der Titel lässt ja schonmal etwas erahnen, was sich dann auch bewahrheitet. Da packt jemand tatsächlich Goethe in ein metallisches Gewand. Eine Recherche ergibt, dass das wohl die deutschen Hel sind, den Namen gibt es öfter. Die deutsche Band dafür wohl nicht mehr. Nun gut.
    Hier wird eine Art Mid Tempo Melodic/Atmospheric Black/Pagan Stil gespielt, der auch wieder mit Keyboard aufwartet. Dieses hält sich erfreulicherweise hinter dem guten Gitarrensound zurück. So ist das ok.
    Der Text…ähm ja. Der Erlkönig halt. Der Gesang wird hier von zwei Leuten übernommen, der eine flüstert und krächzt, der andere übernimmt den Klargesang. Es könnte natürlich auch ein- und derselbe Sänger sein. Auf jeden Fall klingt der Song als Ganzes eigentlich gelungen.
    Allerdings muss ich auch sagen, dass er doch vor sich hin plätschert. Aber das Dahinplätschern klingt wenigstens ansprechend. Gibt es von denen auch Zeug mit mehr Wumms? Das könnte mir dann evtl besser gefallen. Nicht dass das hier schlecht wäre. Aber exorbitant klasse find ich es auch nicht. Tut halt nicht weh 😛

    6,5/10

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    #6815825  | PERMALINK

    SirMetalhead
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    Verärgerter_BahnkundeGibt es von denen auch Zeug mit mehr Wumms?

    ja, gibt es
    http://www.youtube.com/watch?v=Oipfi53a6wQ

    Langsame Parts bauen sie aber immer ein. Ist vielleicht nicht unbedingt geeignet für einen Sampler. Die Alben als Ganzes sind schon große Kunst. Aber hier gehts ja auch mehr ums Vorstellen 🙂

    7 Punkte für Galar gehen ok. Es zeichnet sich ja schon ab, welche Art von Folk/Pagan Metal du bevorzugst. Es kommen auch noch ein paar schwere Kaliber :haha:

    #6815827  | PERMALINK

    Veraergerter_Bahnkunde

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    Also der Hel-youtube-Link klingt nett. Nicht absolut überragend, aber sehr sehr nett :haha: Muss ich mich mal weiter einhören.

    10 Helheim – Vigrids Vard

    Aha. Also zumindest den Namen liest man öfter auf Konzertflyern, Festivalbillings und auch in Magazinen. Es sind wieder Norweger, was ja schonmal ein gutes Zeichen ist.
    Der Song ist laut Internetrecherche von ihrem 1995er Album Jormundgard. Ok, also doch auch wieder ein etwas älteres Semester.
    Eventuell erklärt das den doch sehr erdigen, rauhen Sound, der sich doch stark an Black Metal Bands wie Gorgoroth orientiert. Mir kam Gorgoroth in den Sinn, weil ebenjene auch diesen sirrend-monotonen klirrenden Gitarrenrauschton unter ihr Riffing gelegt haben. Und zwar in ihrem Album von 1994, Pentagram, und dort ganz speziell bei Maaneskyggens Slave. Nebenbei bemerkt ein Übersong.
    Wie dem auch sei, diese Art von Sound sagt mir sehr zu. Der Gesang. Hm. Also der klingt extrem stark nach diesem ganzen Depressive Rumheul Black Metal. Sehr jaulend und verzweifelt und zudem szenegetreu schwer verständlich. Aber es klingt authentisch. Helheim ist ja in der Mythologie des Nordens der Ort, an den die tapferen Wikinger ja eher nicht hinwollten. Seit Where Death seems to dwell von Amon Amarth wissen wir Unbedarfte auch, dass man sich dort an scharfen Steinen die Füße aufschneidet, und Schuhe…ist nicht…alles dunkel, Pech gehabt, nix Met, nix Weiber, nix Walhalla. Urlaub ist anders. Also passt dieser fiese und negative Grundgedanke schön zum Bandnamen.
    Der Song als Ganzes…ist sehr gut. Gefällt mir. Ich frage mich nur, ob es diesen Spielshowsound (dieses PLAM!) samt Klaviergeklimper so dringend gebraucht hat. Nimmt dem Song aber nichts von der Qualität, stört aber leider dezent mein Gesamtbild vom Song. Aber das ist ein 1st World Problem. Mit denen muss ich mich mal beschäftigen, aber ich denke ich fange da bei den alten Werken an.

    9,5/10

    --

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    #6815829  | PERMALINK

    SirMetalhead
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    haha, „Spielshowsound“ triffts! Ist glücklicherweise nur auf diesem Song so penetrant. Die beiden Erstwerke sind stilistisch eigentlich identisch, hatte die Jormundgand mal in nem Beitrag beschrieben. Wenn du aus dem gesamten Samplertausch nur Helheim mitnimmst, bin ich schon zufrieden 🙂

    Und es gibt tatsächlich einige Parallelen zur Antichrist und Pentagram. Besser als „Maaneskyggens Slave“ finde ich eigentlich nur noch „Bergtrollets Hevn“. Meiner Meinung nach die beste Phase von Gorgoroth.

    #6815831  | PERMALINK

    SirMetalhead
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    08 – Ayat – Necronarcos (Tame You Death)

    Name sagt mir gar nichts, der Titel deutet jedoch auf DM oder BM hin. Der Einstieg ist schonmal hammermäßig, mehr mit der Tür ins Haus fallen kann man eigentlich nicht. Und so groovt sich der Song von der ersten Minute ab direkt ins Mark. Variation kommt zunächst eigentlich erstmal nur duch die Verwendung der Becken rein, ebenso über die Textverteilung des Sängers. Und so walzt der Song ziemlich kompromiss- und humorlos vor sich hin, zwingt aber relativ bald zum Mitnicken. Der Sänger selbst wechselt zwischen einer heiseren und einer tieferen Lage, manchmal sogar innerhalb einzelner Worte, nicht übel! So ganz eintönig gibt man sich dann aber doch nicht und reduziert auch mal Gesang- und Schlagzeugintensität. Das knochenzermalende Riff stampft aber nach wie vor unbeeindruckt vor sich hin und das ist auch gut so. Auch wenn das stilistisch nicht unbedingt in nächster Nähe liegt, muss ich bei dieser Mischung aus Stumpfheit und rhythmischen Vocals an das Cannibal Corpse-Debut „Eaten Back To Life“ denken, welches mir wegen eben dieser Mischung auch imponiert.
    Muss jetzt doch noch Google bemühen, Libanon, interessant. Da dürfte man ihre antireligiöse Einstellung sicherlich nicht so gerne sehen. Laut Metal Archives läuft das unter Black Metal, allerdings sind da auch einige andere Elemente drin. Das Label ist mir allerdings bekannt, da gabs ja auch schon Zeug ovn Behexen, Judas Iscariot oder Wyrd. Ist also schonmal ne gute Umgebung für einen Debut-Release. Wäre jetzt mal interessant zu wissen, wie die Band sich auf Albumlänge verkauft, der Song ist ja recht minimalistisch. Schließt aber nicht aus, dass man daraus nicht auch eine ansprechende Vielfalt generieren kann. Auch wenn das nicht der Black Metal ist, den ich gewöhnlicherweise höre, spricht mich das an!

    8/10

    #6815833  | PERMALINK

    SirMetalhead
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    09 – Woods Of Infinity – Moonlight Shadow (Mike Oldfield Cover)

    Ok, das ist Kontrastprogramm. Ne grobe Vorstellung hab ich von Woods Of Infinity. Und ich meine auch, auf Youtube schonmal auf diese Coverversion aufmerksam geworde zu sein. Allerdings frag ich mich schon, ob du das ernsthaft gut findest, oder mich in der Mitte eben gern zum Schmunzeln bringen wolltest. Dürfte ja nicht unbedingt repräsentativ für die Band sein. Und irgendwie will mir auch die Mischung aus Pop und dem schwarzen Garagensound nicht so wirklich gefallen. Es gibt viele Cover, die das Original komplett entfremden und trotzdem grandios sind. Das hier zählt jedoch nicht dazu, da es ja noch nicht mal als Eigeninterpretation durchgeht, sondern eigentlich nur mit den vorhandenen Möglichkeiten nachgespielt ist. Anderseits dürfte das nicht die einzige „Spielerei“ sein, auf die sich die Band eingelassen habe. Höre gerade auf Youtube quer durch ein paar Songs, da ist schon viel unterschiedliches Zeug dabei. Von Naturmystik über Industrial, Balkan-Klänge bis zu moderatem Black Metal. Dort könnte man sie stellenweise durchaus mit Wyrd vergleichen, eine Band, die ich sehr schätze. Aber das hier, ne…

    3/10

    #6815835  | PERMALINK

    Veraergerter_Bahnkunde

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    Also Ayat klingt eigentlich das komplette Album so auf-die-Fresse-mäßig. Das Ganze ist eine Mischung aus Black und Thrash mit ziemlich wummigem Sound und rotzig-dreckiger, fast irgendwie punkiger Attitüde. Aber ich halte Six Years of Dormant Hatred ohnehin für eines der besten BM-Alben überhaupt. Da passt für mich alles.
    Aber die Band findet sich extrem schlecht im Netz, ich bin mir auch nicht sicher, ob es die noch gibt. Wäre aber schön, dann wäre irgendwann eine neue Platte drin.

    Woods of Infinity auf der anderen Seite sind einfach schräg. Coverversionen gibt es mehrere, diese hier ist die Absurdeste. Aber sie zaubert mir immer ein Lächeln ins Gesicht. Das ist so schlecht und die müssen das mindestens volltrunken irgendwo in nem Keller aufgenommen haben…aber genau das ist das Tolle. Diese Scheißdrauf-wir-machen-irgendwas-Attitüde. Ihr Humor ist freilich Geschmackssache und ihre Pedophilie-Texte polarisieren logischerweise. Bei Woods of Infinity gilt: Genie und Wahnsinn liegen nah beieinander und überschneiden sich fließend und laufend. Und das reizt mich an der Band.

    11 Helrunar – Aus Hauch wird Sturm

    Aha. Der Name sagt mir auch irgendwas. Zumindest hab ichs schon irgendwo mal gelesen. Tante Internet erzählt mir, dass das nun wieder Deutsche sind. Und was diese Deutschen in diesem Song abliefern, treibt mir Freudenpipi ins Höschen.
    Ein nettes Akustikintro mündet in einen Moloch aus Raserei und Melodik. Ich hab da gerade gar keinen Vergleich, aber dieses Riffing. Super. Und dann kommt der obligatorische Krächzgesang. Das Ganze hört man ja öfter, aber der Herr hier hat es drauf. Schön fies.
    Der Drummer hat auch Spaß und blastet vor sich hin. Und dann kommt doch relativ abrupt ein sehr ruhiger Moment. Und das Großartige: keine Keyboards, kein Pathos, kein Schmalz…einfach nur Gitarre. Meine Fresse, das ist echt super. Da verschmerz ich sogar den choralen Gesangspart…der passt hier auch schön rein, ebenfalls der Klargesang des Sängers.
    Aber da man es mit Akustik und Ruhe natürlich unter keinen Umständen übertreiben darf, wird kurz darauf wieder der Satan durch die U-Bahn geschubst.
    Hm, ja also was soll ich da sagen, außer: ich nehme vorweg, dass dieser Song mir auf dem Sampler definitiv am Besten gefallen hat, ganz knapp vor Forefather und Falkenbach.
    Und jetzt: klingt da alles so, kann ich bedenkenlos irgendwas zum Einstieg kaufen?

    10,9 mit Sternchen/10

    --

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    #6815837  | PERMALINK

    SirMetalhead
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    jayz, freut mich, dass Helrunar bei dir so abgeräumt haben.

    Solltest vor einem Kauf vielleicht über ein paar Dinge Bescheid wissen:

    2003 – Gratr: Verfügt noch über den rohesten Klang, die Gitarren fungieren eher als Gesamtes und weniger über die markanten Leads wie auf dem gehörten Song. Wird aber von vielen trotzdem als ihre stärkste angesehen. Anspieltipp. Die Erstauflage ist vergriffen, dafür gibts einen hübschen ReRelease, der zusätzlich noch „Hauch wird Sturm“ von der nachfolgenden Split-CD mit Nachtmahr enthält.
    2005 – Frostnacht: Gefällt mir persönlich am besten, da vielleicht vom Klang her am schlankesten. Es befinden sich eher „Hits“ auf der CD, unter anderem mein Lieblingstrack Minis Brunnr. Stilistisch vermutlich am nächsten an „Hauch wird Sturm“ dran.
    2007 – Baldr Of Iss: Verfügt wieder über einen breiteren Sound und ist von der Atmosphäre her etwas dichter. Wenn du den tiefen Klargesang nicht so abkannst, müsstest du den hin und wieder ausblenden. Schwarzer Frost.
    2011 – Sol: Besteht aus 2 Teilen, hab mir lange schwer mit dem Material getan, da oft langsamer. Gibt sehr viel zu hören und auch viele Höhepunkte, aber man muss sich Zeit nehmen. Sicherlich das bisher ambitionierteste Werk. Aschevolk.

    #6815839  | PERMALINK

    h0az

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    Stimmt, ich sollte mehr alte Helrunar hören. Wenn ich Bock auf die habe wird meistens nur Sól eingelegt, was eigentlich schade ist, weil ich zB Hauch wird Sturm (hätte ebenfalls diesen Song genommen) oder Ich bin die Leere echt abfeiere.

    --

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    #6815841  | PERMALINK

    SirMetalhead
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    10 – Wolfhetan – Vollkommenheit

    Ok, der Name ist mir bekannt, den Musiker kennt man ja aus anderen Bands (von denen ich Surturs Lohe besonders schätze). Vor Jahren hab ich mal das Debut „Entrückung“ besessen, das war mir aber zu rumpelig und uninspiriert. Komplett uninteressant fand ich es nicht, allerdings auch nicht so spannend, dass ich es nicht doch behalten hätte. Dass die Band sich verändert hat, hört man aber bereits nach einer Sekunde. Sehr klarer, blackmetallischer Klang, schnelles und variables Drumming, alles eben deutlich schwärzer. Und so wird man bombardiert von Breaks, Wirbeln, Tempowechseln und Melodien. Klingt sehr vernünftig, auch das Cover spricht mich an. Die große Frage ist, wie Wolfhetan die 13 Minuten füllen, die für diesen Song reserviert sind. Ein Blick aufs Album zeigt, dass sich gleich fünf der insgesamt sieben Lieder über 10 bis 13 Minuten erstrecken. Daraus deute ich, dass das die präferierte Länge ist, in der die Musik wirken soll. Zugegeben, im ersten Durchlauf blieb von den vielen Strukturen noch nicht viel hängen, sehr wohl aber die Grunstimmung, die das Lied durchgehend aufrecht erhält. Ich höre Wut, aber auch Stolz und Tatendrang. Hab grad neugierigerweise auf Youtube gegengeprüft, ob die restlichen Songs denn einen anderen Charakter haben und ich konnte zu meiner Freude feststellen, dass das der Fall ist. Und je öfter ich dieses Lied höre, desto überzeugter bin ich davon, dass das Album nicht langweilig sein kann. Anderseits sind natürlich 72 Minuten schon ein ganzes Stück. Sagen wir mal so: Wenn die anderen Stücke sich voneinander abgrenzen, kann man hier sicher sehr, sehr lange Zeit Spaß dran haben.
    Kurz: Eigenständig, spannungsreich, vielschichtig – kann nicht meckern. Neben Taakeferd bisher das Vielversprechendste!

    8.5/10

    Heut lief im Übrigen nochmal das Far Cry-Theme auf meinem mp3-Player (hab mir da ja alles drauf kopiert). Hat schon ordentliches Ohrwurm-Potenzial.

    #6815843  | PERMALINK

    SirMetalhead
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    11 – Castle – Decent Of Man

    Da rechne ich bei son nem Namen irgendwie mit irgendner neumodischen Kapelle und dann so ein Anfang: Bratende Gitarren, ein Riff, dass klassischer und oldschooliger nicht sein könnte – herrlich. Umsomehr überraschte mich dagegen wieder der einsetzende Gesang, mit einer Frau hatte ich nicht gerechnet. Aber daran gewöhnt man sich schnell. Die Strophen klingen noch recht garstig und kratzig, im Refrain zeigt sich die Stimme klarer, versöhnlicher, nahezu beschwörend. Das wird auch so erstmal beibehalten, was ich gut finde. Auch wenn das nicht gerade ein herzerwärmender Sirenengesang ist, so spricht er einen trotz seiner Garstigkeit irgendwie an. Da mag man schon fast die sehr überzeugende Gitarrenarbeit vergessen – aber nur fast, da sie wirklich äußerst effektiv ist. Keine großen Spielereien, dafür immer auf dem Punkt. Wäre ein perfekter Soundtrack für Shakespeares MacBeth, als die Hexen ihm Ruhm und Macht prophezeien. Da find ich es schon fast schade, dass das Lied nach 4 Minuten schon ausgeblendet wird. Es hätte eigentlich ein offizielles Ende verdient. Nichtsdestotrotz: Ein schönes Beispiel, dass man klassischen Metal auch moderner (?) interpretieren kann und nicht zwangsweise starr am Strophe-Refrain-Schema festkleben muss. Nicht übel!

    7/10

    12 – Kekal – Rare Earth Elements

    Ok, hier wird man nicht lange auf die Folter gespannt: Die unterschiedlichen Beats zu Beginn legen die Marschroute gleich fest. Dazu Tiefsee-Ozean-Keyboard-Klänge und Frauengesang. Hin und wieder verirrt sich auch eine Gitarre in dieses Gebräu. Und gerade als ich eigentlich anfangen wollte zu meckern, dass das für mich alles ähnlich klingt und ich atmosphärisch keinen Unterschied zum Song von Basarabian Hills (bereits weiter vorne besprochen) ausmachen kann, folgt nach zwei Minuten dann etwas, womit ich schon gar nicht mehr gerechnet hatte: Ein nahezu gleitender Übergang in eine von Gitare und Bass gestützte Soundwand. Und die Gitarren sind noch nicht mal hochpoliert, sondern sie dürfen auch rauschen. Den Teil find ich absolut super. Allerdings wird er zwischenzeitlich von einem Technopart unterbrochen, mit dem er sich später verbindet. Für meine Ohren ist sowas ziemlich neu, weswegen ich mich hier chronologisch an der Song-Struktur entlanghangeln muss. Es folgen noch allerlei andere Spielereien, beispielsweise Klavierspiel, der Gesang hat sich auch verändert und klingt jetzt maskuliner, aber der schöne Gitarrensound darf bleiben. Lustige Mischung, gar nicht mal so übel. Zum Ende folgen noch ein paar minimalistische Keyboards, die mir etwas fad nachschmecken.
    Zum Ende stellt sich mir die Frage, ob ich das hier höher einschätzen würde, wenn es nur aus den härteren Parts bestehen würde oder ob die gerade deshalb so wirkungsvoll sind, weil sie immer wieder von anderen (für mich steriler klingenden) Elementen unterbrochen werden. Je öfter ich es höre, desto mehr tendiere ich zu Letzterem und so erhält auch der elektronische Teil am Anfang seine Daseinsberechtigung. Fazit: Dafür, dass ich sowas vermutlich nie selbst auflegen würde, gefällts mir überraschend gut. Ob ich mehr davon brauche, würde ich mal in Frage stellen, aber da mich Metal derzeit irgendwie immer seltener vom Hocker hauen will, wäre das für die ferne Zukunft vielleicht ne Richtung, die man sich mal genauer ansehen könnte.

    7/10

    13 – When Woods Make Graves – Seeds Of An Ancient Priestess

    Klar, gute Bandnamen wachsen nicht auf den Bäumen, aber mir sind diese aufgestellten Szenariennamen a la „An Autumn For Crippled Children“ oder „If These Trees Could Talk“ immer etwas suspekt. Aber lassen wir die Musik sprechen. Und die ist relativ roh, verzerrt, aber schwer. Selbst wenn sie leise und reduziert auf eine Gitarre vorgetragen wird, wirkt sie auf mich erdig, echt. Man wird dazu bewegt, genau hinzuhören und darauf zu warten, welchen Orkan die feinen Melodielinien ankündigen. Und tatsächlich wird man nach einer Weile erlöst und das Gewitter bricht wörtlich über einen hinein. Donner, Blize, peitschender Regen. All das vermittelt eine gewisse Hektik und Chaos, im Grunde genommen ist das Lied aber relativ langsam, zumindest sagen das die gut im Hintergrund eingesetzten Keyboards. Der Gesang befindet sich stimmungsmäßig etwa in der Mitte: Weder aufreibend noch wirklich ruhig. Und so entsteht ein eigentlich sehr homogenes Bild aus komplett unterschiedlichen Elementen. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile. Find ich super! Sitze gerade im Zug und kann daher nicht nachschlagen, was das für ne Band ist oder woher sie kommt. Aber kann ja auch mal ganz nett sein, sich nur auf die Informationen zu verlassen, die man über die Ohren aufnimmt. Müsste ich die Band also einschätzen, dann würd ich auf ein Ein-Mann-Projekt tippen, da das Schlagzeug auf mich doch ein wenig klinisch-künstlich wirkt. Sollte es ein echtes sein, dann liegts vermutlich am etwas übersteuerten Klang. Geographisch tu ich mir schwer, aber europäisch klingt es irgendwie nicht. Also würd ich einfach mal Nordamerika raten.
    Wie auch immer, es gibt ja viel atmosphärischen Black Metal dieser Spielart. Aber die Band hier schafft es, ihn auch spannend zu gestalten. Nicht schlecht!
    Edit: Ah, Großbritannien, auch Recht 🙂

    8/10

    #6815845  | PERMALINK

    Veraergerter_Bahnkunde

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    Mal etwas Senf zu den Bands:

    Wolfhetan hab ich selber erst vor Kurzem entdeckt. Aber das aktuelle Album gefällt mir sehr gut, die haben einen Stil, der viele meiner Vorlieben vereint.

    Castle ist so ziemlich die einzige Band mit Sängerin, die ich mir auf Dauer anhören kann. Bodenständig, erdig und relativ deutlich auf dem Retrozug unterwegs. Das Album In witch order ist durchgehend gut, der Song hier sticht aber leicht heraus.

    Kekal ist ein ziemlich interessantes Gebilde. Ursprünglich bewegte sich die Band ganz tief in Black Metal Gefilden, dies allerdings mit christlichem Hintergrund. Damit „rebellierten“ sie gegen die fundamentalistische islamische Gesellschaft in ihrer Heimat Indonesien.
    Mit der Zeit und diversen Besetzungswechseln änderte sich der Stil aber sehr deutlich und die letzten Alben waren fast vollständig elektronisch.
    Momentan ist Kekal eine Institution, die keine Bandmitglieder hat. Ein paar Ehemalige machen einfach irgendwie Musik und stöpseln es online zusammen, da sie in alle Winde zerstreut sind (ich meine einer wohnt in Holland, einer in Indonesien und der Dritte…irgendwo). Auf deren Homepage http://www.kekal.org bieten sie auch alte Platten zum Einstieg für lau an.

    When Woods make Graves habe ich auf Bandcamp entdeckt. Dort gibt es beide Alben aus 2012. Die Briten neigen zu ellenlangen Songs zwischen Black Metal und Ambient. So würde ich es grob beschreiben. Beim Drumsound bin ich mir auch nicht sicher, das ist glaube ich in der Tat aus der Dose. Aber die Band hat ein Talent richtig sperrig-tolle Songs zu schreiben, die nicht langweilig werden.

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